Heute morgen bin ich auf ein Zitat von Drukpa Künleg gestoßen, das immer noch nachwirkt. Ohne den genauen Wortlaut zu erinnern kann ich nur schreiben, dass es darum ging, die Mittel zu kennen und sie dennoch nicht anzuwenden. So handelnd ist man wie der, der vorm vollen Kühlschrank verhungert. Obwohl es zu Drukpas Zeiten noch keine Kühlschränke gab und sie in Tibet und Bhutan auch nicht wirklich fehlten.
Die Mittel anzuwenden ist dem widerständigen Ego, wie sich zum essen zu zwingen, wenn man nicht essen möchte. Nun ist es ganz und gar nicht mein Problem, nicht essen zu wollen. Aber ich habe beruflich und privat mehrfach mit magersüchtigen Frauen zu tun gehabt und weiss, wie schwer es ihnen fällt. Mein Lieblingslama hat einmal, von einer magersüchtigen Frau um Hilfe gebeten, gefragt, ob sie denn den Buddha mögen würde. Als diese das bejahte riet er ihr, sich den Buddha in ihrem Magen vorzustellen und ihn an ihrer Stelle zu füttern.
Wenn wir etwas – was auch immer – nicht für uns selbst tun können, so scheint es eine gute Idee zu sein, es für den Buddha in uns zu tun. Ich möchte mich in Zukunft öfter an den Buddha in mir erinnern, denn es ist an der Zeit, einiges für ihn zu tun.