„Das „grüne“ Image vieler Outdoor-Firmen steht in krassem Kontrast zur Ausbeutung ihrer NäherInnen in Billiglohnländern: Dies belegt (…) eine Studie der internationalen Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign/CCC). (…)
Die Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign/CCC) in Deutschland, der Schweiz und Österreich hat in den vergangenen Monaten 15 international tätige Unternehmen der Outdoor-Bekleidungsbranche eingehend auf ihre soziale Verantwortung hin durchleuchtet. Mit ernüchterndem Resultat: Die CCC kann keiner der untersuchten Firmen ein Unbedenklichkeitszeugnis ausstellen. Verletzungen von Arbeits- und Menschenrechten sind in der Textilindustrie weltweit nicht nur bei Billig- und Massenwaren, sondern in allen Preissegmenten verbreitet. (…) Dabei wissen die Produzenten hochfunktionaler Outdoor-Bekleidung genau: Ihre Käuferschaft legt nicht nur auf Funktionalität und Preis besonderen Wert, sondern ebenso auf sozial- und umweltverträgliche Herstellung von Kletterhosen und Wanderjacken.“
via CIR
Zu Jack Wolfskin kommentiert die CCC (Clean Clothes Campaign):
„JW legt bisher nicht ausreichend Engagement im Bereich Kodexumsetzung, Monitoring und Verifizierung an den Tag. Ein größerer Einsatz ist hier dringend nötig. JW erwägt 2009/2010 den Beitritt zur Fair Wear Foundation und würde somit den Anforderungen der CCC nach einem verantwortlichen Umgang mit dem Thema Unternehmensverantwortung nachkommen. JW wäre in der Tat in einer Multistakeholder-Initiative wie der Fair Wear Foundation gut aufgehoben und könnte viel von der Arbeit im Verbund mit andern Firmen, NGOs und Gewerkschaften profitieren. Es bleibt zu hoffen, dass sich das Unternehmen zu konkreten Schritten entschließt und einen raschen Beitritt vorantreibt.“
Auf die gesamte Branche gesehen kommt JW damit nicht einmal so schlecht weg. Mit dem avisierten Beitritt zur Fair Wear Foundation könnte JW vielleicht einen Teil der Käufer zurück gewinnen, die er gerade durch das DaWanda-Debakel verliert. Nicht, dass mir das wichtig wäre, aber JW wird nicht vom Markt gefegt, bloß weil das Web die Welle macht. Also ab in den Multistakeholder-Initiativen-Zwinger mit dem Wolf. Kreide fressen allein genügt nicht.