Manchmal brauche ich sehr wenig um zufrieden zu sein. Zum Beispiel eine gelungene Bohrmaschinenreparatur. Das Teil war vor Jahren auf Wegen, die ich nicht mehr erinnere, zu mir gekommen. Vermutlich damals schon defekt. Was nicht unbedingt gleich auffällig geworden sein muss, das Maschinchen lief oder lief nicht in Abhängigkeit davon, wie man sie hielt. Heute also war der Tag, an dem ich mir sagte, dass ich am Abend entweder eine Bohrmaschine mehr oder eine weniger hätte.
Ich mag das, kaputte Dinge aufschrauben in der vagen Hoffnung, sie funktionsfähig wieder zuzuschrauben. Zwischen aufschrauben und zuschrauben liegt ein Lernfeld, das selbst im Falle eines Misserfolgs meistens Früchte trägt. Heute zum Beispiel ist mir das erste Mal klargeworden, wie der Schlagbohrmechanismus funktioniert. Einfach nur, weil ich ihn gesehen habe. Ich halte das für einen Gewinn, auch wenn ich nicht weiss, wann mir dieses Wissen das nächste Mal nutzt. Oder ob überhaupt noch einmal.
Heute habe ich gleich mehrmals auf- und wieder zugeschraubt. Im Koffer lagen Schleifkohlen zum Ersatz. Ich nahm das als Hinweis, die Sichtprüfung zeigte zweierlei: gute Schleifkohlen und ein defektes Gehäuse dafür auf einer Seite. Etwas Pappe und Klebeband brachten das in Ordnung. Womit ich den Gesamtzustand des Patienten verbessert, ihm aber nicht zu seiner Genesung verholfen hatte.
In einem zweiten Versuch überbrückte ich den Schalter, um ihn als Fehlerursache auszuschliessen. Was gelang und fast schon ein bisschen schade ist, weil eine Bohrmaschine mit einem improvisierten An- und Ausschalter bestimmt sehr eigen ausgesehen hätte.
Drittens dann der Austausch des Stromkabels. Brachte den Erfolg, ist aber irgendwie langweilig. Im Rückblick habe ich mich in meiner Fehlersuche vom Schwierigen zum Einfachen hingearbeitet. Gute Geschichten gehen anders,
Gute Blogeinträge auch …, obwohl, wisst Ihr, im verblogt-wahren Leben ist langweilig vielleich ganz okay, Hauptsache es endet happy.