24883 – VT, GdT, Situation, SV, alles klar?

Ich lese gerade viel in alten Tagebüchern. Heute in einem aus 2006, zu der Zeit war ich in Therapie, Verhaltenstherapie, von mir im Tagebuch zu VT verkürzt. Als ich das erste Mal gedanklich über die Abkürzung stolperte, versuchte ich vergeblich, mich daran zu erinnern, was ich denn zum Teufel damit meinte. Irgendwann konnte ich dann GdT zu „Gefühl des Tages“ auflösen, SV blieb lange ungelöst, dann endlich, ach, Selbstverbalisation..

Es handelte sich um eine Selbstwahrnehmungs-Übung, einmal täglich sollte ich ein Gefühl aufschreiben (GdT), gemeinsam mit der Situation, in der es auftrat, und was ich mir dazu gedacht (wie ich es mir selbst verbalisiert) hatte. Das ist nicht immer lustig, hat aber auch Jahre später noch Wiedererkennungswert.

GdT:  Ärger auf eigene Nachlässigkeit oder Gedankenlosigkeit
Situation: Aus Nachlässigkeit statt der Arbeits- die Ausgehbirkenstocks angezogen und zur Arbeit gegangen. Dort XPS-Schaum drauf getropft, der Fleck wird sichtbar bleiben.
SV: „Da ist Hopfen und Malz verloren!“, mit der Stimme der Mutter. Gefolgt von: Wenn ich anfange, auf Äußerlichkeiten zu achten, eröffne ich einen Kampf, den ich nur verlieren kann.

Später kam noch ein Element zu der Übung hinzu, nämlich, wie ich die Selbstverbalisation ins Positive wenden könnte (Besser:).

Besser: Okay, Lehrgeld ist gezahlt, wird nicht wieder vorkommen.

Das ist jetzt ein ziemlich banales Beispiel, aber ich fühle mich heute etwas angegriffen, an solchen Tagen mache ich micht gerne verletzlich.

Bemerkenswert auch, dass ich diese Übung eine ganze Zeit lang durchgezogen habe, und so um die 18 Jahre später lösen nicht einmal die Abkürzungen eine Erinnerung daran aus.

Und wenn das damals gut getan hat, vielleicht könnte das ja auch heute …, hmm?

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