24871 bis 24877 – Ein Ort zum Schreiben

Der Beitrag fasst sieben ursprünglich getrennt und tagesgenau veröffentlichte Artikel zusammen. Damit schließe ich an die Gewohnheit an, meine Reiseberichte am Stück – oder doch wenigstens wochen- bzw. abschnittsweise zusammengefasst – zu präsentieren. Hier nun der Aufenthalt in Hummelfeld/Fellhorst.

24871 – Hummelfeld/Fellhorst

Gestern abend habe ich recht willkürlich bei meiner Ankunft in Rendsburg abgebrochen, weil ich den Hummelfeldbeitrag geschlossen halten möchte. Nachdem E. mich also vom Bus abgeholt hat, fahren wir zurück nach Hummelfeld, wo F. und R. mich begrüßen. Sie haben mit dem Abendessen gewartet und wir kommen gut ins Gespräch, lachen viel und sind ganz allgemein guter Dinge. Der Abend zieht sich angenehm in die Länge., erst gegen halb zwölf richten wir noch kurz meine Bleibe für die nächsten Tage her. Die Familie geht in die jeweiligen Betten während ich mich einrichte und den Tag verblogge.

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Hummelfeld ist nicht wirklich eine No.1-Destination, und ungefähr so groß und aufregend, wie der Name es nahelegt, aber für meinen Zweck genau richtig. Ich besuche dort F&E und Sohn R., wir haben mehrere Jahre in meinem Wohnprojekt zusammengewohnt und sind vertraut genug miteinander, um auch mal sensible Beziehungsprobleme auf den Küchentisch zu legen. Denn darum wird es gehen, vermutlich nicht im Einbahnstraßen-Modus.

Neben der Möglichkeit, meine Liebes- und Leidensgeschichte zum wiederholten Male vorzutragen, gibt es in Hummelfeld auch das oben bereits erwähnte Gästezimmer, das ich intensiv nutzen möchte. Ich will schreiben. Aufschreiben. Will meine Version dessen aufschreiben, was T. und mir geschehen ist. Der Text wird lange und nur für mich sein. Zuviel muss hinein, neben der Kränkung und Enttäuschung auch die Wut darüber. Möglicherweise wird das etwas künstlich (ich bin gespannt), denn ich bin schon im Verstehens- und Entschuldigungsmodus und finde das verfrüht.

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Am Morgen erwache ich und bin im Text, ich möchte soweit es geht chronologisch vorgehen, die Vorgeschichte, soweit sie hier im Blog erscheint, ist schon zitiert und wartet darauf kommentiert zu werden. Es ist wie mit dem Werbeslogan für Beton aus den 80ern: „Es kommt drauf an, was man draus macht!“

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Ich komme gut voran. Gegen zwölf habe ich einen Einschnitt im Text, der es erlaubt in die Küche zu gehen und zu schauen, was F. so macht. In der Folge reden wir viel; vor, während und nach dem riesigen Lebensmitteleinkauf, den wir quasi nebenher erledigen. Dabei sind wir keineswegs nur bei den schwierigen Dingen, vieles aus unserer gemeinsamen Vergangenheit kommt gesprächsweise nochmal vorbei, es ist schön und angenehm vertraut. Ab drei sitzen wir beide wieder an unseren jeweiligen Aufgaben.

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Fünf Stunden später beginne ich Gemüse zu schnippeln, später wird das zu einer asiatischen Gemüsepfanne. Es ist das einzige Gericht aus meiner kalorienarmen Küche, das ich sicher beherrsche. Gegen zehn essen wir gemeinsam, ab elf sitze ich mit E. alleine am Küchentisch und wir reden so lange, dass ich zum ersten Mal verpasse, den Blog noch vor zwölf einzustellen. Gut so.

24872 – Down Memory Lane

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Schreiben – Waldspaziergang – Schreiben – Abendessen – Erinnern

24873 – Weihnachtsmarkt und Schreibstube

Ich bin früh wach und stehe auf, beginne zu schreiben. Gegen 10 Uhr frühstücken wir zusammen und ab zwölf sind wir nach Schleswig unterwegs um einen Weihnachtsmarkt zu besuchen, der im Schleswiger Dom stattfindet.

Eine sehr angenehme Veranstaltung, nicht überlaufen, bei den Verkaufsständen jeweils nur ein Anbieter für ein Sortiment, was die Veranstaltung sehr übersichtlich macht. Gegen drei sind wir wieder zu Hause.

Ich koche mir einen Kaffee und setze mich ans Tablett. Noch vorm Abendessen habe ich einen wesentlichen Einschnitt im Text erreicht. Es ist jetzt (fast) alles, was ich aus unserer vergangenen Beziehung weiß, erinnere oder im Blog und Tagebuch notiert habe, in einem halbwegs fließenden Text vereint.

Die Zeit von sieben bis zehn vergeht mit kochen, essen und Gespräch.

24874 – [„…!“]

Ich bin früh wach und stehe auf, beginne zu schreiben. Ab zehn frühstücken wir zusammen und ab zwölf …, ja, so ging das gestern auch los.

Heute wird ab zwölf wieder geschrieben, aber anders, als an den Tagen davor. Die zurückliegenden drei Schreibtage waren so etwas wie eine Schreibübung. Ich wollte wissen, ob ich regelmäßig und zielorientiert auch einen längeren Text schreiben kann. Konnte ich.

Na ja, fast. Etwas fehlte, die Emotionen. An denen bin ich jetzt. Wer jemals drei bis sieben Selbst- oder Lebenshilfebücher gelesen hat, kennt den Rat, einen niemals abzuschickenden Brief an den jeweiligen Konfliktpartner zu schreiben. Mache ich gerade. Nicht mit Überlegung, sondern mit Geschwindigkeit, einfach erstmal in die Tastatur gerotzt. Klappt erstaunlich gut und ist trotz des Mangels an erkennbarer Struktur immer noch erstaunlich lesbar.

Dennoch kratze ich nur an der Oberfläche, solange ich mich an einem „Konfliktpartner“ abarbeite. Ich beende den Brief mit dem Vorsatz, morgen zu kratzen bis der Lack ab ist.

Mit der früh einsetzenden Dunkelheit starten wir nach Luisenlund zu einem weiteren Weihnachtsmarkt. Auch dieser klein und mit wenigen ausgesuchten Ständen. Ich suche handgestrickte Wollsocken, finde auch einen passenden und preisgünstigen Stand, leider ist meine Größe schon ausverkauft. Später bekomme ich gegen das Aufsagen eines Weihnachtsgedichtes (strenggenommen eines Gebetsdreizeilers, man kann nur geben, was man hat) eine Mandarine vom Weihnachtsmann geschenkt (und man nimmt, was man kriegt). Kleine Erlebnisse.

Nebenbei machen wir ein paar Fotos von mir, jeweils mit F. und E., die gerade die Bilder für das Foto-Jahrbuch der Familie zusammenstellt. Aus einem von vor elf Jahren habt Ihr ja schon einen Eindruck erhalten. Und dann findet mensch in zehn Jahren vielleicht eines dieser heute gemachten Bilder und denkt, ach guck‘, der g., der war damals da, mit uns.

Abendessen mit Gemüsepfanne, anschließend ziehen wir uns alle nochmal in die jeweiligen Gehäuse vor die Geräte zurück. Mich überkommt eine große Müdigkeit und ich lege mich „kurz“ auf’s Bett.

Wieder wach verblogge ich den Tag für Euch. Und nochmal zu E. für den Rest des Abends. Gutes Gespräch.

24875 – Gehen Sie weiter, …

Anders als an den beiden Tagen zuvor schlafe ich lange und gut. Es wird elf, bis ich vor meinem Kaffee sitze und eins, bis ein paar Reiswaffeln gefrühstückt und nebenbei die Rückfahrt organisiert ist. Die Bahn hat mit ihrem Angebot Flixbus bei Preis und Zeitaufwand geschlagen. Jetzt bin ich sehr gespannt, wie das mit den Anschlüssen klappen wird, meine letzten Bahnerfahrungen im Regionalverkehr waren an dieser Stelle eher schwierig.

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Meiner markigen Ankündigung, zu „kratzen bis der Lack ab ist“, kann ich nicht gerecht werden. Wenn ich freundlich mit mir sein will, ist mein Geschriebenes eine halbwegs zutreffende Beschreibung inneren Erlebens, aber …

[Sorry Leute, hab‘ gerade einen ganzen Teil herausgenommen, der mir innerhalb der dreißig Minuten, die er online war, irgendwie seltsam vorgekommen ist.]

Gehen Sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen.

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Ich bin zufrieden mit dem, was ich hier in Hummelfeld für mich erreicht habe. Vielleicht etwas übertrieben, vielleicht an manchen Tagen unnötig redudant, hat sich – hoffentlich – die emotionale Selbstbespiegelung insofern gelohnt, als ich sie zuhause nicht nochmals, und nochmals, und nochmals (Ihr kennt das) durchlaufen muss. Ich erwarte mit Spannung den Realitätsabgleich.

24876 – It’s a kind of magic

Heute ist der letzte volle Tag in Hummelfeld. Ich bin im Urlaubsmodus, nichts was am Tablet geschieht, müsste wirklich geschehen, auch wenn ich noch die eine oder andere eckige Klammer aufarbeite. Mit eckigen Klammern kennzeichne ich mir Bearbeitungshinweise in unfertigen Texten [hier eventuell Beispiel einfügen].

Den Urlaubsmodus erkennt mensch am Geocaching. Ich habe einen angemessen langen Spaziergang im Wald gemacht und weil der Mensch ein Ziel braucht, habe ich den nächsten Cache angelaufen und auch gefunden.

Vergleichsweise früh am Nachmittag wieder zurück. Es ist noch viel vom Tag übrig. Ich beginne für die erste Zeit zuhause zu planen. Ich schreibe einen später zu veröffentlichenden Blogbeitrag.

Später nehme ich ein Wannenbad und habe den Gedanken, dass ich damit den Aufenthalt hier rahme, ein Wannenbad unmittelbar davor und eines zum spätmöglichsten Zeitpunkt hier. Dazwischen der Text, der mir einen Abschluss ermöglichen soll. Und das Re-Reading von „Menschliche Kommunikation – Formen, Störungen, Paradoxien“  (Watzlawik u.a.) habe ich diese Nacht abgeschlossen. Und die letzte Folge, der zwei Staffeln „Better Off Ted“, die ich als mediale Wegzehrung dabei hatte,  gerade eben. Soviel Abschluss an einem Tag, in meinem Kopf findet das alles zusammen. Ich kann das gut als magisches Denken identifizieren, sei’s drum, das ist nur eine magische Klammer mehr, denn in Berlin ging es auf dieser Tour mit dem Magicum ja los. Die Tour als Ent-Bindungs-Zauber. Ich lass‘ das mal so stehen.

Ab sechs kochen wir zusammen, um sieben essen wir und um acht sitzen wir vor den Geräten. Später sitze ich noch etwas mit E. zusammen.

24877 – Ein voller Rückreisetag

Weil ich vermutlich nicht zum Schreiben kommen werde:

Wir planen für den frühen Nachmittag einen Besuch in Flensburg bei J., den Ihr schon auf dem Down-Memory-Lane-Foto gesehen habt. Heute auch elf Jahre älter.

Am Abend hat E. einen Termin in Kiel und kann mich bei der Gelegenheit mit zum Bahnhof dort nehmen.

Es folgt eine Zugfahrt, die in Gießen endet, kurz nachdem dieser Text online geht und der letzte Bus in meine Richtung abgefahren ist.

Wenn ich clever bin, nehme ich mir ein Taxi, wenn ich ich bin, laufe ich zwei Stunden nachhause (Spoiler: ich war clever).

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Der ICE hat WLAN und ich komme doch zum Bloggen, ab jetzt gibt es Live-Berichterstattung:

Fünfzehn Minuten vor Abfahrt informiert die Anzeige, dass der gebuchte ICE heute nicht von Kiel abfährt, stattdessen von Neumünster. Dorthin werde ich, gemeinsam mit etlichen anderen via Regionalbahn gebracht. Der ICE wartet dort auf uns, eigentlich alles einfach und gut gelöst, aber natürlich ist die zwischendrin aufkommende Unsicherheit (denn zu Beginn der Fahrt ist keineswegs klar, dass alles einfach und gut sein wird) lästig und unangenehm. Labilere Geister imaginieren Nächte auf zugigen Bahnhöfen. Nächste Aufgabe: Umsteigen in Hamburg, es ist alles etwas knapper als geplant.

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Klappt dennoch gut, der ICE hat einen Teil der Verspätung aufgeholt. Ich warte komfortable fünfzehn Minuten auf dem Umsteigebahnsteig.

Das Umsteigen in Kassel-Wilhelmshöhe wird den Schwierigkeitsgrad deutlich steigern, fünf Bahnsteige sind in acht Minuten zu überwinden. Ich bin bereit, an der Herausforderung zu wachsen.

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Und dann wird’s vor Ort nochmal richtig spannend. Eine Verspätung verkürzt die Umsteigezeit auf drei Minuten und die zu bekommende Regionalbahn ist die letzte für heute. Wir erinnern uns an die labileren Geister, die Nächte auf zugigen Bahnhöfen visionieren. Denen schließe ich mich nun wohlbegründet an und beeile mich unwürdig.

Und gut so, ich stehe keine dreißig Sekunden auf dem richtigen Bahnsteig, da fährt die Bahn ein. Dass es wirklich die richtige Verbindung ist, kann ich nicht überprüfen, sowohl auf dem Bahnsteig, als auch in Zug sind die Anzeigetafeln außer Betrieb. Soviel kann ich sagen, die Richtung stimmt.

Meint: Sofern ich jetzt nicht den Ausstieg verpasse, sollte ich so gut wie zuhause sein. Ankunft 0.05 Uhr.

24867 bis 24870 – Von Gießen nach Berlin nach Hamburg nach Hummelfeld/Fellhorst

Der Beitrag fasst vier ursprünglich getrennt und tagesgenau veröffentlichte Artikel zusammen. Damit schließe ich an die Gewohnheit an, meine Reiseberichte am Stück – oder doch wenigstens wochen- bzw. abschnittsweise zusammengefasst – zu präsentieren. Hier nun die Anreise nach Hummelfeld/Fellhorst.

24867 – Von Gießen nach Berlin

Abfahrt bei -3°

Abfahrt heute morgen gegen halb elf. Den Tag gestern habe ich damit verbracht, gefühlt nichts in einen kleinen Rucksack zu packen. Meint: ich reise mit sehr, sehr leichtem Gepäck, eine Garnitur frische Wäsche (mit einem leichten Überhang bei der Unterwäsche) und das Tablet mit Tastatur, fertig. Beide Produktgruppen, Kleidung und Kommunikationselektronik, jeweils mit Zubehör, sagen wir Stofftaschentuch und Ladekabel. Dazu Kultur im Beutel, ein Handtuch werde ich jeweils vor Ort bekommen. Das ist noch reduzierter als bei meiner letzten Berlin-Hamburg-Tour, denn letztlich will ich auch nicht nach Berlin oder Hamburg, mein eigentliches Ziel ist Hummelfeld. Zunächst aber Berlin, zwei Übernachtungen sind geplant, heute und morgen, den Tag dazwischen will ich „was Schönes“ machen. Was das sein wird, ist noch offen. Dann mit dem Bus nach Hamburg, dort einen Nachmittag und Abend mit Sohn, Schwiegertochter und Enkel verbringen und am nächsten Tag irgendwie weiter nach Hummelfeld. Aufenthalt dort mit offenem Ende.[hier wird ein Link sein: Skip Berlin-Hamburg, direkt nach Hummelfeld]. Soweit die Pläne.

Ankunft bei +6°

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Der frühe Abend vergeht mit Lasagne und damit, die eher losen Pläne zu konkretisieren. Ich buche die Busse und schaue oberflächlich über die Kulturangebote in Berlin und, ja, auch Hamburg, weil ich dort erst vergleichsweise spät am Tag loskomme. Ich werde Freizeit in Hamburg haben.

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Ab acht bin ich alleine – H. leistet Umzugshilfe bei einer Freundin – und widme mich Vorbereitungen für die kommenden Blog-Beiträge und mein kleines, großes Schreibprojekt in der kommenden Woche.

24868 – Ein Tag in Berlin

Ich beginne den Tag mit Schreiben und komme bis zu dem Punkt, an dem die eigentliche Arbeit beginnt, nämlich die Innenansicht einer Beziehung zu schildern, die zu ihrem Ende gekommen ist. Alle Vorgeschichte ist geschildert und auch genug über das Schreiben geschrieben, ab jetzt gilt es, mir und uns nachzuspüren.

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Gegen halb zwölf beginne ich den Fun-Teil des Tages. Gestern Abend habe ich feststellen müssen, dass Montag ein schlechter Tag für Museumsbesuche ist, die meisten Museen haben zu, so auch die von mir im ersten Durchgang ausgewählten. Es wird für heute also eine Dritt-/Viert-/Fünftwahl, das Magicum.

Die Ausstellung ist ein …, also vielleicht hätte ich die Webseite besser lesen sollen. Denn da steht eigentlich alles:

Steigen Sie hinab in die Kellerräume und tauchen Sie ein in einen magischen Kosmos von Abrakadabra bis Zaubertrank. Liebevoll arrangiert und manchmal augenzwinkernd inszeniert erzählt die Ausstellung von den Ursprüngen des magischen Denkens und von alten Wissenschaften, von Ahnenkult und Zukunftsdeutung, vom Spiel mit Illusionen und von der Kraft der Intuition. Erkunden Sie die labyrinthischen Ausstellungsräume und staunen Sie über Exponate aus vielerlei Kulturen und von allen Kontinenten. Verweilen Sie in der zauberhaften Atmosphäre der magischen Salons und entdecken Sie mit Knobelspielen und Rätselfragen Ihre eigenen magischen Talente und Ihre intuitive Geschicklichkeit.

Vielleicht habe ich nur gelesen, was ich lesen wollte. „Magisches Denken“ und „Exponate aus vielerlei Kulturen“ hätte ich gerne mehr und vertieft gehabt. Vorgestellt habe ich mir irgendwas mit Ethnografie, stattdessen habe ich etwas mit „Knobeleien“ bekommen.

Und Interaktion!  Nicht, dass da irgendwer mit mir interagiert hätte, aber ich durfte mit den Ausstellungsstücken interagieren. So kam ich nach Jahren mal wieder dazu, mir die Karten zu legen oder meine Namenszahl auszurechnen. Wichtiger: mir wurde klar, wie nah ich im jungen Erwachsenenalter an all dem Unsinn dran war und wie weit weg ich heute davon bin.

Mal wieder ein Pendel in der Hand halten, lustige Sache. Ich kann ein Pendel in eine beliebige Richtung schwingen lassen. Geht noch, mit  bemerkenswert schnellen Richtungswechseln. In Kombination mit Räucherstäbchen und einer Klangschale könnte ich da bestimmt eine überzeugende Nummer draus machen.

Aber ich will das Erlebnis gar nicht schlecht reden, alles in allem „fühlte ich mich gut unterhalten“, wie manche der von mir beachteten Filmkritiker sagen, wenn das Stück gerade so funktioniert. Ich hatte zwei Stunden frei von meinem Kopf, damit will ich mich begnügen, es gilt „aufzustehen und weiterzumachen“.

Alles was hilft!

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Abends mit H. bei einem der zahlreichen Vietnamesen zum Essen. Angehme Location und geschmeckt hat es auch. Mehr gibt es darüber nicht zu sagen. Kurz vor zehn sind wir zurück in der Wohnung und ziehen uns hinter die jeweiligen Arbeitsgeräte zurück. Ich, weil ich mag und H., weil sie noch etwas für die Arbeit vorzubereiten hat.

Blogmäßig bereite ich für morgen einen Lückenfüller vor, da es voraussichtlich kaum Zeit für einen ordentlichen Tagebucheintrag geben wird.

24869 – Stippvisite in Hamburg

Ein Lückenfüller, der erstmal nicht mehr kann, als über die Planung des Tages zu berichten. Wenn alles gut gegangen ist, bin ich morgens um halb neun aufgestanden und saß gegen halb elf im Bus nach Hamburg, wo ich gegen zwei ankam. Nochmal eine Stunde mit S-Bahn und Bus weiter, dann bin ich am Ziel, der Wohnung von Sohn M. und Familie angekommen.

Was der Tag ab dann zu bieten hat, ist noch ungewiß. Ich werde hier nachtragen.

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Diesmal besteige ich den Fernbus an der Haltestelle Alexanderplatz. Da ich eine halbe Stunde vor meinen ohnehin großzügig bemessenen Zeitplänen bin, habe ich Zeit mich umzuschauen.

AWER, DANK, SNYDER, ŠUMSKI

Der Bauzaun bei der Tram-Haltestelle weckt mein Interesse. Er wurde internationalen Graffitikünstlern zur Verfügung gestellt, jeweils beigestellt eine  bauzaunhohe Vorstellung mit Kunstverständigen-Blubber. Ich mag die Kunst und meide den Blubber. Es ist bemerkenswert, wie sich Graffiti innerhalb meiner Lebenszeit vom Vandalismus hin zu einer eigenständigen und gewürdigten Kunstform entwickelt hat.

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Es folgt eine ereignislose Direktfahrt nach Hamburg, gegen kurz nach drei komme ich in der Sohneswohnung an. Allerdings muss M. noch bis sechs in seinem Schlafzimmer, äh …, Home-Office sitzen. Ich werde begrüßt, bekomme Kaffee in großen Mengen und ein spätes Mittagessen, danach habe ich Zeit zur freien Verfügung, also für Euch.

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Die Freizeit beginnt mit einer guten Nachricht, die nur Dauerlesende des Blogs werden würdigen können. Es tut sich etwas in der Sache rund um den Wohnungsverkauf meiner Mutter (Kontext) und eine Entscheidung noch im Dezember wird avisiert. Es dauert einige Momente, bis die frohe Botschaft an alle Interessierten weitergegeben ist.

Danach vergeht viel Zeit damit, herauszufinden, wie man in der WordPress/Android-App einen Anker setzt und anspringt (der dafür sorgt, dass Ihr z.B. oben auf „Kontext“ klickt, und dann mitten im Text der angesprungenen Seite bei dem genau richtigen Absatz landet). In der Desktop-App war das alles schon lange gelernt.

Aber, und das muss an dieser Stelle vielleicht mal ausdrücklich gesagt sein, auch der Umgang mit Widrigkeiten der geschilderten Art ist ein gewollter Teil dieser Reise. Ich zwinge mich damit in einen Lernprozess, den ich vermeide, wenn ich die Wahl (den Desktop) habe.

Und schon ist die Freizeit rum.

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Was folgt ist eine kurze Phase Familienleben. Abendessen im Kreis eben jener, irgendwann sind die Kinder in ihren Zimmern, gemeinsam auf der Couch vor den Nachrichten hängen, plaudern.

Es wird halb neun bis sich das Gespräch erwachseneren Themen zuwendet, Beziehungen zum Beispiel, gerne auch dem eigenen Leben entnommen. Beziehungsformen und deren Sinnhaftigkeit, emotionale Belastbarkeit und vieles mehr, was auch vor vierzig Jahren an den WG-Tischen ungelöst blieb. Ab halb elf sitze ich mit M. alleine am Tisch und wir werden noch etwas persönlicher, als wir es ohnhin aufgrund der Themenauswahl waren. Als ich ins Bett gehe, bin ich mit meiner Stippvisite sehr zufrieden.

24870 – Wannenbad

Der Tag beginnt anders als zunächst erwartet. Der Enkel hat in der Nacht zweimal gebrochen, die Eltern sind entsprechend durch den Wind und haben einmal vom Office-Office zum Hone-Office umgebucht und einmal frei genommen. So kommt es, dass ich den Vormittag nicht alleine verbringe, sondern wir gemeinsam noch ein ausgedehntes Frühstück haben. Danach nehme ich, und das hatte ich auch für die Allein-Zeit geplant, ein langes, heißes Wannenbad. Ein “Luxus”, den ich viel zu selten habe. Dementsprechend zieht sich das bis in die Mittagszeit hin. Gegen eins verabschieden wir uns und gegen zwei bin ich in der Hamburger Innenstadt.

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Anders als in Berlin sind in Hamburg die Museen und Ausstellungen nicht an Montagen sondern an Mittwochen gerne mal geschlossen. So auch die von mir bevorzugte. Als Ersatzveranstaltung besuche ich das Jupiter, Slogan: Das einzige Kaufhaus, das Dich reicher macht. Kunst und Zeug, lest selbst.

Wie es der Zufall will bleiben wir der Streetart treu, auch hier gibt es schwerpunktmäßig Graffiti. Und zwar von einer rein weiblichen Crew.

Das Jupiter bespielt 6 Stockwerke des ehemaligen Kaufhauses, folglich gibt es noch viel mehr zu sehen, das der Beschreibung wert wäre, Projekte rund um Re- und Upcycling oder Kreislaufwirtschaft, weitere Galerien und Ausstellungen, einen Kids-Space und letztlich auch eine Gastronomie. Genauer darauf einzugehen gelingt mir heute Abend nicht mehr.

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Gegen vier habe ich mich satt gesehen und mache noch einen Spaziergang die Mönkebergstraße hinauf und hinunter, den ich mit einem kleinen Lebensmitteleinkauf verbinde. Eine halbe Stunde vor der geplanten Abfahrt bin ich zurück am Busbahnhof, setze mich in den Wartebereich und esse.

Der Bus hat erst Verspätung und dann muss der Fahrer eine vorgeschriebene Pause einlegen (gut so), zusammengenommen führt das dazu, dass wir eine Stunde später abfahren als gedacht.

Kurz nach acht Ankunft in Rendsburg, E., die mich abholt, ist direkt hinter dem Bus, ich muss nur umsteigen und bin bei Freunden.

24866 – WMDEDGT November 2024

Clerodentrum Trichotomum

Die erste Monatshälfte vergeht vergleichsweise unspektakulär mit den verschiedensten Dingen, in etwa zu gleichen Teilen treibe ich die Innendämmung des Domes, die Arbeit an der Holzschließe und das Bespannen des großen Rundwebrahmens voran. Das tägliche Bloggen belegt abends immer wieder große Zeiträume, weil ich mich in irgendwelchen Bildern, Dokumenten oder Büchern aus der Vergangenheit verliere. Dazwischen immer wieder Tage an denen anderes geschieht.

Die zweite Monatshälfte ist belegt durch die Trennung von Tini, die ich spüre, lange bevor sie ausgesprochen ist. Die Tage unmittelbar vor der Trennung halte ich mich beschäftigt, die Tage danach mache ich fast nichts. Ich schreibe, ich spanne Kettfäden, ich suche Gesprächspartner, finde auch welche, merke an meinen Auslassungen im Gespräch, wo ich mehr und ehrlicher schreiben muss, weil nicht alles in anderer Menschen Ohr gehört.

Ich beobachte, welche Bilder in mir hochkommen, notiere sie zur späteren Beschreibung, irgendwann kommen keine neuen (alten) Bilder mehr, es beginnen Wiederholungen und irgendwann enden auch die. Ich beginne vorsichtig, meinen Alltag wieder aufzunehmen.

Wer will darf hier 24866 – WMDEDGT November 2024 weiterlesen

24865 – Ein Elfchen …

… ist kein kleiner Elf. Habe ich gerade gelernt. Begegnet ist mir das Elfchen in einem Text zu Schreib-Workshops, dort stand es als Begriff neben Haikus, als müsste ich mit der gleichen Selbstverständlichkeit, mit der ich weiß, was ein Haiku ist, auch Elfchen kennen. Ähm …? Nö!

Elfchen?
Keine Ahnung.
Aber klingt interessant.
Nachgeschaut und gleich versucht.
Funzt!

Das ist ein Elfchen. Wieder was mit Versen und Struktur und so. Wenn Euch das wirklich interessiert, könnt Ihr ja bei Wikipedia weiterlesen. Ist kurz genug für nebenbei.

Aber falls Ihr in Eile seid, der erste Absatz des Artikels tut’s auch:

Ein Elfchen ist ein kurzes Gedicht mit einer vorgegebenen Form. Es besteht aus elf Wörtern, die in festgelegter Folge auf fünf Verszeilen verteilt werden. Für jeden Vers wird eine Anforderung formuliert, die (je nach gegebenenfalls vorhandener didaktischer Vorgabe) variiert werden kann.