Ich bin´s leid, die Leichen zu vergraben.

Seit Jahren denke ich darüber nach, wie ein milde humorvoller Ersatz für ein Betreten-verboten-Privatbesitz-Schild (das wir nicht haben) neben unserem Eingangsbereich aussehen könnte. Die meisten „interessierten Menschen“ laufen nämlich einfach so rein. Ein paar Anwärter sind mir im Laufe der Jahre begegnet.

Fundstück beim Aufräumen meines „Schreibtisches“

Auf meinem Schreibtisch, also dem Tisch auf dem ich schreibe, strengenommen tippe, strengenommen auch kein Tisch, fand sich beim Aufräumen ein Zettel mit folgendem Spruch:

„Sei immer freundlich zu Menschen,
die an deine Zahnbürste kommen.“

Equalizer 2

 

Anscheinend ein Filmzitat. Leider habe ich in der Zwischenzeit, also der Zeit zwischen dem Aufschreiben und heute, vergessen, was ich mir damit sagen wollte. Oder Euch.

 

Nur nebenbei, vorne rechts im Bild seht Ihr mein heutiges Tage- und Nachtwerk: eine immense Anzahl an abgearbeiteten Merkzetteln, deren Inhalt nun zu dem Ort gefunden hat, an den er gehört, z.B. den Kontakten, der Notiz-App, der Passwort-App, dem Einkaufszettel, dem neuorganisierten Pinboard, der Downloadliste oder den Youtube-Abos.

Rückbau der geodätischen Rankhilfe

Anfang Juni habe ich die geodätische Rankhilfe abgebaut. Mit den Jahren war das Holz dort, wo es unbehandelt geblieben war, morsch geworden. Insgesamt bin ich zufrieden, mit einem Alter von 8 Jahren ist die „Kuppel“ 3 Jahre älter geworden, als ich ursprünglich schätzte.

Ostseite

Einen Teil des Holzes (die Strahlen) und die Verbindungsringe (die Knoten) werde ich nochmals für einen kleineren Dome verwenden können.

Holz- und Knotenstapel

Jetzt muss aber erstmal das Gelände aufgeräumt und reorganisiert werden.

Westseite

Mal reinschauen am Montag

Heute noch einmal einen Großeinkauf gemacht, ich werde für einige Zeit dazu nicht in der Lage sein. Schon im Februar habe ich mir beim Laufen eine Verletzung zugezogen, die nach allerlei diagnostischen Wirren nun übermorgen operiert wird. Mit den Worten eines medizinischen Laien ausgedrückt ist mir einer der drei Wadenmuskeln in unmittelbarer Nähe der Achillessehne diagonal eingerissen. Das fühlte sich nicht halb so schlimm an, wie es sich liest, und erklärt schon einen Teil der zunächst verschleppten und dann falschen Behandlung. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Schmerzen und der Fuß war und ist auch nicht in seiner Beweglichkeit eingeschränkt. Nur „unter Last“, also beim Gehen, funktioniert das Abrollen nicht mehr. Keine Kraft und kein Vorschub. In der Folge hinke ich mit stark verminderter Geschwindigkeit und Ausdauer durch die Welt.

Fast ein halbes Jahr ist mit erfolgloser Krankengymnastik vergangen, bis ein zweiter Arzt nochmal hinschaut und im Gespräch deutlich wird, dass ich mir da einen bleibenden Schaden eingefangen haben könnte. Hinsichtlich einer OP soll die Kollegin noch einmal drüber schauen, das tut sie, und zwar betroffen. Nun sind die drei bis hierher erwähnten Ärzte Teil einer Gemeinschaftspraxis, so dass die Kolleging eine „zweite Meinung“ bei einem vierten Arzt in der Uni-Klinik empfiehlt (und nur mal nebenbei, wenn man den Hausarzt und die Diagnostiker der MRT und Sonografie dazuzählt, haben zu diesem Zeitpunkt schon sechs Fachleute mit verschiedensten Ansätzen „hingeschaut“).

Der Arzt und Mensch in der Uni-Klinik ist dann ein Glücksgriff. Er nimmt sich Zeit, viel Zeit. Fragt nach. Und erklärt. Und macht auf schonende Weise deutlich, dass er mir nichts versprechen kann. Ein Teil des ehemaligen Muskelgewebes wird schon in Fettgewebe umgewandelt sein und ob er noch genug findet um zu nähen, kann er erst sagen, wenn er „aufgemacht“ hat. Dennoch, wenn die Erwartungshaltung bei „mit normaler Geschwindigkeit und unaufauffälligem Gangbild durch die Stadt laufen“ bleibt, kann er vielleicht helfen.

Übermorgen also die OP. Alles ist vorbereitet, um mit der eingeschränkten Beweglichkeit das Wagenleben zu meistern. Vorräte sind eingekauft, Holz und Brikett liegen neben dem Ofen, die Krücken sind schon eingestellt und neben dem Herd stehen Hocker und Rollator als Kniestütze, wenn man mal die Krücken aus den Händen geben muss. Im Moment stelle ich mir das alles nicht allzu schwierig vor. Und ahne, dass ich die kommenden Schwierigkeiten möglicherweise unterschätze. Ich halte Euch auf dem Laufenden.