Statuenfüllkurs

Wer schon immer mal wissen wollte, womit Statuen gefüllt werden, kann das auf diesem Bild sehen.Blüten und Kräuter, in diesem Fall Lavendel, Rose, Ringelblume, Jasmin, Thymian und Salbei sind vorne im Bild zu sehen. Sie füllen die Hohlräume zwischen den Edelsteinen und Halbedelsteinen auf, die in den verschiedenen Schalen bereit stehen und zur Füllung des Sockelbereiches dienen. Dort können auch andere Kostbarkeiten, zumeist Schmuck, eingebracht werden. In den Körper der Statue wird zunächst der Lebenbaum eingebracht, der am rechten Bildrand mittig auf dem Filz liegt, der die Füllung als letzte Lage abdecken wird. Um den Lebensbaum herum gruppieren sich Mantrarollen, ihre Zwischenräume werden mit Sandelholzmehl aus der großen Schüssel in der Bildmitte aufgefüllt.

Gibt es buddhistische Software?

2008-04-20-tux-buddha

Zugegeben, die Frage weckt falsche Vorstellungen, es soll in diesem Artikel nicht um Programme zur Herstellung meditativer Zustände gehen. Auch die elektronische Entsprechung von Gebetsmühlen ist nicht gemeint. Wie wir in der Bürosoftware unserer Wahl das Wort Gott gegen Buddha austauschen fiele unter Tipps und Tricks und wäre außerdem semantischer Blödsinn.

Wenn wir „buddhistisch“ mit „den Lehren Buddhas entsprechend“ übersetzen wollen, dann frage ich nach Software, die ich assoziativ mit Teilen von Buddhas Lehre verknüpfen kann. Weitergehend auch, ob es Software gibt, die buddhistischer ist als andere? Die Antworten: ja und ja.

In meiner Linie sprechen wir oft von den Wesen, „die Buddhas sind, ob sie es wissen oder nicht“. Da fallen mir gerne all die Programmierer ein, die dafür sorgen, dass ich ein funktionierendes Betriebssystem mit sicheren und komfortablen Anwendungsprogrammen kostenfrei nutzen kann. Und all die Kulturschaffenden, die ihre Werke unter der CC-Lizenz der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Oder die Wikipädianer, die mich an ihrem Wissen Teil haben lassen. All diese Menschen helfen mir, weil sie Spaß daran haben oder es anderweitig für nützlich, wünschenswert und sinnvoll halten.

Buddha, „der Befreite“, hat uns die sechs befreienden Handlungen genannt, vier davon – mindestens -darf man den selbstlosen Codern, Künstlern und Kennern unterstellen: Großzügigkeit, sinnvolles Verhalten, Geduld und freudige Anstrengung (für die Freunde der Vollständigkeit: die letzten zwei Paramitas sind Meditation und Weisheit ). Deswegen schaue ich sie als Buddhas an, ob sie es wollen oder nicht.

Und: unbekannterweise helfen auch diese „Freunde auf dem Weg“ mir, der Buddhaschaft etwas näher zu kommen, einfach deswegen, weil sie mein Leben etwas sorgenfreier machen. Eine Sorge, zwei Sorgen, drei Sorgen weniger betreffs schlechter Eindrücke im Geist. Ich halte das für wichtig. Das Vorhandensein von Sorge oder Unruhe verträgt sich nicht mit dem Streben nach Erleuchtung. Auch dann nicht, wenn es nur eine kleine Sorge ist, zum Beispiel die, ob mein Betriebssystem nachhause telefoniert oder mein Provider erst speichert und dann petzt, das ich die neueste aber unbezahlbare Version von Was-auch-immer-Soft beim Warezlieferanten meines Vertrauens heruntergeladen habe. Oder ich mir Gedanken machen muss, ob der Urheber dieses Bildes, dieses Icons, dieses Jingle, dieses Zitates stolz oder kostenintensiv ärgerlich wird, wenn ich es in meiner Website verwende. Das muss ich nicht haben, wenn ich das nicht haben muss, weil es Alternativen gibt.

Also: es gibt Programme und Inhalte, die von den Machern der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden. Das Verwenden dieser Programme und Inhalte ist unter Erleuchtungsaspekten anzuraten.

Ein letzter Hinweis: Es gibt Lizenzen, die dafür sorgen, dass diese Programme und Inhalte auch der Allgemeinheit bleiben und nicht von weniger selbstlosen Zeitgenossen per Patent oder Urheberanspruch angeeignet werden. Diese Lizenzen können zur Orientierung auf der Suche nach buddhistischer Software nützlich sein. Gelegentlich werde ich an dieser Stelle noch einige Links einfügen.

Über die Nicht-Anwendung der Mittel

Heute morgen bin ich auf ein Zitat von Drukpa Künleg gestoßen, das immer noch nachwirkt. Ohne den genauen Wortlaut zu erinnern kann ich nur schreiben, dass es darum ging, die Mittel zu kennen und sie dennoch nicht anzuwenden. So handelnd ist man wie der, der vorm vollen Kühlschrank verhungert. Obwohl es zu Drukpas Zeiten noch keine Kühlschränke gab und sie in Tibet und Bhutan auch nicht wirklich fehlten.

Die Mittel anzuwenden ist dem widerständigen Ego, wie sich zum essen zu zwingen, wenn man nicht essen möchte. Nun ist es ganz und gar nicht mein Problem, nicht essen zu wollen. Aber ich habe beruflich und privat mehrfach mit magersüchtigen Frauen zu tun gehabt und weiss, wie schwer es ihnen fällt. Mein Lieblingslama hat einmal, von einer magersüchtigen Frau um Hilfe gebeten, gefragt, ob sie denn den Buddha mögen würde. Als diese das bejahte riet er ihr, sich den Buddha in ihrem Magen vorzustellen und ihn an ihrer Stelle zu füttern.

Wenn wir etwas – was auch immer – nicht für uns selbst tun können, so scheint es eine gute Idee zu sein, es für den Buddha in uns zu tun. Ich möchte mich in Zukunft öfter an den Buddha in mir erinnern, denn es ist an der Zeit, einiges für ihn zu tun.

Unterstützung

In einem Seminar, dessen Thema hier nur ablenken würde, habe ich einmal die abgebildete Karte mit einem Partner besprechen müssen. Danach habe ich sie fotografiert und viele Male davon erzählt. Und immer habe ich den Inhalt nicht ganz zusammen bekommen. Trotz der Wichtigkeit,die ich den Fragen zugestehe, konnte ich sie mir nicht richtig merken. Große Widerstände, dabei hätte diese Karte mir und meinen Partnerinnen das Leben so sehr erleichtern können, hätte ich sie nur gekannt.

Tsatsa-Malkurs in Köln

Tagebucheinträge vom 27.6.07 bis 30.6.07‎, eingesprochen 19.‎06.‎2012 (Premiere!!!)

In meinen buddhistischen Tagen bin ich sehr an Tsatsas, kleinen figürlichen Abbildungen von Buddhas und Meditationsaspekten,  interessiert. Die vier abgebildeten Tage beschreiben einen kurzen Trip nach Köln um dort an einem Kurs zum Bemalen von Tsatsas teilzunehmen. Das was ich dort über Tsatsas gelernt habe – obwohl ich den Kurs nicht besuchte – ist eingerückt und farblich markiert.

27. 6.2007, Mittwoch
Abfahrt  12:00 Uhr, Ankunft Köln 14:4x Uhr
16:00, Uhr einkaufen gehen für die Woche
18:15 Uhr, Abfahrt ins Zentrum
19:00 Uhr, vorm Zentrum, Mittwoch leider keine Medi
20:00 Uhr, wieder in der Wohnung, gemütlicher Abend bei Crichton (Welt in Angst) und TV

28.6.2007, Donnerstag
7:00 Uhr, aufstehen
8:15 Uhr, Abfahrt Wohnung
9:00 Uhr, vorm Zentrum, niemand da
10:00 Uhr, Wohnung, auf den letzten Metern einen Platten auf dem Fahrrad bekommen
11:00 Uhr, Reifen draußen, Telefongespräch mit Jochen ergab: Werkzeug ja, Flick Zeug Nein, PC zum E-Mail checken Nein
12:50 Uhr, ich bin gekommen um Tsatsas zu malen und und ich male Tsatsas. Der erste Flammenkreis um einen Diamantgeist ist fertig.

Hinweis: die farbigen Juwelen zuerst anlegen und anschließend mit Skalpell frei schaben oder korrigieren. Bei diesem Vorgehen kann die umgehende Rille mit ausgemalt werden. Loch im Ohrring genauso.

14:10 Uhr, Flick Zeug gekauft und Schlauch geflickt, anschließend montiert, dies und das, gelesen, gesessen.
16:15 Uhr, Aufbruch wegen innerer Unruhe, Schwierigkeiten bei der Einstellung der Schaltung. Rad nochmal raus und Kette auf das Ritzel.
20:00 Uhr, Zentrum. Erfahren, das Norbu nicht kommen wird. Hätte heute Morgen auch rein gekonnt wenn ich gewusst hätte, dass das Zentrum bewohnt ist  –  Eingang hier 5 m weiter links  –  und der Kurs in einer der Wohnungen stattfindet. Medi. Verabredung für morgen 10:00 Uhr.
Abends ferngesehen.

Tsatsa_Gruene-Tara

 

29.6.2007, Freitag
Früher aufgestanden als der Wecker gestellt war. 10:00 Uhr dann zum „Kurs „. Heute wäre ohnehin der letzte Tag und ich habe im Vorhinein schon beschlossen, nicht teilzunehmen. Möchte aber noch einige Infos für den Weg.

Was ich erfahre: Tsatsas anmalen ist anspruchsvoller als ich dachte. Unter anderem geht es auch darum, Fehler der Tsatsas mit Farbe und Farbgebung auszugleichen. Manche „Fehler“ sind machartbedingt, zum Beispiel Stege zum Hintergrund, et cetera. Außerdem: obwohl scheinbar dreidimensional sind manche doch nur zweidimensional, Schatten, Tiefen und Höhen müssen gesetzt werden.

Im Atelier die Arbeit Buddha-Augen, Grundierungen für die Gesichter an Buddhastatuen, Aquarelle für Lotusbilder.

Vorlagen für bemalte Tsatsas sind selten, ist eine eher neue (?) Sache und sehr aufwändig. Im Tenjur gibt es Meditationen auf die verschiedenen Aspekte, die auch detaillierte Beschreibungen enthalten. Sind allerdings nicht alle übersetzt (nicht mal ins englische) und brauchen zum Teil auch Einweihungen. Sich an Thangkas zu orientieren ist möglich, allerdings sollte ich darauf achten, dass sie aus unserer Linie stammen.

Ansonsten scheint es unausweichlich, sich mit figürlichen Zeichnen auseinanderzusetzen.  Bleistift,  Aquarell, das volle Programm eben. Üben über die VHS et cetera könnte gut sein.

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Anschließend zurück zur Wohnung. Die Stadt konnte mich nicht begeistern, zudem war es regnerisch und meine Stimmung schlecht. Etwas „Restenttäuschung“ von gestern wegen Norbus Fernbleiben, auch etwas Verärgerung deswegen. Die Begegnung heute hatte er zur Folge, dass ich mir etwas naiv vorkam, hatte ich es mir doch viel einfacher vorgestellt.

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Wieder in der Wohnung zuerst gegessen und dann geschlafen. Frustbewältigung. Gegen 15:00 Uhr dann mit dem bemalen des Diamantgeist weitergemacht. Und es ist schwierig!

  1. Die Figuren müssen besser recherchiert sein. Attribute, Kleidung, et cetera, dürfen keine Überraschung mehr bieten.
  2. Farbgebung auf Papier testen! Vielleicht auf kopierte Fotokopie der Statur oder des Tsatsas. Eventuell auch Strichzeichnung (üben!)
  3. Figur auf Trägre anbringen, damit die Ränder nicht schmutzig werden vom Anfassen.

Ab 20:15 Uhr ferngesehen. Morgen werde ich mich in den Tag trödeln, packen, putzen und staubsaugen und dann nachhause fahren.

Bahnhof Köln

30.6.2007,  Samstag
Im Zug. Obwohl völlig ungeplant aufgebrochen fast verzögerungslos zum Bahnhof und in den Zug gekommen. Das erste Mal, dass es bei dieser Aktion einfach fließt. Nicht mal feucht geworden wie mehrmals in den letzten Tagen. Soweit die guten Nachrichten.

Ich bin mir unklar darüber, was sich eigentlich erlebt habe in diesen letzten Tagen. Mit Sicherheit nicht, was ich erwartete oder erhoffte. Wie so oft stellt sich die Frage, ob die Dinger aufgrund der Erwartung so geworden sind, wie wir sie vorgefunden haben oder ob sie ohnehin so gewesen wären. O.k., wenn die Dinge leer sind, stellt sich diese Frage nicht. Dann hat die Erwartung die Brille gefärbt. Wobei Erwartung in diesem Fall vielleicht ein anderes Wort für Karma ist.

Was mich aber dazu zwingt klarer zu formulieren. Wir hätten dann die Hoffnungen in Bezug auf diesen Kurs, Größenfantasien von schnellem Erfolg und leicht zu erreichendem guten Ansehen. Der Wunsch, Teil einer Arbeitsgruppe zu sein. Ein paar Tage in entspannter und anregender Gemeinschaft zu erleben. Neue Kontakte und Anregungen.

Die Erwartung war auf undeutliche Weise eine schlechtere und begann vermutlich mit der etwas missverständlichen Ankündigungsmail und der langen Antwortzeit auf meine Nachfrage. Dann die Verschiebung und der Hinweis „dass es gut sei, Acryl- oder Guachefarben mitzubringen“, was für mich nochmal einige Investitionen bedeutete und mich angesichts der Auswahl in ziemliche Entscheidungsschwierigkeiten brachte. Und es kein smaragdgrün gab, was mich unsicher zurückließ.

Als ich Donnerstag früh auf dem Weg ins Zentrum war, brodelten also die verschiedensten Gefühle in mir. Als ich dann während des Fahrradabschließens ein „ganz schlechtes Gefühl“ bekam, war eigentlich alles dafür angelegt, dann –  vorm Zentrum stehend –  nicht zu realisieren, dass 5 m links ein Eingang mit Klingeln zu den Zentrumswohnungen war. Wusste allerdings auch nichst von Zentrumswohnungen und war im Zentrum verabredet. Als dann niemand öffnete war mir sofort klar, dass „irgendetwas schief gegangen“ sein musste. Vielleicht hatte mich eine E-Mail nicht erreicht weil ich schon unterwegs war et cetera. Da gab es  keine so einfache Lösung wie Zentrumswohnungen am Erwartungshorizont.

Abends die Medi im Zentrum. Erste Kontakte zu zwei der Kursteilnehmerinnen. Schnelle Info: Norbu kommt nicht und der Kurs läuft schon seit Montag und endet Freitag. Könnte also maximal noch einen Tag mitmachen. Stimmung sackt ab und ebenso die Freude an der Kommunikation. Genau so ist dann der Rest des Abends verlaufen, freud- und kommunikationlos.

Der Freitag war dann durch Enttäuschung und Ärger schon vorprogrammiert. Umso mehr, als ich diese Gefühle nicht mochte und gerne los geworden wäre. Was nicht gelang! Der Beginn des Kontakts dann auch eher zäh, zumindest nicht locker, eher formell. Informativ und entspannt wurde es erst im Kursraum, wo wir von genügend „Werken“ und Beispielen umgeben waren, um Interesse und Gespräch auf einfache Weise aufrecht zu erhalten. Trotzdem war nach ca. eineinhalb Stunden genug und ich verabschiedete mich.

Unterm Strich: die letzten Tage fühlen sich „ergebnislos“ an und auf unbestimmte Weise auch „ungenügend“ es hätte anders sein sollen oder ich hätte mehr draus machen müssen. Letztlich habe ich auch mit der Stadt Köln und ihren vielfältigen Angeboten nichts angefangen. Ich bin froh wieder zuhause zu sein, bald.