24911 – Gespräche mit der Fee (2)

Heute war die regelmässige Kontrolluntersuchung des Aortenaneurysmas.

Eigentlich wollte ich ja mal wieder was Launiges mit der Fee schreiben, gebt es endlich zu, Ihr fandet die auch gut! Für diesen Zweck habe ich im Vorfeld etwas Statistik zu Aneurysmen aus dem Internet zusammengesucht. Operationsrisiken eingehen oder vermeiden ist Abwägungssache, dafür zieht mensch im günstigsten Fall Daten zurate. Ich hätte diese Daten mit der Fee diskutiert.

Zeigt sich: guter Plan, mit dem Aneurysma ist alles okay, es ist nicht gewachsen. Das ist das Beste, was sich von einem Aneurysma erwarten lässt.

Aber „heute ist Herzklappentag“, wie die ausführende Ultraschall-Fachkraft dem umstehenden studentischen Publikum mitteilt, zu mir, mehr Infos gäbe es im Arztgespräch. Kurz darauf, ich sitze schon wieder im Wartebereich, ruft die Pflegerin – eine sehr junge Frau, vielleicht noch Schülerin – mich nochmals auf, dann einen zweiten Namen. Ich halte das für einen Versprecher, folge ihr trotzdem, erreiche sie in der Tür zum Behandlungszimmer, sie wirkt verwirrt, als sie mich sieht, ja, ein Versehen. Na, denke ich mir, jetzt wüsste ich schon gerne, was Du gehört hast, dass mein Name Dir noch im Kopf herum ging, als eigentlich anderes drin sein sollte.

Das Arztgespräch löst dann auf, die …

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Schplong, vor mir sitzt die Fee, Ihr erinnert Euch, dreißig Zentimeter personifizierter Redefluss, und beginnt sofort. Was für ein Abfuck, sie hätte nur ganz freibleibend …, und ob ich im letzten Gespräch (1) nicht zugehört hätte, das sei alles nicht mehr zurückzunehmen, sie träfe da nur sehr bedingt die Schuld und wenn ich nicht immer so blöde im Universum herumwünschen würde, wäre ihr Job um einiges leichter.

Mach mal langsam, grätsche ich gedanklich dazwischen (ich muss nichts sagen, sie liest meine Gedanken), bis gerade eben warst Du nur ein Mittel, um die Nummer hier etwas aufzulockern, jetzt sitzt Du auf meinem Schreibtisch und verbreitest Hektik, kann ich gerade echt nicht gebrauchen.

Ach, kannste nicht gebrauchen, sagt sie, so wie Du auch die Schmerzen nicht gebrauchen kannst, wenn Dein Aneurysma platzt, Mann, das war der Deal, zwei Tage Schmerzen maximal, keinerlei würdeloses Dahinsiechen, und die paar lächerlichen Jährchen weniger, die Du … . Stop, denke ich. Sie stoppt. Leider nur kurz, also Deine Angst vor den Schmerzen, ich dachte, ich frag‘ mal nach, ganz unverbindlich, und sie betont unverbindlich sehr, fast schon in Großbuchstaben, also ich frag mal nach, ob’s nicht was gäbe ohne Schmerzen… . Stop, denke ich, diesmal stoppt sie wirklich.

Sie stoppt wirklich, liest das Fragezeichen in meinem Kopf und den stillen Wunsch, sie möge etwas strukturierter … , klar kann ich, unterbricht sie, ich bin ja schließlich Deine Fee, Du könntest mich zum Nashorn machen und … . Arschloch, sagt sie, mehr nicht, als sie fünf Minuten später wieder als Fee vor mir sitzt.

Oder fast, sie trägt jetzt ein Kostüm, Brille, Tablet und gibt sich verschnupft und geschäftsmäßig zugleich. Alles nicht meine Idee, aber ich lasse sie. Sie ist sehr strukturiert und sehr langweilig.  Ich kürze ab, es gab ein Mißverständnis in der Abteilung für verhandelte Sterbefälle, ihre unverbindliche Anfrage, ob ich nicht auch schmerzfrei sterben könnte, wurde als Antrag aufgefasst, bepreist, bewilligt und eingeleitet. Natürlich gäbe es einen Preis, natürlich, denke ich, es gibt immer einen Preis. Erstens, die Sache sei nicht sicher, mehr so die Eröffnung einer Möglichkeit. Wenn die Möglichkeit nicht eintritt, wird es eben doch blöd. Und zweitens kostet mich die Nummer ein paar weitere Lebensjahre, der schmerzfreie Tod läge deutlich vor dem schmerzhaften.

Während dem Gespräch hat sie sich Stück für Stück wieder in die Fee zurückverwandelt, die mir spontan erscheint. Ich mag sie sehr, so. Wir vertragen uns wieder. Ach ja, sagt sie beim Gehen, sie habe Widerspruch eingelegt, aber über den sei noch nicht entschieden. Immer für eine Überraschung gut, die Gute.

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Zurück zum Arztgepräch, in dessen Verlauf ich die Sache mit dem Widerspruch verstehe. Es ist noch nichts entschieden, da hat die Fachabteilung ein spezielles CT zu bewerten und eine minimalinvasive OP müsste als sinnvoll erscheinen und gelingen. Dann wäre ich mit dem Universum wieder beim alten Deal.

Der Klartext im Arztgespräch:

  • Meine Herzklappenverengung hat sich von mittel- zu hochgradig entwickelt.
  • Einer von drei Patienten stirbt im Jahr nach dieser Diagnose (konnte die Aussage bisher nirgends verifizieren).
  • Empfohlen wird die große, von mir abgelehnte Herz-OP, bei der das vom Aneurysma betroffene Stück Aorta gemeinsam mit der Herzklappe ersetzt wird.
  • Ich lehne die OP weiterhin ab.
  • Die Herzklappe könnte eventuell minimalinvasiv durch die Leiste ersetzt werden. Dabei ist vorher zu prüfen, ob das Gewebe um die Herzklappe vom Aneurysma unbeschadet ist.
  • Diese Prüfung ist ein CT und wird zeitnah stattfinden.
  • Danach ist zu entscheiden, ob

– ich mich operieren lasse (falls möglich),
– doch der großen OP zustimme (falls nicht möglich) oder
– unbehandelt weiterlebe.

  • Unbehandelt führt eine hochgradige Aortenklappenstenose langfristig zu einer Herzinsuffizienz. Das Herz ist überlastet und kann nicht mehr ausreichend Blut pumpen. Dies äußert sich in:

– Atemnot
– Ödeme
– Müdigkeit und Schwäche
– Plötzlicher Herztod
– Schlaganfall

  • Der plötzliche Herztod ist die wünschenswerte und schmerzfreie Variante.
  • Der Schlaganfall macht wieder alle Möglichkeiten für einen würdelosen Abgang auf.

Im Moment wünsche ich mir sehr, dass der minimalinvasive Eingriff vorgenommen werden kann.




Wer sich noch immer für die Zitate zu den Risiken eines Aortenaneurysmas interessiert – und das dürfte für die meisten von Euch wirklich uninteressant sein – darf hier 24911 – Gespräche mit der Fee (2) weiterlesen

24910 – Fahrradlampenreparatur

Ich nehme heute noch einmal ein Thema von gestern auf, die Reparatur der Fahrradlampe.
Es gibt nämlich zumindest einen Hinweis, der gegeben sein will, falls irgendjemand die Idee aufnehmen möchte: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Nummer nur mit Heißkleber funktionieren würde (ein Zwei-Komponenten-Kleber könnte das vielleicht), die Schraube mit dem abgezwickten Kopf ist entscheidend (um die einzudrehen vorbohren).

24909 – 12 am 12., die Homestory

Die Teilnahme an Frau Brüllens Aktion am 5. (24902) hat ziemlich viele Menschen an meinem Blog vorbeigespült. Und ich mochte das. Deswegen werde ich heute hier auch an 12 am 12. bei Draußen nur Kännchen teilnehmen (Erläuterung und Anleitung). Zwölf Bilder aus meinem Tagesablauf, ungekünstelt und kurz erläutert. Sollte zu machen sein.

Es ist nicht meine erste Teilnahme an dieser Aktion, aber die erste „richtige“. Die „falsche“ (und auch als solche ausgewiesene) Teilnahme habe ich oben unter dem Beitragsbild verlinkt. Mein Problem damals war, dass ich keine schlechten, aussagelosen oder sonstwie mit Makeln behaftete Bilder einstellen wollte. Ich glaube, diese Angst habe ich überwunden.

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Andererseits, so ganz ohne Vorbereitung geht es dann doch nicht, ich beginne schon am Samstag diesen Zufallssonntag zu „scripten“, überlege, was ich vermutlich tun werde und wie das zu fotografieren wäre, in mir taucht der Begriff „Homestory“ auf. Für eine Homestory ist Unordnung ein Problem, ich beginne aufzuräumen und zu spülen. Nun kann der Sonntag beginnen.


Gestern spät nachhause gekommen und noch sehr lange vorm PC gesessen, eine Serie geschaut und später noch ein paar Bilder in den Blog eingefügt. Keine besonders gute, aber eine sehr befriedigende Idee. Gegen halb fünf ins Bett, entsprechend spät aufgestanden (11.45 Uhr).


Ich beginne den Tag mit meiner Morgenroutine, Nachrichten lesen auf dem PC und dabei Kaffee trinken und eine Kleinigkeit essen.


Aus schwer zu verstehenden Gründen springt der Ofen heute schlechter an. An manchen Tagen ist es auch Teil der Morgenroutine, mich darum zu kümmern.


Um etwas Kleinholz für den Ofen zu suchen verlasse ich zum ersten Mal den Wagen, die Sonne scheint (13.00 Uhr). Ich laufe um den Pool und mache ein Bild.


Ich beschließe das Tageslicht im Dome auszunutzen und dort mit der Arbeit zu beginnen. Tageziel ist, eines der Dreiecke zu beplanken. Kurz nach vier ist alles, wie es soll.
Ich setze schon einmal die ersten Bilder in diesen Beitrag, danach koche ich mir etwas.
Nach der Gemüsepfanne beginne ich, mich mit dem heutigen Reparaturvorhaben zu beschäftigen. Im Werkstattbereich meines Wagens finde ich alles, was ich für die Reparatur benötige.


Der Auftrag:

Die Lösung:

Und natürlich alles im warmen Küchenbereich montiert.

Es ist kurz vor acht, ich habe zwölf Bilder und bin mit dem Tag zufrieden. Ab jetzt werde ich den Artikel schreiben, bebildern und einstellen. Feierabend.

Update (12.2.2025):
Um vollständig zu sein fehlen zwei Perspektiven, zum Ersten der Blick aus dem Werkstattbereich heraus…,

… und zum Zweiten der Bereich, der die beiden Wagen miteinander verbindet:

Wieder oder erstmals zum Beitrag des Folgemonats.  

24908

Zeit, die letzte Woche mal kurz zusammenzufassen. Das bestimmende Thema war der Tod meiner Mutter und die damit einhergehende Verpflichtung, die Bestattung zu organisieren. Weil ich gerne weiß, was ich tue, habe ich mir als erstes mehrere Bücher zum Thema aus der Bibliothek geholt und zumindest eines davon  auch komplett gelesen. Gelernt habe ich daraus, dass die Bestattungsbranche einen sehr schlechten Ruf hat, zurecht.

Kurz, es gab in der Folge eine Emailkorrespondenz mit dem Bestatter, manches musste ich nachfragen, einiges war nachzubessern, aber am Ende steht ein Kostenvoranschlag, von dem ich glaube, dass er günstig ist. Und, vielleicht als stille Anerkennung der im Ton freundlichen Verhandlung, der Vorschlag des Bestatters, einen anderen als den Höchster Friedhof zu wählen, was eine Ersparnis an Friedhofsgebühren im vierstelligen Bereich möglich macht. Auf der praktischen Ebene, also der, wo mensch aus Sachzwängen heraus im Regen mit dem Fahrrad unterwegs ist, musste ich das Bargeld für die Bestattung einsammeln und zur Bank bringen. Heute den Betrag dann überwiesen. „Der Auftrag gilt mit der Zahlung als erteilt.“ Bedeutet für mich: ab heute gilt die Bestattung als bewältigt.

Nicht alles war schwer diese Woche, einen Tag hatte ich Gesellschaft auf der Baustelle, einen Nachmittag durfte ich komplett mit Freund J. verplaudern und gestern gab es einen ausgedehnten Stadtgang mit A., der auf angenehmste Weise entlastend, vielleicht sogar entspannend war. Ich will das alles hier würdigen. Ich muss mich nicht verlassen fühlen.

Ich schließe die Woche im Café Nachtlicht ab, Thekendienst im Ehrenamt. Auch hier bin ich unter Menschen, das kann ich gerade recht gut gebrauchen.