In den beiden letzten Tagen habe ich das erste Stück Boden gelegt. Aufmerksame Leser des Blogs werden bemerken, dass ich meine Pläne abermals geändert habe und die Fugen der Dielen nun in einem 45°-Grad-Winkel zum Lichteinfall bzw. der Türschwelle verlege. Die Entscheidung dazu ist mir nicht leicht gefallen und hat mehr mit Intuition und stilistischer Vorliebe zu tun als mit Best-Practise. Im Moment bin ich noch zufrieden damit.
Der provisorische Boden ist jetzt fast draußen. Darunter kommt die erste Lage XPS-Platten zum Vorschein.
Vorhersehbar wird es in den nächsten Wochen chaotisch, denn nichts ist mehr dort, wo ich es gewohnt bin. Und manche der gewohnten Orte sind zugestellt, Werkzeug und Material ist insgesamt schwerer zugänglich. Das Gelände wirkt, als hätte ich die Kontrolle über mein Leben verloren, für eine begrenzte Zeit muss ich das wohl zulassen.
Weisheit des Tages: Wer weiß, was er tut, darf tun, was er will.
Gestern schon angedeutet, es wird ernst mit dem Boden. Wie immer bin ich bis kurz vor der Aktion noch mit den Details beschäftigt. Bis gestern zum Beispiel hielt ich es für eine gute Idee, den Boden in zwei Abschnitten zu verlegen, beginnend mit der hinteren Hälfte, wo dann, sobald sie fertig wäre, alles zu stehen kommen könnte, was bis dahin in der vorderen stünde. Seit heute halte ich die Idee nur für semi-gut, gänzlich gut wäre es sicher, den Dome komplett auszuräumen und alles in einem Arbeitsgang durchzuziehen.
Um gedanklich an diese Stelle zu kommen, musste zuvor aber eine andere Gewissheit fallen, nämlich die, dass ich von hinten nach vorne arbeiten würde. Das wäre möglich, aber aus zwei Gründen schlecht. Erstens, aufgrund des Dome-Grundrisses – ein „Kreis“ aus fünfzehn Geraden – würden die Dielen in einem seltsam flachen Winkel (genau genommen in vier verschiedenen seltsam flachen Winkeln) auf den Fenster- und Türbereich stoßen. Das sähe nicht gut aus. Zweitens verliefen die Fugen der Dielen quer zum Lichteinfall, was der kundige Handwerker gerne vermeidet. Dies umso mehr, da bei einem solchen Fugenverlauf der von den Funktionsbereichen mittels Stellwand abgetrennte Wohnbereich direkt hinter dem Fenster optisch in die Breite gezogen würde. Vermeiden lassen sich alle Missstände, indem ich von recht nach links arbeite (in Flugrichtung).
Das alles hätte schon lange bedacht sein können, war es aber nicht. Ich hatte einfach noch nicht in alle Ecken hineingedacht. Details kläre ich meisten erst, wenn die Arbeit losgeht. Und weil ich keinen Termindruck habe, kann ich mir das auch leisten.
So sitze ich dann heute Abend noch einen Moment im Dome und erwäge, nun alles, was sich so darin herumtreibt, auf die linke Seite zu stellen, um statt hinten eben rechts zu beginnen. Und ich erwäge so lange, bis mir die Idee nicht mehr gefällt. Nein, alles kommt raus und dann wird der Boden gelegt.
„Alles raus“ scheint, zumindest wenn mensch das Bild betrachtet, eine überschaubare Aufgabe. Die mich trotzdem einige Tage beschäftigen wird, weil das Wohin noch nicht geklärt ist. Mal ’ne Nacht drüber schlafen, das klärt sich schon.
Mit Husten-Schnupfen-Heiserkeit auf der Baustelle, beide. Im Bild das letzte zu schließende Dreieck.
Weitwinkelbilder sind oft Scheiße. Aber wie sonst könnte ich Euch einen Gesamteindruck vermitteln? Hinweis: Es ist kleiner als es auf dem Foto aussieht.
In den letzten Tagen ist außer der Arbeit an der Innendämmung des Domes nicht viel geschehen. Gut so, denn nun ist ein Ende dieser Arbeit absehbar und ich beginne, mir um die nächsten Schritte Gedanken zu machen. Von denen jeder einzelne vorm Urlaub im März als optional anzusehen ist.
Als Aufgabe klingt „Boden legen“ erstmal sehr einfach, Zeug raus, Boden rein, fertig. Aber so einfach wird es nicht werden, denn obwohl den Boden zu legen einiger Zwischenschritte und vorgeschalteter Entscheidungen bedarf, ist der Zeug-raus-Teil der weitaus schwierigere. Es gibt keinen Ort, an den das Zeug sinnvollerweise hin kann. Besser: es gibt diesen Ort noch nicht.
Um zu verstehen, wo die Schwierigkeiten liegen, ist es vielleicht hilfreich, den Zustand meines Geländes vom angestrebten Endzustand her zu betrachten. Dort, wo gegenwärtig die Wagen stehen, wird eine große Freifläche sein, zu Nachbarin C. hin vom Werkstattwagen abgegrenzt und gegenüberliegend der Dome. Der Schuppen zum Fahrweg hin als Teilabgrenzung und zum Pool hin vollständig geöffnet.
Daraus ergeben sich zwei Problembereiche, erstens alles, was mit dem Werkstattwagen und dem Thema Bauen zu tun hat. Als wirklichen Wagen gibt es den Werkstattwagen noch nicht, er ist ein überdachtes Gerüst, das mit Planen geschützt und von ihnen umschlossen wird. Um ihn nutzbar zu machen müsste wenigstens eine der langen Wände eingezogen werden. Blöderweise ist er schon ziemlich vollgestellt, aufräumen und sich von einigen der eingelagerten „Wertstoffe“ trennen ist hier die kleinste der Aufgaben. Aber sagen wir mal, ich mache mir die Arbeit, weil ich sie irgendwann ohnehin machen muss, dann ist mein Werkzeug am anderen Ende des Geländes. Das ist im Endzustand gewünscht, aber während der Bauphase suboptimal. Zumal ich die erste Zeit immer um die Wagen herumlaufen müsste.
Womit wir bei Probembereich Nummer zwei wären, den Wagen und deren Noch-nicht-weg-sein. In der einfachsten Lösung, käme alles aus den Wagen in den Dome, würde dort irgendwo seinen Platz finden und alles wäre gut. Das will ich so aber nicht. Stattdessen möchte ich in den Dome nur Dinge einziehen lassen, die ich wirklich noch besitzen möchte. Da werden viele schwierige Entscheidungen gefordert sein und manche Ablösung wird lange dauern. Bedeutet, dass zumindest mein Hauptwagen noch einige Zeit dort stehen wird, wo er steht.
Mit dem kleineren Wagen, den ich momentan als Werkstattwagen nutze, wird das möglicherweise anders sein. Ich möchte ihn Mo. schenken, die mich bei der Innendämmung durch ihre beständige Anwesenheit sehr unterstützt hat. Sollte sie das Geschenk annehmen (sie weiß noch nichts davon, ich hoffe ihr könnt ein Geheimnis für Euch behalten, auch wenn’s im Internet steht), muss ich den auch schnell leermachen und natürlich muss das Verbindungsstück zwischen den Wagen weg, in dem auch noch jede Menge Zeug herumfällt.
Kurz: Zeug ist das Problem, am einen Ende des Zeug-Spektrums so Sachen wie alte PC-Bauteile, die nie mehr den Weg in einen PC finden werden und einfach nur weggeworfen werden müssen, und am anderen Ende die Werkzeuge und Maschinen, die idealerweise greif- und benutzbar im trockenen Nahbereich des Domes untergebracht sind. Wie so oft erfordern die Dinge zwischen den Polen die schwierigsten Entscheidungen.
Genug für heute, die eine oder andere Idee oder Teillösung habe ich schon, Ihr werdet sicher davon hören, wenn es soweit ist, sie umzusetzen. Wird alles nicht einfach. Aber gut.