Das Sechs-Fünf-Dreieck-Dings

Da hast du ein Super-Dome-Home entworfen, eigentlich fehlt nur noch ein bisschen Mathematik, und dann wird’s schwerer als gedacht. Weil, wie willst du nach etwas suchen, dessen Namen du nicht kennst. Die Wikipedia kennt eine Menge Körper (Platonische, Archimedische, Catalanische, Johnsonsche), nur genau DEN nicht. Also nochmal die Bauanleitung für einen Bambus-Dome angeschaut, die die Idee für das erste Modell geliefert hat.

Bauanleitung BambusdomeDer Bambusdome hat die gleiche geometrische Aufteilung wie dein Sechs-Fünf-Dreieck-Dings, allerdings wird er im Original aus Bambuskreuzen verschiedener Abmessungen zusammengebunden. Erst die farbliche Kennzeichnung der verschiedenen Stablängen schafft, woran scharfes Nachdenken gescheitert war, nämlich Klarheit über die Längenverhältnisse der verschiedenen Flächenkanten zueinander. Die größte Überraschung: Die Sechsecke sind nicht regelmäßig! Eigentlich hat ja alles dagestanden. Obwohl nur zwei verschiedene Bambuskreuze als Grundelemente für den Aufbau dienen, bilden diese zusammengebunden aber drei verschiedene Stablängen. Jetzt sollte es einfach werden!

Drin wohnen …

Noch ein Dome

… kann man noch nicht. Andererseits, fünfzigmal vergrößert hätten wir Stämmchen von 12,5 mal 300 Zentimeter und dann beginnt die Sache interessant zu werden. Sagen wir mal, ihr habt 85 Stämmchen geschlagen und die liegen nun bei euch auf dem Grundstück, genug Material für die tragende Konstruktion eines Domes. Aber wie es so ist, drei Meter haben die alle nicht. Eine nähere Sichtung sagt euch, dass mehr als Zwo-fuffzich nicht drin sind. Mit Blick auf das Modell überschlagt ihr, dass das eine Tragkonstruktion von zirka sieben Metern Durchmesser ergeben könnte.

Nahaufnahme Schplong

Was ihr aber noch seht, das Modell steht sehr unter Spannung, manche Verbindungen werden gesprengt. Bedeutet zum Ersten: Da stimmt was mit den Maßen nicht! Bedeutet zum Zweiten: Das wollt ihr nicht 50-mal stärker erleben. Weiterhin: Der Baubeginn verzögert sich, Du musst heraufinden, wie das zukünftige Dome-Home zu bemaßen ist.

Fortsetzung folgt hier

Mehr Glitzer?

Weihnachten steht vor der Tür. Naja, fast. Eher im Supermarkt, angebotsmäßig. Unsereins bereitet sich vor, indem er Christbaumschmuck bastelt, da kann man gar nicht früh genug anfangen. Freundin F.K. aus G. wünscht sich mehr Glitzer dran, aber das bezog sich auf die[intlink id=“1852″ type=“post“] rundlichen Modelle[/intlink], während die hier eher eine spitze Anmutung haben. Braucht es da noch Glitzer?

Kubooktaeder

Kubooktaeder

Vermutlich habt ihr gemerkt, dass das zweimal das gleiche Modell ist. Echt vielseitig, das Teil.

unbeschreiblich

Und wenn wir diese Weihnachtskugel aus Baubohlen bauen, können wir den Weihnachtsbaum hineinstellen, das wär mal was anderes. Anstelle der Gummiringe dachte ich an alte Fahrradschläuche. Bin allerdings noch unklar darüber, woher die in großer Anzahl (30) kommen sollen. Vorschläge erbeten.

Dreieckige Strahlen, faszinierend!

Wer genau hinschaut sieht, dass die Strahlen (meint die „Träger“, das „Gerüst“, die langen Dinger eben) aus langgezogenen Dreiecken bestehen. Das finde ich ziemlich schick und die Geometrie dahinter verlangt ebenfalls einige Hirnverzwirnung. Um diese Art der Konstruktion etwas besser zu verstehen, habe ich ein paar einfachere Modelle aus Pappe gebaut. Genaues hinschauen zeigt, dass sich nur Körper eignen, bei denen an den Ecken  jeweils vier Flächen aneinanderstoßen.

Kubooktaeder

Das Kuboktaeder ist so ein Körper (ein archimedischer), der Name kommt von den 6 Quadraten und den 8 Dreiecken.

Auch der Ikosidodekaeder erfüllt diese Anforderung, der Name kommt von den 20 Dreiecken und den 12 Fünfecken.

Long time no read – 4. und letzter Teil

Was bisher geschah – [intlink id=“1782″ type=“post“]Teil 1[/intlink], [intlink id=“1796″ type=“post“]Teil 2[/intlink], [intlink id=“1804″ type=“post“]Teil 3[/intlink]

Noch bevor wir einstiegen hatte ich mit meinem Piloten besprochen, dass der Wagenplatz mein erstes Ziel sei und ich dort eine Reihe von Bildern machen wollte, anschließend ließe ich mich gerne überraschen.

Die erste Überraschung war dann aber doch der Platz. Wie klein er war, fast schon versteckt. Eigentlich kein Wunder, die Bauwagen ragen nicht über die Bäume hinaus, nichtmal der Dome tut dies. Trotzdem hatte ich die Erwartung, den Platz schon von weitem zu sehen. Ich vermute, dass im Rahmen meiner inneren Repräsentationen der Wagenplatz einen Teil meiner innenrepräsentierten Größe und Wichtigkeit geerbt hat.

Ein gut versteckter Wagenplatz

Die Aufgabe vernünftige Luftbilder zu machen war schwieriger zu erfüllen, als ich anfangs dachte. In der Plexiglasabdeckung der Kanzel gibt es eine kleine Schiebeklappe, durch die hindurch sich ohne Spiegelungen oder Schlieren fotografieren läßt. Der Nachteil des Vorteils besteht im eingeschränkten „Zielbereich“, der irgendwo schräg-vorne-seitlich liegt. Die Schwierigkeit: beim Umrunden eines Objektes liegt das in der Regel seitlich und nicht schräg-vorne-seitlich, was zu einigen Verrenkungen beim Fotografieren führt. Zudem ist Schnelligkeit angesagt, denn der Flügel neigt dazu, sich ins Bild zu schieben, wenn man das Motiv zu lange anvisiert.

Wie auch immer, ich habe getan, was ich konnte und die Bilder sind hier (noch zu verlinken) zu sehen.

Nachdem ich meine Aufgabe erfüllt hatte lehte ich mich zurück und schaltete in den Genuss-Modus. Solcherart entspannt konnte ich als erstes eine lange gehegte Vermutung verifizieren: Ich bin der Mittelpunkt der Welt! Das hügelige hessische Umland, der Wald, die Häuser in der Stadt, irgendetwas verdeckt uns immer den Blick zum Horizont. Aus der Höhe aber war es offensichtlich, von mir aus bis zum Horizont ist es in jede Richtung gleich weit, ich bin das Zentrum. Außerdem ist mein Mittelpunkt-Sein sowohl orts- als auch zeitunabhängig, was sehr nah an „absolut“ herankommt. Allein für diese Entdeckung hat sich der Flug gelohnt.

Mein Pilot lies mich die neuentdeckte, frischverifizierte Grandiosität bei einem Rundflug über Giessen genießen. Niemals niedriger als 300 oder höher als 1000 Meter. Gelegentliche Hinweise auf das eine oder andere Bauwerk, einmal auch darauf, wie sich ein anderes Flugzeug auf dem dafür zuständigen Instrument abbildet. Aus dem Fernsehen wissen wir heute alle, wie die Welt von oben aussieht, deswegen werde ich gar nicht erst versuchen, das zu beschreiben. Nur das noch: Erstens, in echt ist es schöner, und zweitens, die gebuchten zwanzig Minuten haben sich subjektiv viel länger angefühlt, was ich seltsam finde, weil es der allgemeinen Aussage widerspricht, das schöne Zeit schneller vergeht. Vielleicht hat mir auch der Pilot ein paar Minuten hinzu geschenkt, zutrauen würde ich es ihm.

Ringallee

Die Landung erinnere ich kaum, was nur bedeuten kann, dass wir auch in diesem letzten Teil des Fluges auf spektakuläre Stunts verzichteten. Das macht die Erzählung zwar etwas langweilig, hat aber den Vorteil, dass ich das Gastfliegen uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

PS Nochmal meinen ausdrücklichen Dank an alle, die dazu beigetragen haben, mir dieses ungewöhnliche Geburtstagsgeschenk zu machen.