Genau!

Winkelkontrolle
Bevor ihr jetzt alle anfangt, wild eure eigenen Dome zu bauen, muss euch noch eines der Produktionsgeheimnisse anvertrauen: Genauigkeit. Ohne die geht nichts, weil auch kleine Fehler sich aufaddieren und dann große Fehler werden.

Zum Beispiel die Winkel; dass ich meiner Kappsäge und ihren Winkelangaben nicht trauen darf, weiß ich schon lange. Für den speziellen Fall ist ziemlich genau aber nicht genau genug und ich habe  ausprobiert, ob die Winkel stimmen, indem ich eine Anzahl Winkel geschnitten und zum Kreis zusammen gelegt habe. Oben im Bild ist der Winkel eine Spur zu groß, in der Mitte zu klein und ganz unten genau genug.

Kappsäge mit LängenschabloneWas für Winkel gilt, gilt auch für Längen. Ganz davon abgesehen wäre es auch ziemlicher Blödsinn zum Beispiel 50 mal die Länge C = 2,978 m abzumessen. Hier spart die Schablone auch noch einigen Aufwand. Dabei muss die Schablone keineswegs große Handwerkskunst sein, ein funktionales Teil aus Abfallholz tut es vollkommen. Seht ihr ja selbst.

Längenschablone

Material vollständig

Schrauben und Cans

Gestern Abend habe ich das Holz für den Dome aus dem Sägewerk geholt. Die Cans zur Farbgebung der Knoten und die Schrauben haben die Herren vom Paketdienst schon vorher vorbei gebracht.

Baustofflager

Der Zufall will es, dass ich seit heute krank geschrieben bin und deswegen nicht mehr an der Deaktivierungsmaßnahme des Kein-Jobcenters teilnehmen darf. Buddha-sei-Dank habe ich mit der Selbstaktivierung sehr viel weniger Schwierigkeiten als mit der Fremdaktivierung und habe die Knoten bunt gesprüht.

Bunte Knoten

Die verschiedenen Farben haben neben der Ästhetik auch funktionale Bedeutung. In den blauen Knoten laufen jeweils 5 A-Strahlen zusammen, in den grünen 6 C-Strahlen gleicher Länge und in den gelben 6 Strahlen verschiedener Längen (A, B und C, wer das nicht versteht guckt [intlink id=“1541″ type=“post“]hier[/intlink]). Da der Dome zumindest theoretisch transportabel und auf leichten Ab- und Aufbau konzipiert ist, helfen die verschiedenen Farben, während der Montage den Überblick zu behalten.

Schemazeichnung des Dome

Ich glaube, die Wenigsten können sich etwas vorstellen, wenn ich davon spreche, einen Dome zu bauen, oder, im Versuch es besser zu erklären, eine Kuppel über die Wagen. Zumal es strenggenommen keine Kuppel ist, sondern mehr einer monströsen Rankhilfe nahe kommt. Vielleicht hilft diese Zeichnung etwas.DOMEDurchmesser des Dome: 15,8 m
Längen der Stäbe: A = 2, 482 m, B = 2,908 m, C = 2,978 m
Durchmesser der Knoten: 28 cm

Sich regen bringt Segen

Wagendachlaufsteg
Mittlerweile vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht eine Kleinigkeit für den Dome vorbereite. Vor zwei Tagen kamen ein paar lange Bretter an, die für eine weitere „gute“ Verwendung nicht mehr geeignet sind. Aber einen Schutz für mein Dach während der kommenden Arbeiten darauf geben sie noch ab.

Heute aus der gleichen Quelle eimergroße Zementbrocken mit eingegossenen Balkenschuhen, die als Fundament eines ehemaligen Pferdestalls dienten und mir bei meinem Fundament einiges an Arbeit sparen werden.

Zwischendrin sitze ich immer mal wieder an den Knoten. Knoten nehmen, Bohrschablone drüber, die Löcher für die Schrauben körnen, dann mit der Ständerbohrmaschine bohren, anschließend Löcher und Sägekante entgraten, fertig. Wie das genau aussieht wird ein eigener Beitrag. Vorläufig nur ein Bild von der Bohrschablone.

Bohrschablone