Kuppelbau wird konkret

Seit heute ist klar, wie ich den Dome bauen werde. Klärung hat eine ausführliche Internetrecherche gebracht, in deren Verlauf ich einige Irrwege entlang surfen musste, bis ich schließlich auf die Webpräsenz von MERO stieß. Die bauen Kuppeln professionell und „in schön“. Also mindestens so schön wie groß, was durchaus etwas heißt, denn die haben das größte Gewächshaus der Welt mitgebaut.

Für mich waren die Konstruktionselemente wichtig, die sie auf ihrer Website zeigen. Ich war auf der Suche nach einer kostengünstigen Lösung für die Knoten. Dabei dachte ich zunächst an eine Lösung ähnlich der, wie sie auf dem Bild zu sehen ist.

Probeknoten

MDF-Platten waren mir zu teuer und ich dachte, dass ich auf Frühstücksbrettchen oder deren große Brüder, Schneidbretter, ausweichen könnte. Die, die für meinen Zweck geeignet gewesen wären, waren dann aber mindestens so teuer wie MDF-Platten. Immerhin brachten mich die Kunststoff-Schneidbretter zu den Seiten von Herstellern von Konstruktionskunststoffen. Plattenmaterial? Zu teuer! Andererseits, wenn ich meine Knoten in China gießen lassen wollte, wüßte ich jetzt, an wen ich mich wenden muss.

Spät am Abend hatte ich viel gelernt und wenig erreicht. Mehr so aus Frust suchmaschinte ich dann „Kuppel + Knoten“ und fand zu Mero. Auf der Webpräsenz habe ich mich dann erstmal verloren. Jede Menge informatives Zeug zum Runterladen und unter all dem der Hinweis auf ein Konstruktionselement namens Zylinderknoten. Das sah so aus, als ließe sich das Prinzip für eine Billiglösung adaptieren.

Zylinderknoten von Mero

Hier nur mal eine Idee, wie man auf diesem Konstruktionsprinzip aufbauend eine kleinere Lösungen verwirklichen könnte: Geschlitztes Wasserrohr, Schraubenköpfe in die Schlitze eingehängt und mit Schelle gesichert (alternativ größeres Rohrstück über das geschlitzte Ende schieben und sichern).

Soweit war ich in meinen Gedanken gestern Abend. Es brauchte dann noch die Nacht und ein entspanntes Frühstück, damit mir die großen Plastikrohre einfielen, die seit dem Abbau der Verclorungsanlage bei uns auf dem Grundstück herumliegen. Daraus Ringe schneiden (siehe Update), statt Stangen Bretter nehmen und die dann mit Balkenschuhen an den Ringen befestigen, fertig.

Da ist noch Luft drin für Veränderungen im Detail. Die Balkenschuhe könnten auch Winkel- oder U-Stahl sein, vielleicht auch irgendwas Vorgelochtes von einem Regalsystem, mal sehen. Bei den Brettern denke ich gerade an 8×2 cm, vielleicht sogar in der imprägnierten (grünen) Ausführung.

Ich bin gerade sehr, sehr zufrieden mit dem Planungsstand. Die beschriebene Lösung ist die erste, die mich wirklich überzeugt. Alles worüber ich vorher nachgedacht hatte, waren Möglichkeiten, die zu verwirklichen gewesen wären, die aber …, ach, ist eigentlich egal.

Update (12.4.2011):

Rohrringen

Knoten-Strahl-Verbindung

So in etwa werden die Knoten. Von jedem der Plastikringe gehen 5 bzw. 6 Strahlen ab, wie einer auf dem Bild zu sehen ist (nur dicker).

Update (22.4.2011):

Habe gerade die Bretter bestellt. Alle Detailfragen haben sich in den letzten 10 Tagen geklärt. Als Sahnehäubchen habe ich gestern mittels eines Modells und eines Lattendreiecks in der Originalgröße der späteren Unterteilungsdreiecke festgestellt, dass ich mir die untere Reihe sparen kann. Oh, oh, „untere Reihe“, häh? Ich merke schon, wer nicht ohne weiß, was ich meine, versteht’s auch hiermit nicht. Lassen wir es hierbei: Diese Nachricht ist eine gute Nachricht unbestimmten Inhalts. Ansonsten bekommt ihr an dieser Stelle ein weiteres aussagekräftiges Bild versprochen. Versprochen!

Update (27.4.2011):

Und hier ist das versprochene Bild.

AnschauungsmaterialUnten im Bild ist ein Modell der Kuppel zu sehen, wie sie ursprünglich gedacht war. Am Wagen lehnt ein Dreieck in den Abmessungen der späteren Originale. Stellt euch einen Kreis aus genau so großen Dreiecken um den Wagen herum vor, immer abwechselnd eines aufrecht und eines auf der Spitze. Das wäre dann die „untere Reihe“ der Kuppel. Und die kann ich einsparen, dank dessen, dass die Ringe den längsten Strahl nochmal 28 cm länger machen und ich dadurch etwas mehr am Durchmesser gewinne. Dadurch komme ich trotz der größeren Neigung der zweiten Reihe noch an den Dachkanten vorbei. Das ist sehr, sehr gut; die ganze Konstruktion wird sehr viel niedriger, leichter und schöner.

 

Update (21.5.11): Der Prototyp des Ringknotens, wie ich ihn verwende.

Mein Ringknoten

Das Lancet

Die Lancet-Assoziation
Das Bild zeigt den Blick aus meinem „Schaufenster“, im Mittelpunkt das „Lanzet“. So nenne ich den Pavillon am Pool. Die Bezeichnung geht auf eine frühe deutsche SciFi-Serie zurück, „Raumpatrouille Orion“, die Beiboote des gleichnamigen Raumschiffs hatten eine ähnliche Anmutung, ich nenne sie mal spitz-rund. Da mir rund-rund lieber gewesen wäre, eignet sich diese Anmutungsverschiebung zum Einstieg in eine kleine Ausführungskritik.

DruckverhältnisseEinfach ausgedrückt bilden sich an den Knoten Spitzen, dadurch dass sich die Holzleisten nach innen wölben. Das muss nicht zwangsläufig so sein, sie könnten sich genausogut nach außen wölben, die Druckverhältnisse in einem Dome lassen beides zu, da die Leisten nur Druck und Zug in Längsrichtung auszuhalten haben (meint: die Knoten drücken aufeinander zu oder voneinander weg). Ursprünglich sind die Leisten, die eine kleine Wölbungen aufwiesen, sogar so eingesetzt, dass sie nach außen wiesen. Zu den Ursachen für die „Umkehr“ fallen mir nur Dinge ein, die ich selbst nicht recht schlüssig finde. Gravitation und die eingespannten Seile jeweils in der Leistenmitte könnten damit zu tun haben. Oder dass die Farbschicht, die sich jeweils nur auf einer der vier Leistenseiten befindet – immer außen -, gemeinsam mit der Feuchtigkeit die Wölbung hervorruft. Zuverlässig verhindern ließe sich die Geschichte wohl nur, wenn man mittels weitere Seile von Knoten zu Knoten Vorspannung auf die Leisten gäbe, so dass sie die gewünschte Wölbung annähmen.

Auf die gleiche Ursache, nämlich die Druckverhältnisse, ist die gelegentlich auftretende Verformung der Knoten zurückzuführen. Weil ein Bild oft mehr erklärt als tausend Worte habe ich einen idealen Knoten mal gebaut und fotografiert. Die Scheibe verhindert, dass die Leiste zu weit nach außen kann und die Abschrägung an den Leistenenden erlaubt ein tieferes Einschieben in das Schlauchstück.

Verschobener Knoten

Verbesserter Knoten

Und letztlich bin ich auch nicht mit den Seilen zufrieden, die die Kuppel langfristig, dann nämlich wenn sie mit wildem Wein überwuchert sein wird, dichter machen soll. Mir hat die Farbe schon beim Einkaufen nicht gepasst und etwas dünner wäre auch nicht schlecht gewesen. Letztlich hat der Preis den Ausschlag gegeben, und das war der Fehler.

Was lange währt, …

… wird endlich Dome.

Seit Jahren möchte ich einen DOME bauen, eine jener geodätischen Kuppeln, die Mitte des letzten Jahrhunderts von Buckmister Fuller bekannt gemacht wurden und anschließend von den amerikanischen Hippie-Communities in vielerlei Gestalt zum Wohnen genutzt wurden. In diesem Sommer ist es endlich – und völlig unerwartet- geschehen.

Was mich an Domes fasziniert ist die Möglichkeit, mit minimalem Materialeinsatz ein maximales Ergebnis zu erzielen. Als Wohnraum genutzt umschließt die Kugel und die an die Kugelform angelehnte Kuppel maximalen Raum bei minimaler Außenfläche und erhält ein Maximum an Wärme (gut, da hätten wir auch die Eskimos fragen können, die nutzen das Prinzip in den traditionellen Iglus schon lange). Als Gerüst ausgeführt bietet die Kuppel für eine bliebige Außenhaut bei minimalem Materialeinsatz maximale Tragkraft. Darauf kommt es mir an, der Dome soll als Rankgerüst für Kletterpflanzen dienen und in bewachsenen Zustand einen Pavillion bilden, bei dem das Blattwerk die Unterkonstruktion verbirgt. Bis jetzt sieht das so aus:

Eine geodätische Kuppel als Pavillon

Obwohl das Gerüst sehr schwach wirkt (ich bevorzuge als Bezeichnung „filigran“), fühlt es sich sehr solide und stabil an. Was lange währt, … weiterlesen