24867 bis 24870 – Von Gießen nach Berlin nach Hamburg nach Hummelfeld/Fellhorst

Der Beitrag fasst vier ursprünglich getrennt und tagesgenau veröffentlichte Artikel zusammen. Damit schließe ich an die Gewohnheit an, meine Reiseberichte am Stück – oder doch wenigstens wochen- bzw. abschnittsweise zusammengefasst – zu präsentieren. Hier nun die Anreise nach Hummelfeld/Fellhorst.

24867 – Von Gießen nach Berlin

Abfahrt bei -3°

Abfahrt heute morgen gegen halb elf. Den Tag gestern habe ich damit verbracht, gefühlt nichts in einen kleinen Rucksack zu packen. Meint: ich reise mit sehr, sehr leichtem Gepäck, eine Garnitur frische Wäsche (mit einem leichten Überhang bei der Unterwäsche) und das Tablet mit Tastatur, fertig. Beide Produktgruppen, Kleidung und Kommunikationselektronik, jeweils mit Zubehör, sagen wir Stofftaschentuch und Ladekabel. Dazu Kultur im Beutel, ein Handtuch werde ich jeweils vor Ort bekommen. Das ist noch reduzierter als bei meiner letzten Berlin-Hamburg-Tour, denn letztlich will ich auch nicht nach Berlin oder Hamburg, mein eigentliches Ziel ist Hummelfeld. Zunächst aber Berlin, zwei Übernachtungen sind geplant, heute und morgen, den Tag dazwischen will ich „was Schönes“ machen. Was das sein wird, ist noch offen. Dann mit dem Bus nach Hamburg, dort einen Nachmittag und Abend mit Sohn, Schwiegertochter und Enkel verbringen und am nächsten Tag irgendwie weiter nach Hummelfeld. Aufenthalt dort mit offenem Ende.[hier wird ein Link sein: Skip Berlin-Hamburg, direkt nach Hummelfeld]. Soweit die Pläne.

Ankunft bei +6°

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Der frühe Abend vergeht mit Lasagne und damit, die eher losen Pläne zu konkretisieren. Ich buche die Busse und schaue oberflächlich über die Kulturangebote in Berlin und, ja, auch Hamburg, weil ich dort erst vergleichsweise spät am Tag loskomme. Ich werde Freizeit in Hamburg haben.

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Ab acht bin ich alleine – H. leistet Umzugshilfe bei einer Freundin – und widme mich Vorbereitungen für die kommenden Blog-Beiträge und mein kleines, großes Schreibprojekt in der kommenden Woche.

24868 – Ein Tag in Berlin

Ich beginne den Tag mit Schreiben und komme bis zu dem Punkt, an dem die eigentliche Arbeit beginnt, nämlich die Innenansicht einer Beziehung zu schildern, die zu ihrem Ende gekommen ist. Alle Vorgeschichte ist geschildert und auch genug über das Schreiben geschrieben, ab jetzt gilt es, mir und uns nachzuspüren.

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Gegen halb zwölf beginne ich den Fun-Teil des Tages. Gestern Abend habe ich feststellen müssen, dass Montag ein schlechter Tag für Museumsbesuche ist, die meisten Museen haben zu, so auch die von mir im ersten Durchgang ausgewählten. Es wird für heute also eine Dritt-/Viert-/Fünftwahl, das Magicum.

Die Ausstellung ist ein …, also vielleicht hätte ich die Webseite besser lesen sollen. Denn da steht eigentlich alles:

Steigen Sie hinab in die Kellerräume und tauchen Sie ein in einen magischen Kosmos von Abrakadabra bis Zaubertrank. Liebevoll arrangiert und manchmal augenzwinkernd inszeniert erzählt die Ausstellung von den Ursprüngen des magischen Denkens und von alten Wissenschaften, von Ahnenkult und Zukunftsdeutung, vom Spiel mit Illusionen und von der Kraft der Intuition. Erkunden Sie die labyrinthischen Ausstellungsräume und staunen Sie über Exponate aus vielerlei Kulturen und von allen Kontinenten. Verweilen Sie in der zauberhaften Atmosphäre der magischen Salons und entdecken Sie mit Knobelspielen und Rätselfragen Ihre eigenen magischen Talente und Ihre intuitive Geschicklichkeit.

Vielleicht habe ich nur gelesen, was ich lesen wollte. „Magisches Denken“ und „Exponate aus vielerlei Kulturen“ hätte ich gerne mehr und vertieft gehabt. Vorgestellt habe ich mir irgendwas mit Ethnografie, stattdessen habe ich etwas mit „Knobeleien“ bekommen.

Und Interaktion!  Nicht, dass da irgendwer mit mir interagiert hätte, aber ich durfte mit den Ausstellungsstücken interagieren. So kam ich nach Jahren mal wieder dazu, mir die Karten zu legen oder meine Namenszahl auszurechnen. Wichtiger: mir wurde klar, wie nah ich im jungen Erwachsenenalter an all dem Unsinn dran war und wie weit weg ich heute davon bin.

Mal wieder ein Pendel in der Hand halten, lustige Sache. Ich kann ein Pendel in eine beliebige Richtung schwingen lassen. Geht noch, mit  bemerkenswert schnellen Richtungswechseln. In Kombination mit Räucherstäbchen und einer Klangschale könnte ich da bestimmt eine überzeugende Nummer draus machen.

Aber ich will das Erlebnis gar nicht schlecht reden, alles in allem „fühlte ich mich gut unterhalten“, wie manche der von mir beachteten Filmkritiker sagen, wenn das Stück gerade so funktioniert. Ich hatte zwei Stunden frei von meinem Kopf, damit will ich mich begnügen, es gilt „aufzustehen und weiterzumachen“.

Alles was hilft!

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Abends mit H. bei einem der zahlreichen Vietnamesen zum Essen. Angehme Location und geschmeckt hat es auch. Mehr gibt es darüber nicht zu sagen. Kurz vor zehn sind wir zurück in der Wohnung und ziehen uns hinter die jeweiligen Arbeitsgeräte zurück. Ich, weil ich mag und H., weil sie noch etwas für die Arbeit vorzubereiten hat.

Blogmäßig bereite ich für morgen einen Lückenfüller vor, da es voraussichtlich kaum Zeit für einen ordentlichen Tagebucheintrag geben wird.

24869 – Stippvisite in Hamburg

Ein Lückenfüller, der erstmal nicht mehr kann, als über die Planung des Tages zu berichten. Wenn alles gut gegangen ist, bin ich morgens um halb neun aufgestanden und saß gegen halb elf im Bus nach Hamburg, wo ich gegen zwei ankam. Nochmal eine Stunde mit S-Bahn und Bus weiter, dann bin ich am Ziel, der Wohnung von Sohn M. und Familie angekommen.

Was der Tag ab dann zu bieten hat, ist noch ungewiß. Ich werde hier nachtragen.

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Diesmal besteige ich den Fernbus an der Haltestelle Alexanderplatz. Da ich eine halbe Stunde vor meinen ohnehin großzügig bemessenen Zeitplänen bin, habe ich Zeit mich umzuschauen.

AWER, DANK, SNYDER, ŠUMSKI

Der Bauzaun bei der Tram-Haltestelle weckt mein Interesse. Er wurde internationalen Graffitikünstlern zur Verfügung gestellt, jeweils beigestellt eine  bauzaunhohe Vorstellung mit Kunstverständigen-Blubber. Ich mag die Kunst und meide den Blubber. Es ist bemerkenswert, wie sich Graffiti innerhalb meiner Lebenszeit vom Vandalismus hin zu einer eigenständigen und gewürdigten Kunstform entwickelt hat.

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Es folgt eine ereignislose Direktfahrt nach Hamburg, gegen kurz nach drei komme ich in der Sohneswohnung an. Allerdings muss M. noch bis sechs in seinem Schlafzimmer, äh …, Home-Office sitzen. Ich werde begrüßt, bekomme Kaffee in großen Mengen und ein spätes Mittagessen, danach habe ich Zeit zur freien Verfügung, also für Euch.

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Die Freizeit beginnt mit einer guten Nachricht, die nur Dauerlesende des Blogs werden würdigen können. Es tut sich etwas in der Sache rund um den Wohnungsverkauf meiner Mutter (Kontext) und eine Entscheidung noch im Dezember wird avisiert. Es dauert einige Momente, bis die frohe Botschaft an alle Interessierten weitergegeben ist.

Danach vergeht viel Zeit damit, herauszufinden, wie man in der WordPress/Android-App einen Anker setzt und anspringt (der dafür sorgt, dass Ihr z.B. oben auf „Kontext“ klickt, und dann mitten im Text der angesprungenen Seite bei dem genau richtigen Absatz landet). In der Desktop-App war das alles schon lange gelernt.

Aber, und das muss an dieser Stelle vielleicht mal ausdrücklich gesagt sein, auch der Umgang mit Widrigkeiten der geschilderten Art ist ein gewollter Teil dieser Reise. Ich zwinge mich damit in einen Lernprozess, den ich vermeide, wenn ich die Wahl (den Desktop) habe.

Und schon ist die Freizeit rum.

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Was folgt ist eine kurze Phase Familienleben. Abendessen im Kreis eben jener, irgendwann sind die Kinder in ihren Zimmern, gemeinsam auf der Couch vor den Nachrichten hängen, plaudern.

Es wird halb neun bis sich das Gespräch erwachseneren Themen zuwendet, Beziehungen zum Beispiel, gerne auch dem eigenen Leben entnommen. Beziehungsformen und deren Sinnhaftigkeit, emotionale Belastbarkeit und vieles mehr, was auch vor vierzig Jahren an den WG-Tischen ungelöst blieb. Ab halb elf sitze ich mit M. alleine am Tisch und wir werden noch etwas persönlicher, als wir es ohnhin aufgrund der Themenauswahl waren. Als ich ins Bett gehe, bin ich mit meiner Stippvisite sehr zufrieden.

24870 – Wannenbad

Der Tag beginnt anders als zunächst erwartet. Der Enkel hat in der Nacht zweimal gebrochen, die Eltern sind entsprechend durch den Wind und haben einmal vom Office-Office zum Hone-Office umgebucht und einmal frei genommen. So kommt es, dass ich den Vormittag nicht alleine verbringe, sondern wir gemeinsam noch ein ausgedehntes Frühstück haben. Danach nehme ich, und das hatte ich auch für die Allein-Zeit geplant, ein langes, heißes Wannenbad. Ein “Luxus”, den ich viel zu selten habe. Dementsprechend zieht sich das bis in die Mittagszeit hin. Gegen eins verabschieden wir uns und gegen zwei bin ich in der Hamburger Innenstadt.

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Anders als in Berlin sind in Hamburg die Museen und Ausstellungen nicht an Montagen sondern an Mittwochen gerne mal geschlossen. So auch die von mir bevorzugte. Als Ersatzveranstaltung besuche ich das Jupiter, Slogan: Das einzige Kaufhaus, das Dich reicher macht. Kunst und Zeug, lest selbst.

Wie es der Zufall will bleiben wir der Streetart treu, auch hier gibt es schwerpunktmäßig Graffiti. Und zwar von einer rein weiblichen Crew.

Das Jupiter bespielt 6 Stockwerke des ehemaligen Kaufhauses, folglich gibt es noch viel mehr zu sehen, das der Beschreibung wert wäre, Projekte rund um Re- und Upcycling oder Kreislaufwirtschaft, weitere Galerien und Ausstellungen, einen Kids-Space und letztlich auch eine Gastronomie. Genauer darauf einzugehen gelingt mir heute Abend nicht mehr.

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Gegen vier habe ich mich satt gesehen und mache noch einen Spaziergang die Mönkebergstraße hinauf und hinunter, den ich mit einem kleinen Lebensmitteleinkauf verbinde. Eine halbe Stunde vor der geplanten Abfahrt bin ich zurück am Busbahnhof, setze mich in den Wartebereich und esse.

Der Bus hat erst Verspätung und dann muss der Fahrer eine vorgeschriebene Pause einlegen (gut so), zusammengenommen führt das dazu, dass wir eine Stunde später abfahren als gedacht.

Kurz nach acht Ankunft in Rendsburg, E., die mich abholt, ist direkt hinter dem Bus, ich muss nur umsteigen und bin bei Freunden.

Berlin-Hamburg-Tour ~ 2. bis 7.10.2024

1.10.2024, Dienstag
Reisevorbereitung wie Ihr sie von mir kennt, alles erstmal auf dem Bett ausbreiten, dann in den Rucksack, fertig. Diesmal ist der Rucksack besonders klein, ich habe den Ehrgeiz, mit Handgepäck auszukommen. Das klappt natürlich nur, weil ich vor Ort fast alles vorfinden werde und nur einen Satz Wäsche zum wechseln mitnehme. Außerdem: Zahnbürste, Brillen, Buch und Tagebuch, Tablet. Und fertig.

Mein Programm ist extrem reduziert und gruppiert sich um die Friedensdemo am 3. Oktober herum. Die auch den Ausschlag gegeben hat, dass diese Reise geschieht. Wenige Tage zurück hatte ich den Gedanken, es könnte eine gute Sache sein, daran teilzunehmen. Fast könnte man von einer spontanen Idee sprechen, die dann ein Eigenleben entwickelte. Davor und danach bei H. unterkommen und wenn ich schon einmal „in der Gegend“ bin, auf dem Rückweg für einen Abend und eine Nacht in Hamburg vorbeischauen. Könnte für alle Beteiligten machbar und mühelos genug sein.

Erstmals seit langem beginnt eine Reise nicht mit einem unbequemen Fußmarsch entlang der Bundestraße und durch den Wald zur nächsten Busstation. Ich kann mit dem Fahrrad nach Gießen hinein fahren und es für die Zeit meiner Abwesenheit in der Webkante abstellen. Ich bin sehr dankbar für diese Möglichkeit.

Gießen bei Nacht

2.10.2024, Mittwoch
Die Busfahrt startet planmäßig in der Nacht um zwanzig vor eins, gefühlt noch Dienstag. Und dann kommt alles anders. Der Bus fällt aus unbekannten Gründen aus. Zwei Mitwartende beweisen schon nach einer Stunde mangelnde Impulskontrolle und beschimpfen den Kundenservice in fließendem Englisch (deutsch spricht der Kundenservice nur während der Geschäftszeiten von neun bis siebzehn Uhr). Allerdings vollkommen ohne ein Ergebnis, sie – und folglich wir als Gemeinschaft der Wartenden – wissen nach diesen Anrufen nicht mehr als vorher. Der Bus sollte da sein, ist es aber nicht. Beide Anrufer verlassen empört die Haltestelle.

Als ich nach zwei Stunden Wartezeit beim Kundenservice anrufe, habe ich unbeabsichtigt alles richtig gemacht. Zwei Stunden sind die Schwelle, ab der die Mitarbeiter Ersatzoptionen anbieten dürfen, erklärt mir mein Gesprächspartner. Erstens Storno und Rückerstattung des Kaufpreises, zweitens Umbuchung, drittens Fahrt mit einem anderen Anbieter bei voller Kostenerstattung (2. Klasse). Ich wähle Option Zwei, mittlerweile ist es fast drei und der nächste Bus in die richtige Richtung fährt schon fünfundzwanzig Minuten später. Die Umbuchung findet live am Telefon statt, das neue Ticket kommt via Email und, weil mir das nicht schnell genug geht, mit der zuvor genannten Buchungsnummer auch über die Ticket-Suche in der App. Als ich mich von meinem Freund im Kundenservice verabschiede, haben wir beide das Gefühl, etwas geleistet zu haben. Wenig später kommt der Bus zum Ticket und alles läuft rund, wenn man davon absieht, dass ich mehr als sechs Stunden später in Berlin ankomme als beabsichtigt. Zwischendrin habe ich sogar etwas schlafen können und jetzt ist wirklich Mittwoch.

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Ich steige am Alexanderplatz aus und fahre von dort zu einer sehr besonderen Warhol-Ausstellung, Andy Warhol: Velvet Rage And Beauty, von der ich zunächst etwas enttäuscht bin. Um dann, während ich versuche, die gemachten Bilder für Euch zuzuschneiden und aufzubereiten, merke, dass …, ja was? Ich mindestens ambivalent bin!

Für heute lasse ich es dabei, weil ich weiterschreiben möchte. Aber bei passender Gelegenheit gibt es hier einen Nachtrag.

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Nach der Ausstellung dann zu H., es gibt Kürbissuppe und Gespräch. Ab neun/halbzehn bin ich mit Hund Erna allein zuhaus‘ und H. mit einem Freund unterwegs. Das gibt mir Gelegenheit, den Blogbeitrag zu beginnen

3.10.2024, Donnerstag, Tag der deutschen Einheit

Die Demo ist wie Demos seit Jahrzehnten sind, die Sprecher der Auftaktkundgebungen erzählen uns, warum wir hier sind (in der Regel wissen wir das selbst, wenn auch nicht so detailiert), und auch warum es notwendig ist, so zahlreich hier zu sein und letztlich, dass es schön ist, die Bewegung so wachsen zu sehen. Wobei das mit dem Wachstum gerne auch mal ein Wunschgedanke ist.

[Hier wird’s ein paar Infos und Verlinkungen mehr zur Demo geben, aber erst, wenn ich wieder zuhause bin]

Die Teilnehmer um mich herum haben in der Mehrheit graue Haare. Muss mensch ein gewisses Alter erreicht haben, um für Kompromisse und Verhandlungslösungen zu sein? Fast scheint es so, das Fehlen der mittleren Altersgruppe auf Demos habe ich seit vielen Jahren immer mal wieder bemerkt, aber hier fehlen auch die ganz Jungen.

Die Abschusskundgebung verlasse ich frühzeitig, was angesichts der zu erwartenden Verkehrssituation schlau erscheint. Und wirklich wird die nahe Bushaltestelle nur noch von einer der vier gewöhnlich verfügbaren Linien angefahren und ist entsprechend ausgelastet. Wenigstens ist es genau die Linie, die ich brauche.

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Ich bin gegen fünf wieder bei H., werde mit Spinatsuppe verköstigt und gegen acht laufen wir ins nahe gelegene Kino. Wir schauen „Joker: Folie à deux“, der die Kritikerschelte nicht verdient, die er bekam. Berechtigt allerdings: er wird der Figur des Jokers, wie Comic- und Filmfans sie bisher schätzten, nicht gerecht. Gesehen haben wir einen tragischen Musical-Film mit sehr schönen Bildern und hervorragenden Darstellern, nur keinen Joker, nirgends, außer vielleicht in der letzten Einstellung.

4.10.2024, Freitag
Der Tag beginnt etwas lust- und planlos. Ich habe noch nichts vor, browse durch diverse Kultur-in-Berlin-Seiten, sehe aber, dass mich nichts so richtig fängt. Weil ich aber vor die Tür möchte, schaue ich „Sehenswürdigkeiten in der Nähe“ nach und auch, ob es denn igendwelche Caches (häh?) in der Nähe gibt.

Danach hat der Tag Struktur und als Bonus muss ich auch nicht alleine los, sondern H. und Erna schließen sich an, Hunderunde und Einkauf werden in meine Pläne integriert. Auch daran erkennt mensch, dass es wirklich sehr, sehr kleine Pläne waren. Am weitesten von der Tochter-Wohnung entfernt ist der Lebensmittelmarkt, der ausgesucht wurde, weil er direkt neben meinem ersten Ziel liegt, einem „Holzsessel“ auf einem Spielplatz. Fragt nicht. Ich hatte browsenderweise ein Bild davon gesehen und wollte ihn be-sitzen. Am Ziel angekommen finde ich sogar eine ganze Sitzgarnitur vor. Ich bin sehr leicht zufriedenzustellen.

Auf dem Weg zum Spielplatz sind wir schon an zwei der wohnungsnahen Caches vorbeigekommen, einen davon haben wir auch gesucht und nicht gefunden. Grund genug, es nocheinmal zu probieren. Also gibt es auf dem Rückweg am angegebenen Ort noch einmal einen längeren Aufenthalt, diesmal erfolgreich.

Auf dem Weg nachhause findet H. dann auch den zweiten Cache, für sie der Erste; aber ehrlich , so stillos muss man selbst in Berlin nicht sein. Dokumentiert wird er natürlich trotzdem.

Etwas unerbetene Lebenhilfe gefällig? Etwas lust- und planlos starten ist gar nicht schlimm, fangt einfach etwas beliebiges an und danach regelt der Tag das selbst! So auch diesmal.

Ich schicke ein Bild der Caches an die einzige Person, von der ich annehme, dass sie daran Interesse haben könnte, A.. Und nun muss ich etwas abschweifen. Selbige A. nämlich wollte für mich beim bevorzugten Seifenhersteller Duschgel mitbestellen, eine Bestellung, die ausfallen musste, weil ihr Lieblingsgel dort nicht mehr vorrätig war. Aber eben jener Seifenhersteller, erfahre ich in der durch die Caches angestoßenen Kommunikation, hätte in Berlin fünf Niederlassungen und ich könne mir vielleicht in einer davon mein Duschgel besorgen, möglicherweise auch ihres.

Nun habe ich eine Aufgabe, die mich dazu bewegt, die zuvor sehr minimalistisch gehaltenen Pläne für den Abend etwas zu erweitern. Seit zwanzig Jahren gibt es in Berlin das „Festival of Lights“, während dem die verschiedensten Lichtinstallationen gezeigt werden, meisten im Zusammenhang mit den zahlreich vorhandenen  sehenswerten Gebäuden. Ich hatte mir am heutigen Eröffnungsabend des Festivals das vermutlich am wenigsten spektakuläre Event der über das ganze Stadtgebiet verstreuten Veranstaltungen herausgesucht. Einfach weil es nah war, ich hatte am Morgen – Ihr erinnert Euch: lust- und planlos – keine Lust auf die lange Fahrt in die Stadtmitte. Nun aber gibt es mehr zu tun, als aufwändig dem Vergnügen nachzujagen.

Ich lege die Fahrt zum Seifenshop in der Stadtmitte so, dass ich pünktlich zum Eröffnungsevent  um neunzehn Uhr am Alexanderplatz bin. Von dort aus muss ich kaum noch etwas selbst entscheiden, es genügt, sich von und in den Menschenmassen treiben zu lassen. Und Berlin wäre nicht Berlin, wenn das Ganze nicht irgendwie am Brandenburger Tor enden würde.

 

Ich komme irgendwann gegen halb zwölf müde, fußlahm und sehr befriedigt nachhause.

5.10.2024, Samstag
Die erste Hälfte des Tages vergeht mit dem Wechsel von Berlin nach Hamburg.

Ankunft in Hamburg-Bergedorf gegen halb drei.

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Den Nachmittag und Abend verbringe ich mit Sohn, Schwiegertochter und Enkel in wechselnden Zusammensetzungen. Wie zu erwarten gibt es viel Gespräch und Enkel B. ist redenden Erwachsenen gegenüber sehr viel toleranter als noch im letzten Jahr. Ich bin zufrieden.

 

6.10.2024, Sonntag
Morgens Familienleben mit gemeinsamen Frühstück, danach sind wir eine kleine Weile mit den Fotoalben aus He.s Nachlass beschäftigt. Da die Alben erst nach unserer Trennung zu ihr gekommen sind, sich überwiegend mit ihrem Zweig der Familie beschäftigen und es auch sonst keinen Anlass gab, sie mir zu zeigen, kenne ich sie mehrheitlich nicht.

Ein Album ist aktueller, es stammt aus 2011 und ist thematisch den „Menschen, Tiere[n], Sensationen“ des Wagenplatzes gewidmet, auf dem sie zu diesem Zeitpunkt regelmäßig zu Gast war. Ich kopiere das Album komplett.

Aus He.s Fotoalbum: das geodätische Pflanzgerüst 2011

Danach bin ich den Rest des Vormittags mit Enkel B. vor der Lego-Kiste.

Gegen Mittag muss M. ein paar Fahrdienste für die Familie erledigen und ich habe Zeit für mich, die ich für dies Eintragungen nutze. Nebenbei, ich sitze auf dem Balkon in der Sonne und es geht mir gut.

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Wieder eine kleine Freizeit, Schwiegertochter und Stiefenkelin werden dort abgeholt, wo sie zuvor hingebracht wurden.

Zwischendrin war ich mit M. und B. auf einem kleinen Jahrmarkt. Eine semi-erfolgreiche Aktion, da es dem Enkel noch an Impulskontrolle und Frustrationstoleranz fehlt. Nach fünf großzügigen Karussellfahrten war ihm nach mehr und als das aus zeitlichen und finanziellen Gründen nicht ging wurde die Situation mit Geschrei, Gestrampel und allerlei anderen Unmutsbekundungen sehr schnell sehr häßlich.

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Die Stimmung bleibt den Rest des Abends gedrückt. B. ist im Auto aus Erschöpfung eingeschlafen und auch als er später geweckt wird bleibt er auf Krawall gebürstet. Die Familie – und ich beziehe mich hier ein –  ist an ihren Grenzen.

Als B. im Bett ist geht nur noch TV, ich breche gegen neun Uhr auf und bin wie immer viel zu früh an der Bushaltestelle. Beginn der Heimreise, keine besonderen Vorkommnisse.

7.10.2024, Montag
Ein langer nächtlicher Aufenthalt in Essen. Zwei der vier „freien“ Stunden verbringe ich damit, drei Caches anzulaufen, zwei davon finde ich auch.

Während der Fahrt keine besonderen Vorkommnisse. Ich bin fahrplangemäß gegen halb eins zurück in Gießen, hole mein Fahrrad aus der Webkante und fahre nachhause. Dabei kaufe ich nebenbei noch ein paar Lebensmittel ein, nicht genug, wie ich später finde und noch einmal einen Monster-Lebensmitteleinkauf mache. Darüber hinaus passiert an diesem Tag nichts mehr.

Workcamp in der CaLaube, Hamburg-Bergedorf, 5. – 11.10.2020

Vom 5. bis 11.10.2020 war ich in Hamburg-Bergedorf bei meinem Sohn zu Besuch. Seit seiner Hochzeit vor über einem Jahr der erste Besuch und es hat Spass gemacht, ihn als Teil einer jungen Familie kennenzulernen. Auch der Kontakt mit der bis dahin weitgehend unbekannten Schwiegertochter (und deren Tochter) war unkompliziert, was ich als Kompliment verstanden haben möchte. Ich liebe unkompliziert.

Die Assoziation des Aufenthaltes als Workcamp ist vielleicht erklärungsbedürftig, weil der Begriff nicht geläufig ist. Workcamps sind ein Mittel der kulturellen Verständigung, in ihnen treffen Menschen verschiedener Kulturen aufeinander, um sich in der gemeinsamen Arbeit an einem sozialen, gemeinnützigen oder sonstwie nützlichen Projekt besser kennen und schätzen zu lernen. Ich verzichte an dieser Stelle auf weitere Exkurse.

Mein Sohn und ich hatten ein gemeinsames kleine Arbeitsprojekt, den Rückbau eines Anbaus an der Gartenhütte, der zukünftig „nur noch“ Terasse sein soll. Wir haben gemeinsam gearbeitet, nicht zum erstenmal, aber gewiss zum ersten Mal auf Augenhöhe und abseits von Hausaufgaben und Vater-Sohn-Gefälle. Inklusive kennen und schätzen lernen, daher Workcamp.

Die Bilder als Zweitverwertung aus dem Instagram-Account.

5.10.2020
Anreise. Ich bin in der gut ausgestatteten Laube untergebracht.

6.10.2020
In einem ersten Schritt muss der alte Boden heraus. Da er später im Freien sein  und mehr als nur gelegentlich beregnet wird, wollen wir dafür Sorge tragen, dass das Wasser abfließen kann.
Dazu sägen wir die Feder an den Nut-und-Feder-Brettern ab.Am Ende des Tages sind die zukünftigen Terassendielen draußen und zugesägt.

7.10.2020
Morgens beginne ich mit dem Rückbau der wegseitigen Wand. M. ist währenddessen im Baumarkt mit allerlei Widrigkeiten konfrontiert, kehrt aber dennoch mit den benötigten Materialien zurück. Fast die gesamte Unterkonstruktion kommt raus. Danach beginnen wir, sie neu aufzubauen. Dort, wo es geht, verwenden wir druckimprägnierte Kanthölzer für den Feuchtbereich. Zum Nivellieren benutzen wir Kachelscherben, die wir mit Silicon mit dem Boden, dem Kantholz und untereinander verkleben (Spoiler: schlechte Lösung, die vermutlich keinen Bestand hat).

8.10.2020
Morgens widme ich mich wieder der Wand … … und am Nachmittag beenden wir die Unterkonstruktion.

9.10.2020
Der Tag, an dem die Vorderwand komplett draußen ist.Anschließen geht es an die Oberflächenbehandlung der Terassendielen. M. schleift und ich öle.Die Tagesausbeute lässt eine erste Schätzung zu, wie lange die Oberflächenbehandlung insgesamt dauern wird: einiges länger als ich bleiben werde.

10.10.2020
Ziel für diesen letzten Tag ist es, den Bereich vor der Tür fertigzustellen. Das ist für mich ein schöner Abschluss und für M. eine motivierende Ansicht um weiterzumachen. Gegen Mittag haben wir die entsprechende Anzahl an vorbehandelten Dielen fertig.Gestern abend hatte sich H., meine Tochter, zu einem kurzen Besuch aus Berlin angekündigt, was die seltene Möglichkeit eines „Familienfotos“ schuf. Mission completed!

11.10.2020
Der Abreisetag. Morgens betrete ich zum ersten Mal die neugelegten Terassendielen, es knirscht und fühlt sich auf unbestimmte Weise anders an, als ich es erwarte. Vielleicht nur das zu erwartende Federn der Dielen, gepaart mit dem ungewohnten Knirschlaut. Dennoch seltsam und kein bisschen so, dass man es lassen möchte (Spoiler: die Lösung heißt Terassenpads, sobald die zum Einsatz kommen, gibt es ein Update).Nach einem letzten gemeinsamen Frühstück gibt es eine mehrfach gestaute Heimfahrt mit gelegentlich dramatischem Himmel.

 

Update 23.11.2020: Schon vor einigen Tagen erreichten mich die Bilder mit der fertigen Terasse. Auch zwischendrin wurde ich auf dem Laufenden gehalten, wie denn der Stand so sei, fand ich schön.

Und weil es in Hamburg wie in Gießen ist, gibt es auch schon weiterführende Pläne. Warum nicht eine ansonsten nichtsnutzige Tür einem Nutzen zuführen. Eine Tür braucht einen umschlossenen Raum, in den sie führt, sonst wird sie traurig. Wenn es den nicht (mehr) gibt, dann baut man eben einen neuen.

Kurz, da entsteht eine kleine Geräte- oder Abstellkammer. Und die Tür ist glücklich (auch wenn das nicht so wirkt, sie war schon immer etwas verschlossen).

Hamburg, zum wiederholten Mal

Frühere Besuche: 2009, 2012

Alles schon gesehen

Anreise, Freitag, 30.8.2013

Über besser-mitfahren.de nach Hamburg, staubedingt  so verspätet, dass es sich lohnte, auf der Arbeitsstelle des Sohnes nicht nur den Wohnungsschlüssel abzuholen, sondern gleich den ganzen Sohn. Die Zeit bis zum Feierabend konnte ich auf dem „Alster-Vergnügen“ verbringen, einer Unmenge von Verkaufs- und Essensständen, die rund um die Binnen-Alster aufgebaut waren. Gemerkt: Baby-Drachen stehe ich entschieden ambivalent gegenüber.

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Etwas eingekauft, gekocht, gegessen und geredet. Ein angenehmer Abend. Dass der Sohn kocht, schmackhaft und mit frischen Zutaten, war für mich neu. Ebenso, dass er die etwas persönlicheren Themen anspricht und vertieft. Für beides bin ich dankbar und weiß es zu schätzen.

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Samstag, 30.8.2013

Regen war vorausgesagt und so kam er dann auch. Erwischte mich während meines Stadtparkbesuches, den ich damit verband, kurz das Planetarium zu besuchen, um Karten für eine Vorstellung am Mittwoch zu kaufen. Soweit denke und plane ich selten voraus, aber in diesem speziellen Fall, ist es mir wichtig, dass nichts schief geht. Weil nämlich …, ach, ich glaub´ davon erzähl´ ich später.

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Nachdem die Karten besorgt waren noch kurz zu Globetrotter, dem Outdoor-Ausstatter, Glühstrümpfe für die Petromax-Lampe kaufen. Als ich dort ankam war ich so naß, dass ich kurz daran dachte, mir einen Regenponcho zu kaufen. Den hätte ich ja auch schon früher gebrauchen können. Naja, vermutlich war ich einfach noch nicht naß genug, um den Gedanken dann auch umzusetzen. Und als ich den Laden verließ, war ich wieder halbwegs trocken und der Regen hatte aufgehört für diesen Tag.

Und nebenbei, auf einer solchen Feuerstelle lässt sich locker ohne Stöcke mittlere Hitze erzeugen.

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Den Rest Tages verbrachte ich mit und bei dem Sohn, es war ja auch der letzte gemeinsame Tag, morgen würde er gemeinsam mit Freunden für eine Woche in den Urlaub fliegen.

Sonntag, 1.9.2013

Morgens um 5.00 Uhr aus Solidarität mit aufgestanden und – weil ohnehin wach, weil Hamburg, weil was-soll-man-sonst-um-diese-Uhrzeit-tun – den Fischmarkt besucht.

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Hatte mir zunächst nicht allzuviel von der Aktion erhofft, aber dann gab es in der Fischauktionshalle Live-Musik und betrunkene Menschen anzuschauen, was beides unerwartet unterhaltsam war.

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Über die Reeperbahn …

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… dann zum Michel gelaufen, in dessen Nähe …

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… mein nächstes Ziel lag, die Kramerwitwenwohnungen. Eingerichtet von der Kramerzunft, nicht ganz so selbstlos, wie es scheint; es sollten die Verkaufsstätten dadurch wieder nutzbar werden. Eine der Wohnungen ist begehbar aber unspektakulär. Eng war´s.

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Fenster-Kramerwitwenhaus

Und dann völlig ungeplant – weil es in der Nähe lag und der Name so klang, als sollte man mal drin gewesen sein – ins Museum für Hamburger Geschichte, das mindestens so lohnend wie ermüdend ist (vor allem, wenn man zum Zeitpunkt der frühesten Öffnung schon 5 Stunden unterwegs ist). Auf uneingeschränkte Aufnahmefähigkeit ist beim Besuch zu achten, meint:  ich hab´ da echt was falsch gemacht. Und trotzdem noch gut.

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Als ich gegen 15.00 wieder in der Wohnung ankam, war ich einfach nur noch kaputt und habe mich erstmal eine Stunde hingelegt. Seitdem gammle ich hier in der Wohnung herum, nutze Internet, bearbeite Fotos, schreibe diesen und andere Blogbeiträge und bin ganz allgemein damit zufrieden, hier mit mir allein zu sein. Das wird nicht so bleiben und auch das ist sehr, sehr gut.

Montag, 2.9.2013

Ein weiterer verregneter Hamburgtag hielt mich den Vormittag im Haus. Nur halb so schlimm, da ich ohnehin etwas unentschlossen war, was ich denn tun wollte. Letztlich entschied ich mich dafür zur Kunsthalle zu laufen, ein cirka einstündiger Spaziergang, und den derzeit ausgestellten Künstler, R.B. Kitaj, anzuschauen.  An der Kunsthalle angekommen, stellte ich fest, das sie montags geschlossen ist.

Essen hilft und Mittagszeit war ohnehin, zwei Gründe, in die Innenstadt zu laufen. Wo ich dann alles fand, was eine widerständige Kunsthalle mir verweigert hatte: Kunst und Essen. Beides in unmittelbarer Nähe zum Rathaus. [Essen, Rathauspassage, Geheimtipp Gebrauchtbücher, danach:]

Bucerius Kunst Forum: Rodtschenko – Eine neue Zeit

Link: Bucerius Kunst Forum: Rodtschenko - Eine neue Zeit

Alexander Rodtschenko (1891–1956) gehörte zu den treibenden Kräften der russischen Avantgarde. In seinen Werken – Gemälden, Collagen, Photomontagen, Photographien, Skulpturen, Werbedesign und Typographie – brachte er die dynamische Umgestaltung der Gesellschaft in den ersten Jahren nach der Oktoberrevolution ins Bild: die Gestaltung einer neuen Zeit.

Und dann das Gängeviertel [da gibt´s mehr zu, habe aber gerade keine Lust mehr]

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Dienstag, 3.9.2013

Schulmuseum (Empfehlung)

Schulmuseum: Klassenraum für den naturwissenschaftlichen Unterricht

Die Sammlung des Museums umfasst:

Wandkarten, Wandbilder, Fotos von Klassen, Kollegien, Schulgebäuden, Klassenfahrten, Schulheimaufenthalten und Unterrichtssituationen, Zeugnisse, Urkunden, Schulhefte, Poesiealben, Schulbücher, Schulmöbel, Schulkleidung, Geräte für den Physik−, Chemie- und Biologieunterricht, Mathematische Hilfsgeräte, Biologische Exponate wie Stopftiere und Tiere in alkoholgefüllten Gläsern, Schiefertafeln, Griffel und andere Schreibgeräte.

Wikipedia

Kunsthalle: R.B. Kitaj – Retrospektive

Kunsthalle

[Kitaj] … hatte sich Ende der fünfziger Jahre in England niedergelassen, seine Malerei steht in enger Beziehung zur figürlich orientierten „School of London“. Mit David Hockney war der jüdischstämmige Maler eng befreundet, einen vergleichbar großen Ruhm wie er genoss er zu Lebzeiten aber nicht. Kitaj ist immer eine Art Geheimtipp geblieben, seine Werke zeigen oft rätselhaft surreale Szenen aus dem 20. Jahrhundert, und sie sind voller Referenzen, Anspielungen und Symbole.

art-magazin

abends Ankunft A.

Mittwoch, 4.9.2013

Ein Hamburg-Tag mit A.: Alter Elbtunnel, Speicherstadt (mit Kaffeerösterei – zu empfehlen – und Gewürzmuseum – eher abzuraten), Rathaus und Jungfernstieg.

Im Gewürzmuseum

Abends ins Planetarium zu „Queen Heaven“.

An der riesigen Kuppelfläche erleben Sie eine Hommage an die vier genialen Ausnahmekünstler von Queen: Brian May, John Deacon, Roger Taylor und natürlich Freddie Mercury – mit vielen originalen Musik-, Bild- und Videoaufnahmen (…) als gigantisches 75-minütiges 360-Grad-Rundum-Spektakel mit Licht- und Lasereffekten (…).

planetarium-hamburg.de

 

Abreise, Donnerstag, 5.9.2013

In den Tag getrödelt, gefrühstückt, gespült, aufgeräumt, gepackt und heimgefahren. Ankunft in Gießen gegen 18.00 Uhr nach einer halbtägigen, sonnigen Cabrio-Fahrt mit offenem Verdeck.

Pause

Hamburg, mal wieder

3.11.2012, Samstag

Anreise via MFG nach Hamburg mit zwei HSV-Fans, die zum Spiel gegen irgendwelche Bayern fahren.  Ich versteh´ davon nichts, will davon auch nichts verstehen, folglich war es während der Fahrt eher ruhig.

Bei Manuel angekommen dann einen ruhigen Abend verbracht, überwiegend mit dem, was Jungs halt so tun, wenn sie reden und dabei vor einem PC sitzen, zwischendrin mal zum Essen in eine gehobene Hamburger-Braterei.

 

4.11.2012, Sonntag

Die Stimmung gepflegter Trödelei haben wir dann auch die erste Hälfte des Sonntags beibehalten. Gut und lange gefrühstückt und uns währendessen mit der Tochter bzw. Schwester unterhalten, die via iPhone life dazugeschaltet war. Für mich die erste Erfahrung mit Bildtelefonie, die „Kinder“ leben in einer Welt, die für mich in ihrem Alter Science Fiction war.

Am frühen Nachmittag auf ausdrückliche Empfehlung der Tochter dann die berühmte Fährentour mit Manuel. Bedeutet: mit den Fähren, den Straßenbahnen des Wassers, durch einen Teil des Hafens aus Hamburg herausfahren und dann über den Elbstrand wieder hineinlaufen. Viel zu gucken und auch sehr entspannend, leider bin ich während des Spaziergangs aber so ausgekühlt, dass ich ihn gegen Ende nicht mehr recht genießen konnte. Warme Kleidung ist nun an oberster Stelle des Merkzettels für zukünftige Hamburg-Besuche.

[Platzhalter für Panorama von Manuel]

Wieder in Hamburg war es Abend und ich hatte Lust auf Fisch, portugiesisch essen war ohnehin schon angedacht, also …, ja, ich habe gut gelebt in diesen Tagen.

Anschließend zuhause Internet, Gespräch und Serienkonsum, herrlich, wie unaufgeregt das Leben sein kann.

 

5.11.2012, Montag

Spät aufgestanden und in den Tag getrödelt, das iPad im Frühstückstest, Internetlesen war Zeitungslesen nie ähnlicher, ich mag es (und fange schon an, über die schlechte Internetverbindung zuhause zu grummeln, nicht jede gute Erfaurung macht uns zufriedener).

Touristisch habe ich schon beim letzten Besuch die wichtigsten Sachen „abgearbeitet“, diesmal sind leichtgewichtigere Ziele für die Tagesausflüge dran, heute: das Miniatur-Wunderland. Es liegt in der Speicherstadt und ich laufe dorthin, eine touristische Wiederholung von Außenalster und Innenstadt inclusive. Dort angekommen bin ich positiv überrascht, dass es groß sei wußte ich, aber so groß!

Ich glaube es: Soviel Modell-Eisenbahn gibt es sonst nirgends! Und natürlich auch Modellschiffe auf echtem Wasser und in funktinierenden Schleusen! Oder der Modell-Flughafen mit startenden und landenden Flugzeugen! Oder die Schweiz, die wegen ihrer Berge über zwei Geschosse geht, das alles macht Spaß, auch wenn man kein Modellbauer oder Eisenbahnnarr ist.

Update (14.1.2016):

Das Miniatur Wunderland in Hamburg dürfte vielen Menschen ein Begriff sein, und ist mittlerweile die größte Modelleisenbahn-Anlage der Welt. Wer es bisher noch nicht in diese Wunderwelt des Modellbaus geschafft hat, der kann sich das ganze nun auch direkt von zu Hause ansehen: Das Team von Google Streetview hat in Zusammenarbeit mit den Gründern Wunderlands nun einmal die gesamte Bahnstrecke abgefahren und stellt diese Fotos nun über Streetview zur Verfügung.

[…]

Am besten startet man die Tour im Miniatur Wunderland direkt auf der Startseite des Angebots, auf der man die gesamte Landkarte angeboten bekommt. Von dort aus kann man dann die jeweilige Bahnstrecke und den Bahnhof auswählen und sich die Aufnahmen ansehen.

via http://www.googlewatchblog.de/2016/01/neue-aufnahmen-streetview-miniatur/

 

 

Am Abend gab es dann zu meinem Geburtstag eine Kinoeinladung, der neueste Bond (Skyfall) mit Popcorn, Kaltgetränk und 15 Minuten Pinkelpause wegen Überlänge.

Update (23.2.2020):

Und noch mehr Eindrücke, diesmal mit Musik von MEUTE und der Wunderland-Version von Panda.

Mehr MEUTE hier: https://www.meute.eu/

Update (1.1.2025):

Zum Wunderland gab es im letzten Jahr einen sehenswerten Dokumentarfilm und dieses Jahr wird gleich im neuen Jahr verkündet, es gäbe nun eine „neue“ Tagesschau, eine mit Susanne Daubner, die eine eigene Miniatur-Wunderland-Ausgabe der Nachrichtensendung eingesprochen hätte. Könnt Ihr hier anschauen:

6.11.2012, Dienstag

Ehrlich, ich wollte früh genug aufstehen, um gegen 11.00 Uhr im Planetarium zu sein, weil es dort eine Vorführung gegeben hätte. Äh…, gab! Nur ohne mich, weil ich dann doch lieber ausschlief. Ersatzweise wurde es dann das Museum für Arbeit, nur um mich mal wieder zu erinnern, wie das so ist mit der Arbeit. Fazit: ausgeschlafen ist das alles gut zu ertragen.

Während die Dauerausstellung mit einer gesunden Mischung aus Information und Kuriosa punktet – und dabei im Außenbereich auch größeren Aufwand nicht scheut – …

Schneidrad der Bohrmaschine für den vierten Elbtunnel

… war die Sonderausstellung „ABC der Arbeit“ für meinen Geschmack etwas zu beliebig. Andererseits, die Pförtnermütze hatte schon was.

Pförtnermütze

Als Kontrapunkt mit Freizeitbezug liegt direkt neben dem Museum die dreigeschossige Niederlassung eines Ausstatters für Rucksack- und Weltreisende. Auch dort gibt es Dinge in großer Auswahl zu besichtigen und es kostet nicht einmal Eintritt. Jetzt möchte ich eine Weltreise unternehmen, nur um einen Grund zu haben, mir all diese  Dinge zu kaufen, die  so unglaublich praktisch und gelegentlich sogar schön sind.

Der Abend dann unerwartet „familiär“, wahlfamilienmäßig betrachtet. Ein Scheidungsfall in Manuels Wahlfamilie verlangte zum befreienden Abschluss gefeiert zu werden und auch ich war eingeladen. Trotz des traurigen Anlasses ein nettes Fest, besonders im zweiten Teil des Abends, als ein Teil der Gäste schon gegangen war und die Stimmung etwas ruhiger wurde. Es hat mir gefallen, die Menschen kennenzulernen, von denen ich bisher nur gehört hatte, und ich mochte den unkomplizierten Umgang miteinander. Ein angenehmer Abschluss meines Hamburgbesuchs.

 

 7.11.2012, Mittwoch

Früh aufgestanden, wirklich, und mit Manuel gefrühstückt, danach diesen Blogpost bis genau hierher geschrieben und anschließend …

zurück nach Gießen via MFG.