25195 bis 25199 – Dublin, 25. bis 29.10.2025

25195, Samstag, Anreisetag

Wenn dieser Tag nur halbwegs so läuft wie geplant, bin ich zum Erscheinen dieses Beitrags in Dublin. Worauf ja auch die Überschrift irgendwie schließen lässt. Hinter mir habe ich ein gar nicht mal so frühes Aufstehen, den Weg zum Gießener Bahnhof mit dem Fahrrad, die Fahrt zum Frankfurter Hauptbahnhof mit der Regionalbahn, von dort zum Flughafen Frankfurt mit der S-Bahn, dort flugs geflogen mit dem Flieger und, tataahh, Dublin. Mit dem öffentlichen Nahverkehr ins gemietete Apartement, klingt alles, als würde ich kein großes Risiko eingehen, das hier schon einmal so vorzuschreiben.

Vor mir liegen dreieinhalb Tage Dublin gemeinsam mit meinem Sohn. Es ist die erste Unternehmung dieser Art mit ihm, geübt habe ich auf dem Palermo-Trip mit meiner Tochter Anfang des Jahres, auch das eine Premiere. Wir haben als Familie, die Familie niemals sehr gut konnte, Fortschritte gemacht. Sehr schön, das alles.

<O>

Und dann hat auch alles wie beschrieben geklappt. Oder so zumindest so ähnlich. Wirklich keines der von uns benutzten Verkehrsmittel – außer den Dubliner Bussen – war pünktlich am Start oder zur verabredeten Zeit am Zielort. Dank großzügiger Puffer entstand nirgends ein Problem, aber auf dem Weg zum Flug verspätet zu sein ist eben doch aufregend. Und das der Flug dann auch verspätet ist, kann einem keiner versprechen.

Anyway, gegen halb sechs waren wir in Dublin, kurz drauf hatten wir auch unsere Wochenkarte für den öffentlichen Nahverkehr gekauft uns saßen im Bus zum Apartement. Ankunft dort um sieben, dabei auf dem Weg vom Bus zum Apartement noch schnell ein paar Lebensmittel eingekauft. Das Frühstück ist safe und auch der Kaffee dazu.

Gegen acht waren wir soweit eingerichtet, dass wir an Essen denken konnten. In der Ecke, in der sich unser Apartement befindet, gibt es wenig, das zu einem Abendspaziergang einlädt oder wovon mensch unbedingt mehr sehen möchte. Aber es gibt Gerichte verschiedener Nationalitäten, meistens auf dem Niveau besserer Dönerbuden. Folglich wird es ein Inder direkt neben unserer Haustür, bestens bewertet, nicht gemütlich, aber wirklich, wirklich gut.

Der Rest des Abends vergeht mit Gespräch und der Planung des morgigen Tages. Ein Ziel bestimmen, herausfinden, wie wir dort hin kommen, und wie es danach weitergehen könnte.
25196, Sonntag

Um es mit den Worten meines Sohnes zu sagen: „Das Wetter ist, wie man es in Irland im Herbst erwartet.“ Bedeutet: regnerisch. So regnerisch, dass ich zuerst den Schirm und später einen Not-Poncho aus dünner Plastikfolie im Gebrauch hatte. Und noch später, fast schon am Ende unserer Tour, habe ich mir eine Regenjacke gekauft und bin sehr zufrieden mit dem Kauf.

Wie ich auch sonst zufrieden bin in Anbetracht der regnerischen Umstände und dem Fakt, dass der öffentliche Nahverkehr die gewohnte Zuverlässigkeit nicht erreichte, weil, für uns überraschend, der Dublin Marathon stattfand, mit dem wir erst morgen gerechnet hatten (der findet traditionell am letzten Montag (!) im Oktober statt). Unterm Strich ist das gut, weil er uns nun morgen nicht mehr in die Quere kommen kann. Nicht nahverkehrstechnisch und auch nicht mit großen Menschenmengen und Absperrungen.

Einmal an unserer Haltestelle in der Stadtmitte angekommen, lief alles nach dem gestern Abend gemachten Plan. Okay, etwas feuchter und windiger, ja, auch kühler als nach Plan. Und bei Regen bummelt es sich etwas unentspannter. Dennoch alles gut damit.

Unsere Stationen bekommt Ihr nur in Stichworten. Trinity College, Little Museum of London, Essen im Café en Seine, Stephen’s Green, Crafton Street, Molly Malone Statue. Das alles war keine touristische Kraftanstrengung, mehr ein Stadtspaziergang mit Kultur-Dressing. Gegen kurz vor sechs setzen wir uns in den Bus, fahren die vierzig Minuten nachhause und holen noch kurz zwei Pizzen zum Abendessen.

Ab sieben sitzen wir warm und gemütlich vor zwei Pizzen, später pflege ich mein Journal und blogge während der Sohn lange mit der Famile bildtelefoniert und die Spielkonsole bedient.

tbc
25197, Montag, Oktoberfeiertag

Heute ist Oktoberfeiertag, ein Feiertag, der nichts im besonderen feiert, aber den Banken und Verwaltungen erlaubt, einen Tag zu schließen. Museen, Pubs und größere Geschäfte sind – vor allem in den Großstädten – wenig betroffen. Auch wenn empfohlen wird, jeweils nochmal zu checken, ob es denn wirklich so ist. Als kleine Einschränkung könnte empfunden werden, dass der öffentliche Nahverkehr zum Sonntagsfahrplan fährt. Sei’s drum.
25198, Dienstag

txt
25199, Mittwoch, Abreisetag

txt

25194 – Reisevorbereitungen

Morgen geht es nach Dublin, entsprechend sind heute Reisevorbereitungen angesagt. Diesmal versuche ich ein neues Prozedere, denn eines war in den letzten Jahren suboptimal: nie, wirklich nie, lässt sich alles schon am Tag vorher packen. Die Brille, die Medikamente, die Ladekabel, der Reader, die Zahnbürste, viel zu viel wird noch in der Nacht oder dem Morgen des Reisetags gebraucht. Was dazu führt, dass beständig Unsicherheit darüber herrscht, ob Gegenstand X nun schon eingepackt ist, noch an seinem angestammten Ort ist, oder überhaupt bedacht sein will, weil ein Doppel schon im Gepäck ist.

Das neue Vorgehen: ich packe erst unmittelbar am Reisetag, bereite aber Haufen vor, die zuerst den Überblick und dann das schnelle Einpacken gewährleisten. Im Bild seht Ihr mehr oder weniger, was alles mitkommt (ja, das ist wenig, aber ich bin ja auch nur fünf Tage weg). Wenn es mir gelingt, meine Gedanken zusammen zu behalten (beachte die Zettel, die das unterstützen), sollte eine Viertelstunde genügen, um Abreisebereit zu sein.

25193 – Fast vergessen

In wenigen Tagen ist das Jahr vorbei, das ich mir vorgenommen hatte, täglich zu blogenn. Und obwohl ich mir vorstellen kann, mit ähnlicher Regelmässigkeit werterzumachen, bin ich doch froh, dass es (fast) vorbei ist. Heute zum Beispiel gäbe es ohne diese Selbstverpflichtung keinen Beitrag. Ich habe das Bloggen schlicht vergessen und stattdessen eine Serie gebinged.

Es ist fünf vor zwölf. Jetzt aber hurtig, wenn der Beitrag heute noch raus soll.

25192 – Hmm …, …

Ich könnte zufrieden sein mit meinem Tagewerk, die Vitrine im blauen Wagen ist ausgeräumt und in den Dome gebracht. Aber Zuriedenheit will sich so recht nicht einstellen. Weil das Teil seinen Platz noch nicht gefunden hat. Im Moment steht sie beim Tisch und bildet dort mit den Stühlen von der gleichen Vorbesitzerin , Großtante Leni, und einem dunklen Orientteppich ein Ensemble.

Ich mag Euch nichteinmal ein Bild davon zeigen, so unzufrieden bin ich. Es ist der Teppich, nicht die Vitrine.In die Vitrine kann ich noch Beleuchtung einbauen und dann wird das schick (genug), aber der Teppich bleibt zu dunkel, selbst wenn ich ihn mit Studioscheinwerfern anstrahle.

Kurz, ich brauche einen hellen Teppich, oder einen deutlich fabigeren Orientteppich (den die Idee von einem So-sah’s-in-meiner-Kindheit-aus-Ensemble finde ich immer noch gut). Ich sehe große Entscheidungsschwierigkeiten auf mich zukommen.

25191 – LTLYM – Aufgabe 42 – Liste fünf Ereignisse aus dem Jahr 1984 auf

Erinnert Ihr Euch noch, wie ich Anfang des Jahres sehr begeistert war von Miranda Julys & Harrel Fletchers: Learning To Love You More (Einführung und #ltlym). 70 Aufgaben, die uns aus den gewohnten Routinen schubsen könnten. Ich bin dann – ob deswegen oder aus anderen Gründen sei dahingestellt – sehr schnell zu anderen, selbstgestellten Aufgaben gewechselt und LTLYM war erstmal vergessen.

Nun ist Herbst und alles fühlt sich sehr wie Winter an, mein Leben ist gerade etwas zäher und selbstgestellte Aufgaben ergeben sich nicht mehr so zwanglos, wie das den Sommer über  war. Schön wenn es andere gibt, die da mit sinnigen Vorschlägen ums Eck kommen. Noch schöner wenn mensch seltsame Zettel mit schon gelösten Aufgaben findet, die es aus irgendwelchen Gründen nicht in den Blog geschafft haben.

Keine Sorge, Ihr müsst das nicht lesen. Ich will Euch nur kurz zeigen, was bei mir in irgendwelche Ecken neun Monate vor sich hin modert, nur um dann gegen jede Wahrscheinlichkeit wiederentdeckt und verarbeitet zu werden.

Ich erinnere schwach, dass mir die fünf aufgelisteten Ereignisse zuwenig Ereignis waren, irgendwie nicht spektakulär genug, aber hey, darum geht’s bei der Aufgabe vermutlich nicht.

Also, was war bei mir los im Jahr 1984? Das sagt der Zettel:

  • Akrobatik-Seminar
  • Mitarbeit im Kino [Traumstern]
  • Nachtwache als Krankenpfleger [in einer Klinik für Alkoholabhängige]
  • Trennung von Tine
  • 1.7.84 Auszug aus [der Land-WG in] Ober-Bessingen

Schon klar, Euch kann und muss das jetzt gar nichts bedeuten. Aber wer weiß, vielleicht schreibe ich ja irgendwann etwas mehr dazu, denn jeder einzelne der Punkte wäre einen kleinen Beitrag wert.

<O>

Außerdem auf dem Blatt (und ohne erkennbaren Zusammenhang) der Hinweis darauf. dass im Hebräischen „erkennen“ und „lieben“ das gleiche Wort seien.