Der nächste Versuch mit der Wochenschau. Diesmal kommt sie schon recht aufgeräumt daher, formatmäßig betrachtet. Die Themen bunt verwürfelt, so geht´s bei mir im Kopf halt zu. Und in der Welt wohl auch.
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Wasser verkaufen ist nicht pervers genug, der abhängige Käufer muss sich noch durch den Namen des „Produkts“ verhöhnen lassen.
Da Trinkwasser schon jetzt ein knappes Gut ist, lockt es eine Reihe von Geschäftemachern an. Einer der größten, umtriebigsten und umstrittensten ist Nestlé. (…) Sechs Milliarden Euro verdienen die Schweizer mit ihren weltweit 73 Wassermarken. Die bekannteste heißt “Pure Life” und wird vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern verkauft.
Könnt ihr euch eine Großstadt ohne Werbung vorstellen?
Eine der größten Metropolen der Welt, São Paolo, hat da vor Jahren einen Riegel vorgeschoben und Werbung im öffentlichen Raum fast ganz verboten. Heute ist Brasiliens größte Stadt mit ihren fast 12 Millionen Einwohnern und über 20 Millionen Einwohnern in der Großregion praktisch völlig werbefrei. (…)
Anfangs gab es sogar heftige Proteste. Man fürchtete gar, das Wirtschaftsleben in der Weltstadt werde zusammenbrechen, wenn nicht mehr geworben werden darf. Doch die Begeisterung der Einwohner wuchs von Jahr zu Jahr. Inzwischen ist aller Protest verstummt. Zwei Drittel der Bewohner finden, dass ihre Stadt schöner geworden ist. „Die Paulistanos sind heute stolz auf ihre Stadt“, schreibt der Essayist Roberto Pompeu de Toledo, „denn es ist ein noch nie dagewesener Sieg der Ordnung über das Chaos, des Gemeinschaftssinns über den Egoismus, der Zivilisation über die Barbarei.“
Der Tenor der öffentlichen Diskussion ist eindeutig: Etwas Besseres hätte der Stadt nicht passieren können. São Paulo ist eine schöne Stadt. Was von oben grau aussieht, ist durchzogen von Farbe, von fantasievoller Architektur, von kunstvollen Graffitis. Die Entscheidung der Stadtverwaltung hat zu mehr Lebensqualität geführt.
http://www.heise.de/tp/artikel/40/40344/1.html
Von keiner Werbung zu Werbung, die (fast) keiner sieht.
Wie Werbung für Überwachung aussieht – Wer sich schon immer gefragt hat, wie man auf bestimmte Überwachungssysteme aufmerksam wird, dem werden nun Antworten gegeben: Privacy International hat gestern den Surveillance Industry Index (SII) veröffentlicht. Die Datenbank enthält 1203 Dokumente, die 97 verschiedene Überwachungstechnologien von insgesamt 338 Anbietern bewerben.
https://netzpolitik.org/2013/surveillance-industry-index-wie-werbung-fuer-ueberwachung-aussieht/
Und nun zu etwas ganz anderem.
Erstmals nach 15 Jahren wollen die fünf noch lebenden Mitglieder der britischen Komikertruppe wieder gemeinsam auf der Bühne stehen. (…) Monty Python geben ein Comeback. John Cleese, Terry Gilliam, Eric Idle, Terry Jones und Michael Palin werden am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in London Pläne für ein gemeinsames Bühnenprojekt bekanntgeben.
www.sueddeutsche.de/kultur/neue-buehnenshow-geplant-monty-python-kuendigen-comeback-an-1.1822131
Das ist sogar der Tagesschau eine Meldung wert.
Die Nachricht schlug in Großbritannien ein wie eine Bombe – und ist inzwischen auch von Gruppenmitgliedern bestätigt worden.
„Wir kommen wieder zusammen und machen eine Show – im Ernst!“, sagte Terry Jones der BBC. „Ich bin schon ziemlich aufgeregt und hoffe, wir werden eine Menge Geld machen. Ich hoffe, ich kann damit die Hypothek bezahlen.“
http://www.tagesschau.de/ausland/monty-python104.html
Wisst ihr eigentlich, was „Selfies“ sind? Das englische Wort des Jahres 2013. Okay, und darüber hinaus?
„Selfie” gilt als Kurzbegriff für jedes Foto-Selbstporträt, welches vorrangig mittels Smartphone aufgenommen und über soziale Medien ins Netz gestellt wird. Einer aktuellen Studie zufolge nutzten die Art der Selbstinszenierung vor allem junge Menschen. Die aus England stammende Erhebung zeigt, dass es sich bei rund 30 Prozent aller Fotos, die 18- bis 24-Jährige mit ihren Smartphones machen, um Selbstporträts handelt.
http://medienrauschen.de/2013/11/selfie-ist-das-englische-wort-des-jahres-2013/
Bei den Blogrebellen gibt es dann gleich einen Überblick, was so alles zum Genre zählt:
http://blog.rebellen.info/2013/11/19/zehn-essentielle-regeln-man-bei-selfies-beachten-sollte/
Dieter Hildebrandt ist tot.
http://www.stoersender.tv/
Dass Datenschutz – selbst wenn es ihn ausreichend gesetzlich verankert gäbe – gegen Geheimdienste nicht nutzt, ist mittlerweile den meisten klar. Auch unseren Politikern, die würden lieber mit den großen Hunden pissen gehen und selbst Top-Spion werden. Die Illusion dahinter: Eines von „X-Eyes“ zu sein schützt vor Ausforschung. Träumt weiter.
Die neuen Informationen machen jedoch klar, was von einem No-Spy-Abkommen zu halten ist, das die deutsche kommissarische Regierung und vermutlich auch die Große Koalition anstreben, um die Deutschen zu beruhigen.
Diese Woche an Doctor Who vorbei zu kommen ist nicht unmöglich, bedarf aber einer aktiven Verweigerungshaltung. Das traut die Süddeutsche sich nicht und berichtet über das Phänomen.
An diesem Samstag feiert die BBC-Serie [Doctor Who] mit einem luxuriösen Special ein halbes Jahrhundert ihres Bestehens. Damit wird eine Institution 50, die auf ihre Art so britisch ist wie Tee und Toast. Gerade hat die Royal Mail eine Doctor Who-Sondermarken-Edition herausgebracht.
http://www.sueddeutsche.de/medien/bbc-serie-dr-who-wird-ein-britisches-alien-1.1825579
Und zwei Links für die „Whovians“ unter uns:
http://www.heise.de/tp/blogs/5/155372
http://tmblr.co/ZboZKy-1LoZG
Zeitreisen in Filmen sind eine Sache für sich. Sie sind unwahrscheinlich genug um unseren kritischen Verstand einzulullen oder, etwas netter formuliert, uns logischen Fehlern in der Handlung gegenüber sehr nachsichtig zu machen. Aber natürlich gibt es Menschen, die da gerne genauer hinschauen und uns anregen, das auch zu tun.
For example, it is not possible to return to the past without changing the past in some way; nor is it possible to change the future based on information from the future. Doctor Who realized early on that changes to history were hazardous, and avoided them assiduously.
Und zum Schluß nochmal was ganz anderes, 13 Minuten gesunder Menschenverstand im Bundestag:
Gregor Gysi (Die Linke) im Bundestag am 18.11.2013 über
Deutschlands Nicht-Souveränität und den NSA-Skandal.