Ich habe mir von meinem Bauprojekt eine Woche freigenommen, für unbeschwerte Arbeit im Freien war es zu kalt, das Material wurde knapp, allgemeines Mäh und Meh, kurz: es fühlte sich richtig an. Nun, man soll nicht alles glauben, was man denkt. Mir ist nach nur wenigen Tagen ohne Baustelle klar, wie sehr ich sie zur Strukturierung meines Tagesablaufs brauche. Oder um mich überhaupt auf irgendeine Weise produktiv zu fühlen. Oder zur Sinngebung.
Oder auch ganz schlicht, um die Zeit zu füllen, die einem das Rentnerdasein so lässt. Täglich 15 Stunden freie Zeit unter Corona- und Winterbedingungen sind schwer genug zu füllen, da ist ist es nicht sonderlich schlau, genau die Dinge aus dem Tag zu streichen, die erwiesernermaßen helfen, gut durch den Tag zu kommen.
Das Gute im Schlechten, es hat nur wenige Tage gedauert, um zu der dürren Erkenntnis zu kommen. Und als Erfahrung ist das auch verbucht. Fünf produktive Minuten auf der eiskalten Baustelle machen ein besseres Gefühl als als stundenlanger Medienkonsum welcher Art auch immer. Isso!
Unter praktischen Gesichtspunkten ist die Kälte der Hauptfeind. Ihr gilt es zu trotzen, und mit diesem Mantra, „der Kälte trotzen“, werde ich in den nächsten Tagen etwas experimentieren. Den trotzen kann ich ziemlich gut. Nicht immer mit objektiv zufriedenstellenden Ergebnissen, aber die subjektive Befriedigung ist meistens gegeben. Es ist einen Versuch wert.