Autor: g.
Spreeblick, Sterofotogafie, Miranda July und Learn To Love You More
Die Tage bin ich auf einer meiner Lieblingsseiten für gepflegte Nichtigkeiten auf Wiggle-Gif’s gestossen. Das sind animierte GIF-Graphiken, die drei bis sechs Mal pro Sekunde zwischen der links- und der rechtsäugiken Ansicht eines Objektes wechseln. Dadurch wackelt das Bild hin und her ohne seine Erkennbarkeit zu verlieren, gewinnt aber einen dreidimensionalen Effekt hinzu. Macht euch am besten selbst ein Bild davon. Mir fiel dazu die Fotographie von meinem Stereoviewer ein, die ich machte als ich für Miranda July’s LTLYM-Projekt den Inhalt dessen fotografierte, was sich unter meinem Bett befand. Lange, lange zurück habe ich mich mal mit Stereo-Fotografie beschäftigt. Der Abend verging dann damit herauszufinden, wie man solche Wiggle-Gif’s macht und eine Software zu suchen, die das kann. Nachts war ich damit beschäftigt die Software zu testen.
Heute fällt mir zu all dem ein, dass es eine herrliche Gelegenheit ist, euch mit einer ganzen Anzahl von Dingen bekannt zu machen, die ich sehr mag. Und demnächst meine 3D-Bilder aus Malta hier zu verlinken. Spreeblick, Sterofotogafie, Miranda July und Learn To Love You More weiterlesen
Lampenkollektion
Lampe im Wolfsfell
Zugegeben, ich habe nicht dran geglaubt. Aber anscheinend hat sich in der Führungsetage von Jack Wolfskin tatsächlich was getan und sie suchen den Kontakt zu „kleingewerblichen Anbietern“. Rollen sogar ältere Fälle von Abmahnungen auf und erstatten die Kosten zurück. Aber bevor ich jetzt etwas Falsches schreibe (denn kostenneutral kommen zumindest die nicht aus der Sache heraus, die sich anwaltlichen Rat holten) oder gar überschwänglich werde (wozu es keinen Grund gibt, denn noch immer dürfen auch „dreifingrige, krallenlose Pfötchen“ nicht auf’s Selbstgestrickte) gebe ich Euch besser die Adresse an die Hand, wo ihr sicher auch in Zukunft alles Lesenswerte über JW findet: www.werbeblogger.de.
Und ganz nebenbei: Kürzlich hat mich die abgebildete Deckenlampe erreicht und ich werde sie gegen ein sehr viel hässlicheres Modell in meinem Schlafbereich austauschen.
Highlights deutscher Wohnkultur
Nein, mir graut vor gar nix! Als weitere Highlights deutscher Wohnkultur stelle ich vor: die Lavalampe, den Ficus Benjamini und die Lichterkette am Heizungsrohr.
Lust und Frust mit Lampe
Und weil wir gerade bei Lampen sind, ich habe da dieses preisgekrönte Teil bei mir im Schlafzimmer stehen. Habe leider vergessen welcher Preis und von wem verleihen. Und letztlich ist das auch egal, weil: mir gefällt sie auch!
Update (2.2.2010): Ich bin nicht allein. Es gibt noch andere, die unter dubiosen Vorwänden Bilder von ihren Lampen ins Netz stellen (nebenbei: Frau Liebe ist Bloggermädchen 2009).
Augen auf beim Jackenkauf
„Das „grüne“ Image vieler Outdoor-Firmen steht in krassem Kontrast zur Ausbeutung ihrer NäherInnen in Billiglohnländern: Dies belegt (…) eine Studie der internationalen Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign/CCC). (…)
Die Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign/CCC) in Deutschland, der Schweiz und Österreich hat in den vergangenen Monaten 15 international tätige Unternehmen der Outdoor-Bekleidungsbranche eingehend auf ihre soziale Verantwortung hin durchleuchtet. Mit ernüchterndem Resultat: Die CCC kann keiner der untersuchten Firmen ein Unbedenklichkeitszeugnis ausstellen. Verletzungen von Arbeits- und Menschenrechten sind in der Textilindustrie weltweit nicht nur bei Billig- und Massenwaren, sondern in allen Preissegmenten verbreitet. (…) Dabei wissen die Produzenten hochfunktionaler Outdoor-Bekleidung genau: Ihre Käuferschaft legt nicht nur auf Funktionalität und Preis besonderen Wert, sondern ebenso auf sozial- und umweltverträgliche Herstellung von Kletterhosen und Wanderjacken.“
via CIR
Zu Jack Wolfskin kommentiert die CCC (Clean Clothes Campaign):
„JW legt bisher nicht ausreichend Engagement im Bereich Kodexumsetzung, Monitoring und Verifizierung an den Tag. Ein größerer Einsatz ist hier dringend nötig. JW erwägt 2009/2010 den Beitritt zur Fair Wear Foundation und würde somit den Anforderungen der CCC nach einem verantwortlichen Umgang mit dem Thema Unternehmensverantwortung nachkommen. JW wäre in der Tat in einer Multistakeholder-Initiative wie der Fair Wear Foundation gut aufgehoben und könnte viel von der Arbeit im Verbund mit andern Firmen, NGOs und Gewerkschaften profitieren. Es bleibt zu hoffen, dass sich das Unternehmen zu konkreten Schritten entschließt und einen raschen Beitritt vorantreibt.“
Auf die gesamte Branche gesehen kommt JW damit nicht einmal so schlecht weg. Mit dem avisierten Beitritt zur Fair Wear Foundation könnte JW vielleicht einen Teil der Käufer zurück gewinnen, die er gerade durch das DaWanda-Debakel verliert. Nicht, dass mir das wichtig wäre, aber JW wird nicht vom Markt gefegt, bloß weil das Web die Welle macht. Also ab in den Multistakeholder-Initiativen-Zwinger mit dem Wolf. Kreide fressen allein genügt nicht.
Unter Wikipedianern
Es gibt ja immer wieder einmal Beiträge, die sind so gut geschrieben, dass man sie gerne selbst verfasst hätte. „Unter Wikipedianern“ ist so einer, erst Fehlentwicklungen aufzeigen und dann mögliche Lösungsansätze, das alles möglichst sachlich und doch gut zu lesen. Wenn ich mal groß bin will ich auch so schreiben.
Nachtrag (eben Sibylle Berg [relevant] bei Harald Schmidt gesehen): Das erste Mal, dass ich dachte, „so würde ich gerne schreiben können“, war beim Lesen von Sibylle Berg. Nach-Gedanke: dann müsste ich aber auch so sein. Das wollte ich nicht. Ich lasse es beim Fremdbewundern und folge ihr auf Twitter.
Update: Wer nun beim Lesen des verlinkten Artikels Interesse bekommen hat, mehr über die Wikipedia-Debatte zu erfahren, kann diesem Link zum Chaosradio folgen, dort könnt ihr den Podcast dazu herunterladen oder direkt hören.