24843 – Als Sammlung ist alles besser

Ihr müsst jetzt einen Moment sehr stark sein. Ich habe ein Geständnis zu machen. Putten sind mir egal!

Und ja, da hängen etliche an der Rückwand meines Wagens, fast könnte man denken, ich sammle sie. Aber das sieht nur so aus, sie sind mir zugelaufen, auf verschiedensten Wegen. Wohl vor allem, weil ich irgendwann – vor Jahren, als Geld noch in D-Mark gerechnet wurde – einmal eine für kleinstes Geld aus der Ramschwaren-Abteilung des örtlichen Kaufhauses mitbrachte und neben meinem Bett platzierte (es ist die mittig im Bild und sie ist immer noch da). Das geschah aus vollkommen anderen Gründen, als einer Affinität zu Putten, die gerne als Symbol der Unschuld und der Reinheit interpretiert werden. Auch Unschuld und Reinheit sind mir egal. Nur gut, dass sie auch mal für Liebe, Lebensfreude und Fröhlichkeit stehen können, alles Seinszustände, in denen mensch sein wollen könnte, gerade auch bettnah.

Warum ich die Putte mochte, war ihre Ambivalenz der zugeschriebenen Unschuld gegenüber. Ich finde, meine Putte hat völlig un-unschuldige erotische Qualitäten. Wie eines dieser Vexierbilder, die in Abhängigkeit der eigenen An-Sicht, entweder einen Hasen oder eine Ente zeigen, ist sie entweder unschuldig oder erotisch. Meine Putte fügt dem Phänomen aber auch noch seine Negation hinzu. Wer die Erotik sucht, wird sie kaum finden, ebenso ist die Unschuld weg, wenn wir sie suchen.

Weniger verkopfte Menschen sahen eine Putte und steckten mir eine aus Plastik als Dekoration auf den Geburtstagskuchen. Andere orientierten sich daran, guck‘ mal, ich hab‘ da was, Du magst die doch … . So ging das los. Mein Beitrag zur Sammlung bestand darin, niemals eine Putte weggeworfen zu haben, wenn sie mir begegnete. Und was ich nicht wissen konnte, Putten neigen zur Schwarmbildung.

24842 – So soll es sein

Banksy

Einige von Euch werden es schon bemerkt haben, in den letzten Tagen hat sich hier eine gewisse Regelmässigkeit eingestellt, die es zuvor nicht gab. Das ist Absicht, zumindest ein Jahr lang soll es hier tägliche Beiträge geben. Das kann natürlich nur funktionieren, weil WordPress (das ist die Verwaltungssoftware für Blog-Beiträge) es erlaubt, die Veröffentlichung von fertigen Beiträgen vorzudatieren. Das erlaubt mir beitragsfreie Tage zu haben, an denen ich mich nicht kümmern muss. Im Moment versuche ich jeweils um 23.50 Uhr die jeweiligen Tagesbeiträge an den Start zu bringen, so dass Ihr sie am Morgen des nächsten Tages verlässlich lesen könnt.

Regelmäßige Leser, denen ich von meinen Plänen erzählt habe, fragten als erstes, ob denn dann die Monatsüberblicke wegfallen. Deswegen hier ausdrücklich bemerkt: nein, nichts wird wegfallen, alles bleibt erhalten, die Beiträge, in denen ich mehrere Tage zusammenfasse, werden vielleicht eine andere Form bekommen, inhaltlich wird sich nichts verändern.

Was ich tun möchte ist, die Lücken zwischen den bisherigen Beiträgen zu füllen. Das Neue sind also Lückenfüller. Das möchte ich nicht abwertend verstanden wissen, sondern eher als eine neue Qualität. Lückenfüller sind mit weniger Anspruch verbunden, manchmal spontaner und im Idealfall tagesaktuell. Ich will mir damit erlauben, etwas zu schludern und Euch auch mal einen unfertigen Gedanken oder Beitrag zuzumuten.

Vermutlich haben die Lückenfüller ein X-des-Tages-Format: Bild des Tages, Wort des Tages, Zitat des Tages, Fundstück des Tages , Entsorgtes des Tages. Oder beliebige Mischungen aus allem. Und – beinahe hätte ich es vergessen – die Lückenfüller sollen positiv konotiert sein. Im Zweifelsfall bekommt Ihr als Wort des Tages also nicht „Fehldiagnose“ sondern „Spontanremission“. Ich erspare Euch meine Sammlung von selbstaufgenommenen Roadkill-Bildern, stattdessen gibt es die Fast-Makro-Aufnahmen der Moose auf den Steinen vor meiner Tür.

Mir und Euch zur Erinnerung: Bleibt positiv!

24840 – Geburtstag

Vor zwei Tagen hatte ich Geburtstag. Gefeiert habe ich bei anderen Menschen, gemeinsam und unauffällig mit Tini, heute werde ich bei einem Essen im „Mama of Africa“ mit A. die Feierlichkeiten auslaufen lassen. Ich beginne die Überblicksberichterstattung mit einem Nachtrag zum …

… 2. November:
DJB hat Geburtstag, genau wie ich; ganz anders als ich feiert er groß. Ich feiere dort von allen unbemerkt, gewissermaßen undercover, ebenfalls meinen Geburtstag.

Den Tag habe ich zunächst im Dome und später gemeinsam mit Tini verbracht. Gegen Abend fahren wir zu DJBs Fest, haben viel Spass im Gespräch und dabei, anderen im Gespräch oder beim Tanzen zuzuschauen. Die Menschen stehen eng um die beiden Feuerschalen gedrängt, es ist kälter als an den Tagen zuvor.  Die Nacht, jetzt schon der…

… 3. November, verbringen wir vor Ort in Tinis WoMo. Morgens laufen wir nochmal die kurze Strecke zu DJBs Haus, dort sind große Teile der Feiergäste schon oder noch versammelt um Mitgebrachtes einzusammeln, beim Aufräumen zu helfen oder sich einfach zu verabschieden.

Ab dem späten Mittag sind wir wieder bei Tini, „früh“stücken, sitzen in der Sonne und erzählen. Später beginnt Tini zu spülen und zu kochen, ich baue die Kühlschrankschließe ein, danach bin ich freigestellt für was-auch-immer, sitze am Kamin und mache Notizen, die auf die eine oder andere Weise auch hier in den Blog einfließen werden. Und irgendwann schlafe ich dabei auch kurz ein.

Nach dem Essen wird die Sauna auf dem Nachbargrundstück angeworfen, Tini darf sie nutzen, als sei es ihre eigene. Zwei Saunagänge später lassen wir entspannt und müde den Tag ausklingen. Heute, am …

4. November, bin ich früh wieder zuhause. Ich beginne mit meiner Morgenroutine, die Kaffee, Zeugs am PC und erst später auch ein Frühstück beinhaltet. Erst als es wieder warm in der Hütte ist, gehe ich auch andere Dinge an.

Am aufwändigsten von allem ist die Teilbespannung des großen Rundwebrahmens, das aber eigentlich nur, weil ich mir in den Kopf gesetzt habe, im Kreuzungspunkt der Kettfäden ein kleines Gewebe zu haben. Das ist nun so klein geraten, dass es nicht zu erkennen ist. Was nicht schlimm ist, weil die Idee unter fast allen Gesichtspunkten unwichtig ist und nur meiner Absicht dient, mir zu Übungszwecken Aufgaben zu stellen, die ich dann versuche zu lösen. Gewebe im Mittelpunkt – Check.

Gegen vier ist A. bei mir, zwei Dinge stehen auf dem Zettel, Haare schneiden und Essen gehen. Beides geschieht routiniert, entspannt und plaudernderweise, wir haben uns länger nicht gesehen und es gibt viel zu erzählen. Weil wir früh los sind, sind wir auch früh fertig, gegen neun verlassen wir das „Mama of Africa“ und ich schließe innerlich die Geburtstagsfeierlichkeiten ab. Und mit diesen Worten auch die Berichterstattung darüber.