Als junger Mann war ich mit meinem Vater sehr unzufrieden, der in seinem Leben nicht mehr tat, als arbeiten und fernsehen. Ich weiß, dass er in jungen Jahren aktiver war, aber diesen jungen und aktiveren Mann habe ich niemals kennengelernt. Wenn überhaupt kannte ich ihn in den mittleren Jahren bis hin zum Rentenalter; und was ich sah gefiel mir nicht. Ich war sicher, dass am Leben „irgendwie“ mehr dran sein müßte.
Ein halbes Jahrhundert später bin ich selbst in Rente und ihm erschreckend ähnlich, in meinen besten Zeiten arbeite ich (meint: ich bin produktiv, wertschaffend auf eine Weise, die mich und andere – ganz wichtig – überzeugt) und sehe fern (auch wenn das heute Streaming heißt und durch jedweden Medienkonsum im Internet ergänzt wird). Ich schaue mich an und mir gefällt das nicht, da müßte doch „irgendwie“ mehr dran sein.
Diese Zeilen sind eine kleine Entschuldigung meinem Vater gegenüber, ich war jung und hochmütig. Selbst in mittleren Jahren war ich noch jung und hochmütig. Jetzt, berentet, scheitere ich selbst an der Aufgabe, ein lebenswertes Leben zu führen.
Ende eines schwermütigen Vorwortes, das notwendig war. Es folgt eine Liste aller (!) Filme, Serien und Bücher, die ich im Jahr 2022 konsumiert habe. Diese Liste ist lang und ich lese sie eher als ein Dokument nichtgelebten Lebens. Aber ich habe sie geführt und Ihr sollt sie haben. Sie füllt die zeitlichen Lücken auf, die in den Was-Machst-Du-Eigentlich-Den-Ganzen-Tag-Beiträgen auffallen, denn eigentlich kann das doch nicht alles gewesen sein. Nein, war es nicht, da waren noch Filme, Serien und Bücher.