24840 – Geburtstag

Vor zwei Tagen hatte ich Geburtstag. Gefeiert habe ich bei anderen Menschen, gemeinsam und unauffällig mit Tini, heute werde ich bei einem Essen im „Mama of Africa“ mit A. die Feierlichkeiten auslaufen lassen. Ich beginne die Überblicksberichterstattung mit einem Nachtrag zum …

… 2. November:
DJB hat Geburtstag, genau wie ich; ganz anders als ich feiert er groß. Ich feiere dort von allen unbemerkt, gewissermaßen undercover, ebenfalls meinen Geburtstag.

Den Tag habe ich zunächst im Dome und später gemeinsam mit Tini verbracht. Gegen Abend fahren wir zu DJBs Fest, haben viel Spass im Gespräch und dabei, anderen im Gespräch oder beim Tanzen zuzuschauen. Die Menschen stehen eng um die beiden Feuerschalen gedrängt, es ist kälter als an den Tagen zuvor.  Die Nacht, jetzt schon der…

… 3. November, verbringen wir vor Ort in Tinis WoMo. Morgens laufen wir nochmal die kurze Strecke zu DJBs Haus, dort sind große Teile der Feiergäste schon oder noch versammelt um Mitgebrachtes einzusammeln, beim Aufräumen zu helfen oder sich einfach zu verabschieden.

Ab dem späten Mittag sind wir wieder bei Tini, „früh“stücken, sitzen in der Sonne und erzählen. Später beginnt Tini zu spülen und zu kochen, ich baue die Kühlschrankschließe ein, danach bin ich freigestellt für was-auch-immer, sitze am Kamin und mache Notizen, die auf die eine oder andere Weise auch hier in den Blog einfließen werden. Und irgendwann schlafe ich dabei auch kurz ein.

Nach dem Essen wird die Sauna auf dem Nachbargrundstück angeworfen, Tini darf sie nutzen, als sei es ihre eigene. Zwei Saunagänge später lassen wir entspannt und müde den Tag ausklingen. Heute, am …

4. November, bin ich früh wieder zuhause. Ich beginne mit meiner Morgenroutine, die Kaffee, Zeugs am PC und erst später auch ein Frühstück beinhaltet. Erst als es wieder warm in der Hütte ist, gehe ich auch andere Dinge an.

Am aufwändigsten von allem ist die Teilbespannung des großen Rundwebrahmens, das aber eigentlich nur, weil ich mir in den Kopf gesetzt habe, im Kreuzungspunkt der Kettfäden ein kleines Gewebe zu haben. Das ist nun so klein geraten, dass es nicht zu erkennen ist. Was nicht schlimm ist, weil die Idee unter fast allen Gesichtspunkten unwichtig ist und nur meiner Absicht dient, mir zu Übungszwecken Aufgaben zu stellen, die ich dann versuche zu lösen. Gewebe im Mittelpunkt – Check.

Gegen vier ist A. bei mir, zwei Dinge stehen auf dem Zettel, Haare schneiden und Essen gehen. Beides geschieht routiniert, entspannt und plaudernderweise, wir haben uns länger nicht gesehen und es gibt viel zu erzählen. Weil wir früh los sind, sind wir auch früh fertig, gegen neun verlassen wir das „Mama of Africa“ und ich schließe innerlich die Geburtstagsfeierlichkeiten ab. Und mit diesen Worten auch die Berichterstattung darüber.

Collagen, oder so

Experimente mit PicStitch, einer App zum Erstellen sogenannter Collagen. Sogenannt, weil das nicht die Sorte Collage ist, die der Kunstgeschichtler Collage nennt. Aber egal, ist auch ganz nett. Oder wie damals die Betonreklame sagte: „Es kommt drauf an, was man daraus macht!“

Frankfurter Zoo – Exotarium

Phantasialand Brühl

 

Geburtstag der Lieblingstochter

Hannahs 18. Geburtstag. Ein Ereignis, das erstaunlich unemotional ablief. Zumindest nach außen hin. Eisessen mit einigen erwachsenen Bezugspersonen als Alibiveranstaltung. Ist die Teilnahme an solchen Veranstaltungen wirklich zum Wohle der teilehmenden Wesen? Oder sollte man als Yogi an dieser Stelle der Jugend nicht besser vorleben, dass es vollkommen in Ordnung ist, gegen manche Konvention zu verstoßen? Mangels Volljährigkeits-Sutra eine der Fragen, die selbst gelöst werden müssen.

Nur in der Fremde …

1.11.1998, 27. Reisetag, 5. Brief

Liebe H, lieber M., liebe Ha.,

morgen ist ein besonderer Tag in zweifacher Hinsicht. Erstens ist mein Geburtstag und zweitens beginnt morgen die Workcamp-Zeit, die sicher (und hoffentlich) ganz anders sein wird, als es die zurückliegenden vier Wochen waren.

Vier Wochen bin ich nun schon in diesem Land unterwegs, Zeit genug für einen ersten Eindruck. Man sagt, man müsse dieses Land lieben oder hassen, dazwischen gäbe es nichts. Das scheint mir eine Vereinfachung, ich jedenfalls bin noch unentschieden. Und das allein schon deshalb, weil es hier so vielfältig ist. Nehmt nur die Landschaft, ich war in grün-saftigen Bergen, ich war in der Wüste, ich war in fruchtbarem Flachland und zum Schluss in einer Gegend, die von alldem etwas hatte, hügelige Ödnis mit Feldern zwischendrin.

Und auch der Menschenschlag, der diese Landschaften bewohnt, unterscheidet sich genug voneinander um Vorlieben oder Abneigungen ausbilden zu können. So einfach ist das also nicht mit dem Entweder-Oder.

[…]

2.11.1998

[…] Gefeiert habe ich im SCI Büro. Es gab einen kleinen Geburtstagskuchen und eine Kerze und drei furchtbar falschsingende Inder. Der Kuchen schmeckte fast deutsch und so etwas ist hier schwer zu finden, dazu gab es Kaffee, der gut zubereitet fast noch schwerer zu finden ist. Von daher war das „Fest“ ein voller Erfolg

Abends bin ich dann zur Jugendherberge, wo ich mich mit Das (dem Junggesellen, der mich eingeladen hatte) verabredet hatte. Er war wieder mit einer Schulmission unterwegs. Es hat gut getan, mit jemandem zu reden, den man schon kennt, wo es sich ein bisschen wie Freundschaft anfühlt. Zum Abschluss hat er mich eingeladen, ihn morgen zusammen mit einem Bus voller englischer Teenager und deren Lehrer nach Agra zu bekleiden und den Taj Mahal anzuschauen. Ich konnte das annehmen, weil morgen ein SCI-freier Tag ist. Und ich freue mich schon darauf.

Na und jetzt verbringe ich den Rest meines Geburtstages mit euch, indem ich euch diesen Brief schreibe.

[…]

Küsse
Günther