Warum Instagram?

Weil es einfach ist.

Instagram ist einfach für den Ersteller des Inhalts und es ist einfach für den Rezipienten. Am Wichtigsten für beide Parteien ist dabei vermutlich die Ein-Knopf-Gefällt-Mir-Funktion. Ich erklär´s hier mal ausführlicher, weil ich von zweien meiner drei LeserInnen weiß, dass sie Instagram ohne genauere Kenntnis desselben ablehnen.

Instagram erlaubt mir mit minimalem Aufwand Fotos einem breiten Publikum (meinen Followern) vorzustellen und kurz zu kommentieren. Menschen, denen gefällt, was sie sehen, können dann mit einem Touch signalisieren, dass sie das Bild mögen. Mir wiederum wird angezeigt, dass sie es mögen (oder zumindest zur Kenntnis genommen haben).

Dies ist die Kernfunktion, mit den Jahren sind mehr Möglichkeiten hinzugekommen, die uns hier alle gerade nicht interessieren. Mit einer erwähnenswerten Ausnahme, der immer leistungsfähiger gewordenen Bildbearbeitungsfunktion, die direkt in den Bereitstellungsprozess eingebunden ist. Der Drei-Schritt von Bild auswählen-bearbeiten-hochladen ist mühelos.

Soweit, so abstrakt. Konkret bedeutet diese Vereinfachung, dass es mir nun schon seit über einem halben Jahr gelingt, täglich (!) mindestens ein Bild in einem meiner zwei Accounts einzustellen. Der erste ist ein privater Account (das heißt ihr müsst bei mir anfragen, ob ihr ihn folgen dürft), auf dem ich die Arbeitsfortschritte am Dome dokumentiere. Hier die Bilder von neun aufeinanderfolgenden Tagen:

Ihr seht, da geht es weder um gute, noch um schöne Fotos, Ziel ist einfach die Dokumentation.

Die Testbilder in der oberen Reihe sind genau das, Testbilder. Instagram zickte irgendwie rum und ich wollte etwas ausprobieren. In der Folge gab es den ersten eher skeptischen Beitrag über Instagram. Aber, beachte das Gute im Schlechten, zu diesem Anlass sind auch die ersten Buchstaben des Baustellen-Alphabets entstanden.

Den zweiten, öffentlichen Account (der von jedem eingesehen werden kann) befülle ich mit „Dreier-Serien“. Das sind jeweils drei, auf irgendeine Weise miteinander verbundene Fotos, die nur genau diese eine Eigenschaft miteinander  teilen (müssen, des Konzeptes wegen): drei zu sein.

Drei Elektronik-Installationen, drei Libellen, drei Schatten, so halt. Das ist jetzt nicht der Hammer von Konzept, aber schwierig genug. Und letztlich handelt es sich bei diesem Account um einen Lückenfüller, Ziel waren tägliche Beiträge und ich brauchte etwas für die baustellenfreien Tage.

Bis zu diesem Punkt zusammengefasst: Ich nutze Instagram, weil es mir auf einfachste Weise erlaubt meine Themen anderen zugänglich zu machen, mal ernst (Dokumentation), mal verspielt (Drei gewinnt). So weit, so unpersönlich. Aber es gibt einen persönlichen Grund, der mich möglicherweise noch stärker zur Nutzung von Instagram motiviert. Ich bleibe darüber mit meinen Kindern in Kontakt, die in weit entfernten Städten ihre eigenen Leben leben. Mit Instagram kann ich unkompliziert (und „eigentlich“ ja nicht einmal speziell an sie gerichtet) Meldung aus meinem Leben geben und sie könne mir mit einem Touch zurückmelden, dass sie es wahrgenommen haben. Wenn das zu wenig ist, telefonieren wir, aber für den alleralltäglichsten Alltag (der ja immer auch etwas langweilig ist) funktioniert Instagram zum Kontakthalten besser, als alles andere, das wir davor hatten. Ein guter Grund.

Workcamp in der CaLaube, Hamburg-Bergedorf, 5. – 11.10.2020

Vom 5. bis 11.10.2020 war ich in Hamburg-Bergedorf bei meinem Sohn zu Besuch. Seit seiner Hochzeit vor über einem Jahr der erste Besuch und es hat Spass gemacht, ihn als Teil einer jungen Familie kennenzulernen. Auch der Kontakt mit der bis dahin weitgehend unbekannten Schwiegertochter (und deren Tochter) war unkompliziert, was ich als Kompliment verstanden haben möchte. Ich liebe unkompliziert.

Die Assoziation des Aufenthaltes als Workcamp ist vielleicht erklärungsbedürftig, weil der Begriff nicht geläufig ist. Workcamps sind ein Mittel der kulturellen Verständigung, in ihnen treffen Menschen verschiedener Kulturen aufeinander, um sich in der gemeinsamen Arbeit an einem sozialen, gemeinnützigen oder sonstwie nützlichen Projekt besser kennen und schätzen zu lernen. Ich verzichte an dieser Stelle auf weitere Exkurse.

Mein Sohn und ich hatten ein gemeinsames kleine Arbeitsprojekt, den Rückbau eines Anbaus an der Gartenhütte, der zukünftig „nur noch“ Terasse sein soll. Wir haben gemeinsam gearbeitet, nicht zum erstenmal, aber gewiss zum ersten Mal auf Augenhöhe und abseits von Hausaufgaben und Vater-Sohn-Gefälle. Inklusive kennen und schätzen lernen, daher Workcamp.

Die Bilder als Zweitverwertung aus dem Instagram-Account.

5.10.2020
Anreise. Ich bin in der gut ausgestatteten Laube untergebracht.

6.10.2020
In einem ersten Schritt muss der alte Boden heraus. Da er später im Freien sein  und mehr als nur gelegentlich beregnet wird, wollen wir dafür Sorge tragen, dass das Wasser abfließen kann.
Dazu sägen wir die Feder an den Nut-und-Feder-Brettern ab.Am Ende des Tages sind die zukünftigen Terassendielen draußen und zugesägt.

7.10.2020
Morgens beginne ich mit dem Rückbau der wegseitigen Wand. M. ist währenddessen im Baumarkt mit allerlei Widrigkeiten konfrontiert, kehrt aber dennoch mit den benötigten Materialien zurück. Fast die gesamte Unterkonstruktion kommt raus. Danach beginnen wir, sie neu aufzubauen. Dort, wo es geht, verwenden wir druckimprägnierte Kanthölzer für den Feuchtbereich. Zum Nivellieren benutzen wir Kachelscherben, die wir mit Silicon mit dem Boden, dem Kantholz und untereinander verkleben (Spoiler: schlechte Lösung, die vermutlich keinen Bestand hat).

8.10.2020
Morgens widme ich mich wieder der Wand … … und am Nachmittag beenden wir die Unterkonstruktion.

9.10.2020
Der Tag, an dem die Vorderwand komplett draußen ist.Anschließen geht es an die Oberflächenbehandlung der Terassendielen. M. schleift und ich öle.Die Tagesausbeute lässt eine erste Schätzung zu, wie lange die Oberflächenbehandlung insgesamt dauern wird: einiges länger als ich bleiben werde.

10.10.2020
Ziel für diesen letzten Tag ist es, den Bereich vor der Tür fertigzustellen. Das ist für mich ein schöner Abschluss und für M. eine motivierende Ansicht um weiterzumachen. Gegen Mittag haben wir die entsprechende Anzahl an vorbehandelten Dielen fertig.Gestern abend hatte sich H., meine Tochter, zu einem kurzen Besuch aus Berlin angekündigt, was die seltene Möglichkeit eines „Familienfotos“ schuf. Mission completed!

11.10.2020
Der Abreisetag. Morgens betrete ich zum ersten Mal die neugelegten Terassendielen, es knirscht und fühlt sich auf unbestimmte Weise anders an, als ich es erwarte. Vielleicht nur das zu erwartende Federn der Dielen, gepaart mit dem ungewohnten Knirschlaut. Dennoch seltsam und kein bisschen so, dass man es lassen möchte (Spoiler: die Lösung heißt Terassenpads, sobald die zum Einsatz kommen, gibt es ein Update).Nach einem letzten gemeinsamen Frühstück gibt es eine mehrfach gestaute Heimfahrt mit gelegentlich dramatischem Himmel.

 

Update 23.11.2020: Schon vor einigen Tagen erreichten mich die Bilder mit der fertigen Terasse. Auch zwischendrin wurde ich auf dem Laufenden gehalten, wie denn der Stand so sei, fand ich schön.

Und weil es in Hamburg wie in Gießen ist, gibt es auch schon weiterführende Pläne. Warum nicht eine ansonsten nichtsnutzige Tür einem Nutzen zuführen. Eine Tür braucht einen umschlossenen Raum, in den sie führt, sonst wird sie traurig. Wenn es den nicht (mehr) gibt, dann baut man eben einen neuen.

Kurz, da entsteht eine kleine Geräte- oder Abstellkammer. Und die Tür ist glücklich (auch wenn das nicht so wirkt, sie war schon immer etwas verschlossen).

Ich bin´s leid, die Leichen zu vergraben.

Seit Jahren denke ich darüber nach, wie ein milde humorvoller Ersatz für ein Betreten-verboten-Privatbesitz-Schild (das wir nicht haben) neben unserem Eingangsbereich aussehen könnte. Die meisten „interessierten Menschen“ laufen nämlich einfach so rein. Ein paar Anwärter sind mir im Laufe der Jahre begegnet.

Instagram, naja, ganz nett, aber …

… im Moment bin ich eher genervt davon. Was vor allen daran liegt, dass ich gerne meine eigenen Beiträge im Feed sehen möchte und das nicht (mehr) möglich ist. Was im Feed angezeigt wird, darüber entscheidet ein Algorithmus. Und der entscheidet gerade anders, als es meinen Wünschen entspricht. Ich will gar nicht soweit gehen, zu sagen, dass das falsch oder schlecht ist, bei näherer Überlegung ist es sogar gut und richtig. Ich kann meine Beiträge an anderer Stelle gut zusammengefasst finden und dort auch alles mit ihnen machen, was mir wichtig ist.

Aber es gibt noch weitere Einschränkungen, zum Beispiel ist es nicht möglich, Links zu setzen. Ich finde das blöd, weil ich gerne auf ergänzende Inhalte von mir verlinken möchte. Dass andere nicht verlinken können ist dagegen recht entspannend, Instagram mit Links wäre ein schlechteres Instagram. Sonst noch was? Zumal, auf der Selbstbeschreibungsseite gibt es die Möglichkeit genau einen Link zu setzen, Link-in-Bio ist ein gernbenutzter Hinweis in den eher kommerziell ausgerichteten Konten.

Ärgerlich fand ich es, als ich einer Bildfolge einen längeren Text aus dem Blog hinzufügen wollte und an der 2200-Zeichen-Begrenzung angestoßen bin. Aber auch hier muss ich bei näherer Betrachtung zugeben, dass diese Beschränkung sinnvoll ist. Für eine Bildbeschreibung sind 2200 Zeichen üppig und dass ich gerne drei Bilder in einem Beitrag von Blogbeitragslänge beschreiben möchte, ist wie Apfelsaft vorzuwerfen, dass er nicht nach Orangen schmeckt.

Bis hierher also halte nicht einmal ich selbst meine Kritik für berechtigt. Unsicher dagegen bin ich in Bezug auf die Formatsbeschränkung der Bilder. Instagram „möchte“ quadratische Bilder, Landscape lässt es zu und Portrait ist auf ein Seitenverhältnis von 4:5 beschränkt. 4:5 ist nicht so weit von quadratisch entfernt, dass es einen großen Unterschied macht, „normale“ Hochkant-Aufnahmen können auf Instagram nicht veröffentlicht werden. Das ist schade. Ich bin unsicher, ob Instagram mit Hochkantbildern ein schlechteres Instagram wäre.

Was also haben die Römer jemals für uns getan? Ich glaube, das muss ich in einem anderen Beitrag beschreiben, einerseits weil es spät ist, und andererseits, weil die Antwort darauf auch eine persönliche ist. Persönlich dauert immer etwas länger.

Geliefert! Hat so um die 10 Wochen gedauert. Aber Ihr seid ja geduldig.