Gegen jede Erwartung

Ich hatte schon im vorletzten Jahr aus Hamburg einen defekten Kompressor mitgebracht, von dem ich nicht mehr wußte, als dass er undicht sei. Ein Geschenk für den Tüftler.

Meine erste Erwartung und Hoffnung war, dass irgendwo eine Dichtung defekt sei, die ich nur auszutauschen hätte. Und dann ging das Teil vergessen, bis ich Grund hatte, dran zu denken. Denn ich brauchte einen Kompressor und wollte nicht schon wieder den Nachbarn fragen.

So kam es zu einem ersten Test nach zwei Jahren des Herumstehens, es fand sich eine durchgerostete Schweißstelle als Ursache der Undichtigkeit. Also eigentlich eine Sache für den Schweißer. Der, den ich gerne gefragt hätte, war gerade nicht erfügbar. Bei der Recherche rund ums Thema kam ich dann an einem Forum vorbei, in dem – neben vielem anderen –  empfohlen wurde, die Stelle mit Flüssigmetall zu kleben. Leider nur mit einer vagen Produktangabe, so dass ich zunächst ganz viele Klebeprodukte anschaute und dann einen Hersteller (Petec, weil irgendwo Testsieger) anschrieb, ob er mir einen für meinen Zweck geeigneten Kleber empfehlen könnte. Konnte er. Wie es so ist, zwischenzeitlich hatte ich weiter recherchiert und war mir recht sicher, was das Produkt meiner (und des Herstellers) Wahl sei. War es dann nicht, aber ähnlich genug, empfohlen wurde mir „Power Stahl“, der vermutlich leichter zu verarbeiten gewesen wäre, ich wählte „Flüssigmetall“ des gleichen Herstellers und bestellte am gleichen Abend.Die Reparatur war dann unproblematisch, auch wenn es einige Mühe und den Einsatz vielfältiger Werkzeuge bedurfte, die Klebestelle von Farbe und Rost zu befreien – saubermachen, den Kompressor so lagern, dass der Klebstoff dort hin fließt, wo er bleiben soll, Klebstoff auftragen, abwarten bis die Endfestigkeit erreicht ist, fertig.

Mittlerweile hatte ich den Kompressor mehrfach im Einsatz und kann behaupten, dass die Klebstelle dicht ist. Was ich immer noch erstaunlich finde. Und was mich daran erinnert, dass wir in einer Welt leben, die neben all dem Katastrophen- und Kriegswahnsinn sehr viel bietet, unter anderem phantastische Materialien für wenige Euro, die es uns erlauben, kleine Wunder zu vollbringen.

Update (17.10.2022): Noch mehr Wunder mit Flüssigmetall hier.

Heizwalze des Druckers ausgetauscht, DCP-9020 CDW

Vor fast 6 Jahren haben wir gemeinsam einen Drucker gekauft, dessen Heizwalze sich nun verabschiedet hat.

Mit etwas Recherche und der Hilfe eines elektronischen Auktionshauses lies sich ein passendes Ersatzteil kostengünstig aus China beziehen.

Der Austausch war dann mit Hilfe von ADCSFXworks und YouTube kaum noch ein Problem.

Selbstwirksamkeit, yeahh!

Repariert!

Manchmal brauche ich sehr wenig um zufrieden zu sein. Zum Beispiel eine gelungene Bohrmaschinenreparatur. Das Teil war vor Jahren auf Wegen, die ich nicht mehr erinnere, zu mir gekommen. Vermutlich damals schon defekt. Was nicht unbedingt gleich auffällig geworden sein muss, das Maschinchen lief oder lief nicht in Abhängigkeit davon, wie man sie hielt. Heute also war der Tag, an dem ich mir sagte, dass ich am Abend entweder eine Bohrmaschine mehr oder eine weniger hätte.

Ich mag das, kaputte Dinge aufschrauben in der vagen Hoffnung, sie funktionsfähig wieder zuzuschrauben. Zwischen aufschrauben und zuschrauben liegt ein Lernfeld, das selbst im Falle eines Misserfolgs meistens Früchte trägt. Heute zum Beispiel ist mir das erste Mal klargeworden, wie der Schlagbohrmechanismus funktioniert. Einfach nur, weil ich ihn gesehen habe. Ich halte das für einen Gewinn, auch wenn ich nicht weiss, wann mir dieses Wissen das nächste Mal nutzt. Oder ob überhaupt noch einmal.

Heute habe ich gleich mehrmals auf- und wieder zugeschraubt. Im Koffer lagen Schleifkohlen zum Ersatz. Ich nahm das als Hinweis, die Sichtprüfung zeigte zweierlei: gute Schleifkohlen und ein defektes Gehäuse dafür auf einer Seite. Etwas Pappe und Klebeband brachten das in Ordnung. Womit ich den Gesamtzustand des Patienten verbessert, ihm aber nicht zu seiner Genesung verholfen hatte.

In einem zweiten Versuch überbrückte ich den Schalter, um ihn als Fehlerursache auszuschliessen. Was gelang und fast schon ein bisschen schade ist, weil eine Bohrmaschine mit einem improvisierten An- und Ausschalter bestimmt sehr eigen ausgesehen hätte.

Drittens dann der Austausch des Stromkabels. Brachte den Erfolg, ist aber irgendwie langweilig. Im Rückblick habe ich mich in meiner Fehlersuche vom Schwierigen zum Einfachen hingearbeitet. Gute Geschichten gehen anders,

Gute Blogeinträge auch …, obwohl, wisst Ihr, im verblogt-wahren Leben ist langweilig vielleich ganz okay, Hauptsache es endet happy.

Berlin, zwischen den Jahren

28.12.2019, Samstag
Küchenzeile montiert und eingeweiht

29.12.2019, Sonntag
Berlinische Galerie: original bauhaus
Maßidentische Werkzeichnung für das Gemälde Bauhaustreppe von Oskar Schlemmer; Bauhaustreppe von Carl Schlemmer; Die Bauhaustreppe von Delia Keller

Arthur Segal, Helgoland (1923)

30.12.2019, Montag
Regale und Reparaturen

Ein insgesamt guter Aufenthalt mit dem Schwerpunkt auf Küchenmontage. Das knapp ausgefallene Kulturprogramm konnte ich unerwartet 10 Tage später nachholen.