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24851 – Alte Autoreifen …
… werden ja gerne mal zum Problem. Einen Reifen zu entsorgen macht Mühe und Kosten – je nach Anbieter zwischen zwei und zehn Euro, mit Felge gerne auch zwischen fünf und vierzig Euro. Da liegt es nahe, sich nach sinnvollen Wiederverwertungsmöglichkeiten auch im privaten Rahmen umzusehen. Nun ist „sinnvoll“ eine sehr subjektive Kategorie und reicht von geschmacklich grenzwertigen Tiernachbildungen bis zur Verwendung als Dachdeckung oder Schuhsohle.
Und so hatte auch im Sommer eine Idee zur Wiederverwertung, von der ich mich mit großen Mühen verabschieden musste. Sehr verkürzt dargestellt war die Idee, unser Schwimmbecken in einen Schwimmteich umzuwandeln, indem wir ungefähr ein Drittel davon als Pflanzbereich abteilen. Profis machen das mit einer Mauer, die bis cirka 30 cm unterhalb der Wasseroberfläche reicht. Menschen wie ich würden versuchen, den gleichen Effekt mit einer Abgrenzung aus alten Autoreifen zu erreichen. Ihr ahnt es schon, das liefe darauf hinaus, viele alte Autoreifen in den Pool einzubringen.
Die ersten Reaktionen auf diese Idee waren so gemischt wie das Publikum, Tendenz ablehnend mit nur einer Ausnahme. Allerdings konnte mir niemand einen wirklichen Grund für die Ablehnung nennen, ich hielt die Ablehnung für einen Mangel an Abstraktionsvermögen. Womit ich die Neigung meine, sich an der Bezeichnung (Abfall, alt, häßlich, Schrott) zu orientieren, statt an den Eigenschaften (stabil, stapelbar, wasserbeständig). Das Gute daran: so etwas lässt sich (er)klären und Bedenken lassen sich ausräumen.
Irgendwo gab es auch ein undeutliches „umweltschädlich“ zu hören, eine Eigenschaft, die ich mir am allerwenigsten vorstellen konnte. Also abgesehen von der Feinstaub- und Mikropartikelproblematik, die der Reifenabrieb mit sich bringt. Im Pool gäbe es keinen Abrieb mehr.
Dennoch war klar, ich würde argumentieren müssen und dazu müsste ich mich vorher schlau machen. Das habe ich dann getan. Mit dem unerwarteten Ergebnis, dass die Idee vielleicht doch nicht so gut ist.
Ich mache es kurz: Autoreifen gelten als schwach gewässergefährend, dürfen seit 2003 nicht mehr deponiert werden und enthalten polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die als krebserregend gelten. Ohne das alles im Detail zu verstehen ist klar, dass ich damit keine Autoreifen in den Pool argumentiere, sondern, im Gegenteil, davon abrate.
Das Umweltbundesamt schreibt:
Viele PAK sind aufgrund ihrer Eigenschaften in der Umwelt als sogenannte „PBT“-Stoffe bewertet. Dies sind Stoffe, die sowohl Persistent ( d.h. sich schlecht oder gar nicht in der Umwelt abbauend), als auch Bioakkumulierend (d.h. sich in Organismen anreichernd) und Toxisch (d.h. giftig) sind. Diese Kombination von Eigenschaften wird in der Ökotoxikologie, der Wissenschaft, die sich mit der Auswirkung von chemischen Stoffen auf die belebte Umwelt befasst, als besonders kritisch betrachtet. Einmal in die Umwelt entlassen, verbleiben solche Stoffe sehr lange, reichern sich an und können so über längere Zeit ihre giftige Wirkung entfalten. Zudem wirken zahlreiche PAK auch noch krebserregend und zählen somit auch zu den den „CMR“-Substanzen (C – cancerogen, M – mutagen, R – reproduktionstoxisch). PAK können durch verschiedene Wege in den Körper aufgenommen werden, beispielsweise durch die Atemwege über Rauch oder belastete Stäube (inhalativ), über die Nahrung (oral) oder auch durch Hautkontakt (dermal). Dass PAK in der Umwelt fast überall vorkommen, macht sie in Verbindung mit ihren Eigenschaften zu einer besonders problematischen Stoffgruppe.
Also, nicht tun!
24848 – Dachaktion, mal wieder
Unser Toilettendach ist an manchen Stelle durchgemodert, seit langem schon. Im Sommer startete dann die Rettungsaktion, fand aber keinen Abschluss. Heute ist es ein Stück damit weitergegangen. Jetzt haben wir zumindest wieder ein Dach, auch wenn es noch gedeckt werden will.
Splish-Splash 2022
Mitbewohnerin C. hat für das Wochenende nach Fronleichnam ein Mini-Festival ausgerufen:
Hallo ihr Lieben und Wilden,
Am Donnerstag ist schon wieder ein Feiertag und ein langes Wochenende und kein Festival in Sicht.
Damit es aber nicht so bleibt oder gar tatenlos verstreicht,😊, haben T., O. und ich uns gedacht, wir machen ein langes, cooles, aktives, lustiges Zusammentreffen auf dem Wagenplatz.🎉🦎🌺
Euren Ideen werden keine Grenzen gesetzt, z.B. sind Aktionen wie Floss bauen, Bodypainting, handgemachte Musik, evtl. einen Dome aus Bambus bauen, klönen, tanzen usw. machbar. Und eventuell können wir den Pool zum Baden nutzen.
Also, außer dem Datum ist noch nix geplant.
Auf geht’s!!!
Am Ende wurde es kleiner und ruhiger als die 62 Menschen im Verteiler erwarten ließen, was dem Spass aber keinen Abbruch tat. Eine Kerngruppe von acht bis neun Menschen hielt an allen Tagen die Stellung während andere nur tageweise kamen.
Das Wetter lieferte deutschlandweit Rekordhitze, dementsprechend fand der Pool großen Zuspruch und nachdem eine Bahn weitgehend von den Krebsscheren (einer leicht stacheligen Wasserpflanze) befreit war, wurde regelmäßig darin gebadet. Mein neuer Steg und eine angestellte Leiter machten den Ein- und Ausstieg gut möglich.
Neben der Krebsscheren-aus-dem-Pool-Aktion gab es zwei weitere Angebote mit leichtem Aktions⋅charakter. Zum einen hatte T. ihre Nähmaschinen und alte Stoffe mitgebracht, Plan war zunächst, einfache Wimpel-Girlanden für dieses und kommende Feste zu nähen. Und während T. diesen Plan auf einer der Maschinen weiter verfolgte, geschahen auf der zweiten Maschine zumeist andere Dinge. Mir gab die Anwesenheit einer bereits aufgestellten Nähmaschine die Möglichkeit, endlich mal zwei Prototypen einer innenliegenden Oberschenkeltasche für das Phone in zwei meiner Baustellenhosen einzusetzen. Zwei, weil die gewonnenen Erfahrungen mit dem ersten Prototyp im zweiten umgesetzt werden wollten.
Als weitere „Aktion“ wurde die ganze Bande mit selbstgemachten Nudeln verköstigt. Das klingt einfach, hatte aber stark experimentellen Charakter, da niemand vor Ort damit praktische Erfahrung hatte. Eine wichtige Erkenntnis: Nudeln müssen trocknen, bevor man sie kocht. Notfalls auf dem Wäscheständer.
Höhepunkt des Splish-Splash war der Tanzabend am Samstag, der zunächst größer und lauter im Dome geplant war. Alles war schon vorbereitet, als DJB auffiel, dass er seine Festplatte, sprich: die Musik vergessen hatte. Weil holen keine Option war, wurde dann C.´ s Gelände mit einer verstärkten Box und Musik vom Handy beschallt. Und wenn ich ehrlich bin, hätte ich den Unterschied in der Qualität des musikalischen Angebots nicht bemerkt. Alle waren zufrieden, nur DJB war etwas traurig.
Kein Aprilscherz
Aufgenommen am 1. April 2022