24850 – Sintflut

Ich hatte versprochen, dass die Lückenfüller – und das ist der heutige Beitrag definitiv – positiv bleiben. Heute ist es noch etwas ambivalent, ich muss mich langsam annähern.

Mir genügt der blasseste Regenbogen oder manchmal auch nur ein Sonnestrahl, der durch ein Prisma fällt, und ich denke an die Sache mit der Sintflut.

Nun ist das mit der Sintflut für die direkt Betroffenen vielleicht nur mäßig positiv, diente aber der guten Absicht, die Erde von Gewalt, Sünde und Bosheit zu reinigen. Dass das gut ist, darauf können wir uns mit religiösen Extremisten aller Geschmacksrichtungen einigen. Und am Ende wird es richtig-richtig positiv, alle geben sich die Hand und wollen sich auf ewig vertragen. Schwamm drüber sozusagen, einen sehr großen.

Ich: „Erzähl‘ mir die Geschichte vom Regenbogen als göttliches Versprechen, dass es keine Sintflut mehr geben wird.“

ChatGPT: „Nachdem Noah und die Tiere die Arche verlassen hatten, versprach Gott, die Erde nie wieder durch eine Flut zu vernichten. Als Zeichen dieses Versprechens setzte er den Regenbogen in die Wolken. In der Bibel heißt es dazu:

„Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Zeichen des Bundes sein zwischen mir und der Erde. (…) Und wenn der Bogen in den Wolken erscheint, will ich meines Bundes gedenken, der zwischen mir und euch und allen lebenden Wesen besteht.“

Der Regenbogen wurde so zum Symbol für Gottes ewiges Versprechen, die Erde nicht mehr durch eine Sintflut zu zerstören, und steht für Hoffnung, Neuanfang und Gottes dauerhaften Bund mit der Menschheit und der gesamten Schöpfung.“

So, fertig, Bildungsauftrag erfüllt, viel Spass im Tag Euch allen.

24849 – Der Korrumpierungseffekt

Auf der Suche nach Blog-Futter für Euch bin ich gerade überall auf meiner Festplatte unterwegs. Dort gab es im Entwurfsordner für Blog-Beiträge unter anderem auch einen Hinweis auf den Korrumpierungseffekt. Der hätte mich vielleicht gar nicht weiter interessiert, wenn ich nicht allzu lange zurück beschrieben hätte, wie ich selbst einmal davon betroffen war, mich im Beitrag allerdings nicht an den Namen des Phänomens erinnern konnte. Was ich dann nicht so lassen wollte und ein kleines Update an den Beitrag angehängt habe. Wenn Ihr wissen wollt, was sich hinter diesem Effekt versteckt, müsst Ihr dort nachschauen.

24848 – Dachaktion, mal wieder

Unser Toilettendach ist an manchen Stelle durchgemodert, seit langem schon. Im Sommer startete dann die Rettungsaktion, fand aber keinen Abschluss. Heute ist es ein Stück damit weitergegangen. Jetzt haben wir zumindest wieder ein Dach, auch wenn es noch gedeckt werden will.

24847 – Shinjinmei – Hsin-Hsin-Ming – Meiselschrift vom Glauben an den Geist

Als ich 1999 im Zendo von Father Ama Sami war, fand ich in der Bücherei ein kleines, schön gestaltetes Buch mit der „Meiselschrift vom Glauben an den Geist“. Bei der Meiselschrift handeltes sich um ein altes zen-buddhistisches Gedicht, das Sengcan (Jianzhi Sengcan) zugeschrieben wird, dem dritten Patriarchen des Zen in China, der im 6. Jahrhundert lebte. Der Titel bezieht sich auf die Tradition, wichtige Schriften in Stein oder Holz zu meißeln, um sie auf diese Weise zu ehren und zu bewahren.

Im Buch standen jeweils zwei Zeilen mit chinesischen Schriftzeichen zusammen mit einer deutschen Übersetzung auf einer Seite. Die einleitenden Zeilen, von denen gesagt wird, dass sie die Essenz des folgenden seien, sahen so aus:


道本無難
唯嫌揀擇

­

Der Große Weg ist nicht schwierig,
für diejenigen, die keine Vorlieben haben.


Im weiteren Verlauf erfuhr ich, dass einer der Schüler dort an einer eigenen Übersetzung arbeitete. Und dass es noch deutlich mehr Übersetzungen gäbe. Zwei davon konnte ich finden und war überrascht, wie sehr sie sich voneinander unterschieden. Wieder zuhause machte ich mich an das überambitionierte Vorhaben, mir die für mich richtige Übersetzung zusammenzustellen. Ein Vorhaben, das ich schon bald aufgab.

Zur Illustration: auch dies ist eine Übersetzung der oben zitierten chinesischen Schriftzeichen.

Was mir blieb sind mentale Reste dessen, worüber ich damals nachdachte, und ein Bündel verwaschener DIN-A4-Blätter mit meinen Notizen. Im Wesentlichen geht es  um Nicht-Dualistische Denken und das Loslassen von konzeptionellen Unterscheidungen. Es gilt einen Zustand des Geistes zu erreichen, der frei ist von Anhaftung, Abneigung und Vorlieben.

Wir sollen erkennen, dass alle Unterscheidungen, Urteile und Dualitäten (wie gut vs. schlecht, richtig vs. falsch) die Quelle von Leiden und Missverständnissen sind. Um Frieden zu erlangen, sollte man alle dualistischen Ansichten loslassen

Das Festhalten an Meinungen und mentalen Konstrukten schadet, während Akzeptanz Freiheit und Frieden bringt, da der Geist nicht länger von Anhaftung oder Abneigungen aufgewühlt wird. Erwachen geschieht in einem einfachen Dasein jenseits konzeptioneller Vorstellungen.

So einfach ist das! Nicht.

<O>

Die Meiselschrift endet mit folgenden zwei Versen:

Glaube an den Geist ist Nicht-Zwei,
Nicht-Zwei ist Glaube an den Geist.

Der Weg der Worte ist zu Ende –
keine Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart.

<O>

PS
Diesen Text gibt es heute, weil ich gestern bei der  Bücherräumerei auf meine Notizen zur Meiselschrift gestoßen bin und mich genau zum richtigen Zeitpunkt daran erinnert fühle.