22.9.2024, Sonntag
Am frühen Abend verblogge ich die letzte Woche, es ist das erste, was ich nach dem Fest mache. Danach geschieht nicht mehr viel, es war ja schon viel: rund 24 Stunden mit vielen zumeist nur oberflächlich bekannten Menschen um mich herum, das muss jetzt erstmal sacken.
23.9.2024, Montag
Mittags einen ungewöhnlich gemüselastigen Lebensmitteleinkauf hinter mich gebracht, danach kurz D. beim Bau der Duschkabine geholfen. Direkt von dieser Baustelle zum Dach gewechselt und begonnen, es zu schließen.
Gegen sieben war dann Feierabend für mich und keine weitere Aktivität zu melden. Zeit für etwas Innenschau.
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„… und immer gewisser!“
Etwas hat sich verändert und ich bin sehr froh darüber. Heute morgen und im Laufe des Tages bei den wenigen Gelegenheiten, diesem Gefühl nachzuspüren, dann deutlicher. Ich bin zur Ruhe gekommen in dem, was Tini und ich miteinander haben. Andere nennen es Beziehung oder Partnerschaft, verfrüht und berechtigt zugleich. Vielleicht ähnlich der Raupe, die schon auf den Schmetterling verweist, diesen einen, nicht irgendeinen. Eindeutig, dies ist eine Partnerschafts-Raupe.
Wichtiger aber – nochmals – ist das zur Ruhe kommen – erstmals. Es ist eine andere Qualität der Verliebtheit, eine in die ich mich hinein entspannen kann. Nicht diese anfängliche vibrierend-unsichere Form, die sich jederzeit in einem blöden Missverständnis, unerwarteten Vorlieben oder schwierigen Lebensumständen auflösen könnte. Das, was ich da fühle, ist gekommen, um zu bleiben. Und ich fühle mich sicher genug zu behaupten, dass das auf Gegenseitigkeit beruht. Wir werden dieser Schmetterling sein.
Mit etwas mehr Bodenhaftung formuliert, ich glaube, es hat mir sehr gut getan, auf dem Fest vorgestern und gestern als Paar aufzutreten und auch von anderen als Paar wahrgenommen und akzeptiert zu werden. Es macht UNS wirklicher.
24.9.2024, Dienstag
Suppe gekocht, ja wirklich. Und meine Übungen gemacht im Wechsel mit YouTube-Videos. So verging der Vormittag.
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Wiese gemäht, aufgeräumt, Email wegen Eigentümerversammlung, Herzsportgruppen recherchiert – ziemlich genau drei Wochen nachdem ich das als Hausaufgabe vom Doc mitbekommen habe -, wenig bemerkenswerter Kleinkram eben. So verging der Nachmittag. Aus gegebenem Anlass möchte ich auf den Titel dieses Formats verweisen.
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Und dann noch einen schönen Abend mit Tini verbracht.
25.9.2024, Mittwoch
Ab zwei lädt Gi. zum Kreativnachmittag. Sie wohnt dörflich in einem kleinen Haus, das neben vielen anderen Dingen eine große Anzahl ihrer Bilder enthält. Ob sie sich als Künstlerin versteht, weiß ich nicht.
Als ich dort ankomme wird schon gewerkelt, neben Gi. sitzt M., von der ich weiß, dass sie in früheren Jahren Yogalehrerin war. Ich kenne sie aus zurückliegenden buddhistischen Zusammenhängen und folglich geht es im Gespräch erstmal um die Sangha der bevorzugten Geschmacksrichtung Buddhismus. Später kommt An. mit ihrer Enkelin dazu und das Gespräch wechselt zu ihrer laufenden Ausbildung als Fastenbegleiterin und ihrem Mini-Seminarhaus, für das sie ein Logo entwerfen möchte.
Damit ist die Besetzung des Nachmittags vollständig. Ob und wie ich in diese Gesellschaft passe, ist mir nicht ganz klar, obwohl ich Vorstellungen davon habe, wie mensch auf diese Idee kommen kann. Denn auch wenn ich den ganzen Nachmittag über immer mal wieder leichte Im-falschen-Film-Vibes verspüre, kann ich doch zu den meisten der hier nur angedeuteten Themen etwas beitragen. Wenn wir denn reden, es gibt auch diese Momente, in denen alle still vor sich hinwerkeln.
Als wir unsere kleine Gesellschaft am Abend auflösen, haben wir eine angenehme Zeit miteinander verbracht. Fast bin ich darüber überrascht und ermahne mich selbst, das nicht gering zu schätzen. Eine angenehme Zeit, was will mensch mehr.
26.9.2024, Donnerstag
Einer der Tage, an denen nicht viel geschieht. Ein wenig Gartenarbeit, ein wenig Vorbereitung einer Bastelarbeit, die morgen anstehen könnte. Aus Pflichtbewußtsein noch die Leibesübungen heruntergeturnt, mehr war es dann auch nicht. Den Abend mit Tini im Gespräch verbracht.
27.9.2024, Freitag
Der vorletzte Diättag, es lässt sich schon ein Resümee ziehen. Ich habe in den letzten 4 Wochen (genau genommen werden es morgen Abend 32 Tage sein) etwas mehr als sechs Kilo abgenommen und den Taillenumfang um 4 Zentimeter verringert. Die taillierten Hemden passen wieder und ich bin sehr zufrieden damit.
Ich habe es schon beschrieben; dass das Gewicht so schnell fiel, habe ich der Tatsache zu verdanken, dass ich an den meisten Tagen deutlich unter den 1000 kcal blieb, die ich mir als Obergrenze gesetzt hatte. Das war so nicht vorherzusehen und könnte auch kritisch betrachtet werden. Aber zumindest in den ersten drei Wochen fiel es mir ausgesprochen leicht, auf das essen zu verzichten. Erst mit dem Herbsteinbruch und den kühlen Tagen fiel der Verzicht schwerer. Gegenwärtig bin ich froh, wenn in zwei Tagen alle Einschränkungen fallen und ich wieder „normal“ essen kann.
Was ich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht tun werde. Ich bin mir der Tatsache bewußt, dass die eigentlich Herausforderung jetzt erst beginnt. Es gilt das erreichte Gewicht zu halten und wer das Gewichtsdiagramm genau anschaut, kann erkennen, dass die Kurve gegen Ende schon deutlich abflacht, meint: die Gewichtsabnahme sich verlangsamt, meint: ich die Plateauphase einer jeden Diät erreicht habe, in der der Körper beginnt, den Grundumsatz zu senken. Vor diesem Hintergrund heißt „normal“ nicht „wie vorher“ (mal davon abgesehen, dass das Vorher ganz ohne Grundumsatzsenkung schon zur Gewichtszunahme geführt hat), es wird Veränderungen geben müssen.
Da ich im Moment noch nicht genau weiß, an welchen Stellschrauben ich drehen möchte, werde ich im ersten Schritt weiter Kalorien zählen, zumindest überschlagsweise, und auch weiter regelmäßig auf die Waage steigen, aber nur wöchentlich. Das hält mich in der Auseinandersetzung mit dem Thema Ernährung und führt hoffentlich auch zu einer langfristigen Umstellung meiner Einkaufs- und Essgewohnheiten. Ohne mich allzusehr festlegen zu wollen, zwei weitere Kilo über die nächsten zwei Monate schonend abzunehmen halte ich für möglich. Danach würde ich gerne für den Rest meines Lebens bei gesunder Ernährung fröhlich um die siebzig Kilo herumpendeln.
Bis hierher seht Ihr mich ungewohnt optimistisch. Keine Sorge, dieser Optimismus bleibt nicht ungebrochen. Probleme sehe ich in Bezug auf die allseits angeratene Bewegung. Mir genug und auch freudvoll genug Bewegung zu verschaffen, gelingt nicht ohne Willensanstrengung. Kommt erschwerend hinzu, dass mir ärztlicherseits von vielem abgeraten wird, was mir möglich erscheint, andererseits vieles, was sinnvoll wäre, an der gerissenen Achillessehne scheitert. Oder auch einfach an meinen Widerständen.
Zunächst werde ich versuchen, mein kleines und nun über vier Wochen eingeübtes Win-Chun-Erhaltungstrainig beizubehalten und vielleicht noch etwas auszubauen. Paralell dazu denke ich gerade darüber nach, zur ersten Grundübung, den Niederwerfungen, zurückzukehren, die mensch durchaus als Ausdauersport betreiben kann. Und das bei nur moderater Belastung des Herzens und der Sehne. Im Moment fehlt mir noch der Ort dazu, aber der müsste sich schaffen lassen. Ihr werdet davon hören.
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Ein Tag, der nicht beschrieben, sondern vergessen werden will.
28.9.2024, Samstag
Gestern habe ich schon alles zur heute endenden Diät gesagt, aber natürlich muss ein letztes Diagramm sein.
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Ich habe zwei Basteleien am Start, eine Tablet-Tasche aus Filz und …, ach, ich glaube, das verrate ich noch nicht. Nur soviel, in einem ersten Schritt brauche ich einen wirklich großen Holzring, den ich mir leimen möchte. Ihr kennt das Vorgehen von Euren Schwingsesseln, viele dünne Leisten, die in Form gebogen und miteinander verklebt werden. Heute also ein erster Versuch, der mir gezeigt hat, dass die geschätzte Leistenstärke biegbar genug ist, um sie in den gewünschten Durchmesser zu zwingen.
Es ist kurz vor fünf und ich warte auf einen regenfreien Moment um mich auf das Fahrrad zu schwingen und zu Tini zu fahren. Den Abend werden wir bei ihr verbringen, vermutlich auch damit, den Filz irgendwie unter ihre Nähmaschine zu quetschen, was bei meiner Maschine nicht gelingt [Spoiler: bei ihrer Maschine gelingt es und mit Hilfe eines speziellen Füßchens wird der Filz auch gefördert]. Oder ich nähe mit der Hand, in diesem Fall sehe ich mich mit hochgelegten Füßen vorm Kamin sitzen. Mir ist beides recht.
Und damit beende ich vier durchgehende Wochen der etwas ausführlicheren Berichterstattung. Letztlich war es müheloser als ich dachte und ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. „Mehr Bilder!“ wäre ein Wunsch an mich selbst. Irgendwas ist ja immer.